Kurz und schmerzlos endete die letzte Sitzung des Kitzinger Stadtrates im Jahr 2012. Eine halbe Stunde dauerte die Abschlussrede von Oberbürgermeister Siegfried Müller - inklusive Geschenkeausgabe.
Müllers Fazit fiel positiv aus: Die Stadt habe im beinahe abgelaufenen Jahr viel investiert in Bildung, Kinderbetreuung und in die Infrastruktur. "Es wurde viel gestemmt", sagte Müller. "Und vor allem wurden wichtige Weichen für die Zukunft gestellt." Als Beispiele nannte er die Gründung eines Fördervereins für die Nachnutzung des Gartenschaugeländes oder den Bau der Nordtangente, der sich endlich dem Ende nähert.
Als letzte Etappe bleibt noch die Anbindung der Tangente an die Straße Richtung Großlangheim. Ein wichtiger Schritt, wie Müller betonte. "An den Bauabschnitt wird das Gewerbegebiet Großlangheimer Straße Nord angeschlossen und die verkehrlichen Anbindungen an die Harvey Barracks müssen am Bauende erstellt werden."
Drängendste Aufgabe: Konversion Die Konversion, also die Umwandlung der ehemaligen US-Kasernen, bleibt für die Stadt eine der drängendsten Aufgaben. Nach dem Abzug der US-Streitkräfte vor etwas mehr als sechs Jahren hat sich aber schon einiges getan: Aus der Larson-Kaserne ist längst der Innopark geworden. Auf 52 Hektar produzieren Firmen aus dem Bereich erneuerbarer Energien. Bis ins Jahr 2015 sollen dort etwa 450 neue Arbeitsplätze entstehen. "Aktuell sind es 250", verkündete Müller.
Etwas problematischer verhält es sich noch mit der größten Fläche, den rund 200 Hektar großen Harvey-Barracks. "Weitere Klärungen sind nötig", erinnerte Müller. "Insbesondere wegen der Kampfmittelproblematik und der nur bedingt abschätzbaren Beseitigungskosten." Bis Februar sollte allerdings eine Lösung mit dem Iphhöfer Investor Blumquadrat GmbH gefunden sein.
Davon würden auch zwei Kitzinger Traditionsunternehmen profitieren - das Gusswerk und Leoni. Beide wollen sich räumlich vergrößern und bräuchten dafür eine Teilfläche der ehemaligen Kaserne. Bei Leoni steht der Notartermin für den Grundstückskauf im Januar an, Frankenguss hat bereits vertragliche Bindungen mit Blumquadrat. "Die Stadt unterstützt die Erweiterungspläne natürlich aktiv", versicherte Müller. "Wir werden zügig das erforderliche Planungsrecht schaffen."
Marshall-Heights hängen von der Stadt ab Wie zügig es bei der dritten großen Konversionsfläche, den Marshall-Heights, vorangeht, hängt auch von der Stadt ab. Die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben hat noch keine Ausschreibung für die Fläche vorgenommen, der Stadt aber im November einen so genannten Erstzugriff angeboten. Bis zum 21. Mai muss sich die Stadt dazu äußern. "Diese Möglichkeit ist an Bedingungen geknüpft und bedarf der genauen Vorbereitung", erinnerte Müller.
Im nächsten Jahr sollen die Kinderbetreuung und die Bildung weiter in den Fokus gerückt werden, die Infrastruktur und die Innenstadt sollen gestärkt und die Wirtschaft und Integration gefördert werden. Der Verkehrsrechner startet ab Januar. "Bis Ostern soll der Verkehr zur größtmöglichen Zufriedenheit der Verkehrsteilnehmer optimiert sein", kündigte Müller an und dankte allen Mitarbeitern, Stadträten und Bürger für die Unterstützung.