Das KinderPatinnen-Projekt in Kitzingen unterstützt Familien in schwierigen Situationen durch ausgebildete ehrenamtliche Helferinnen.
Nach einem langem Weg ist jetzt die Zielgerade erreicht, so die Stadt Kitzingen in einer Pressemitteilung. Die ersten KinderPatinnen stehen in den Startlöchern. Sie haben ihre Ausbildungsmodule erfolgreich abgeschlossen und halten die entsprechenden Zertifikate in Händen. Jetzt muss das Projekt, das Ende letzten Jahres initiiert worden ist, nur noch mit Leben gefüllt werden.
Fünf Frauen haben sich im Januar gemeldet und die Kurse auf dem Weg zu den ersten KinderPatinnen Kitzingens gemeistert. Bürgermeisterin und Mitinitiatorin des Projektes, Astrid Glos, überreichte den Frauen kürzlich ihre Urkunden und einen Rucksack, den sie zu ihren künftigen Einsatzorten mitnehmen können. Darin: Handpuppe, Malbuch und eine kleine Notfall-Apotheke. Eine finanzielle Unterstützung erhielt das Projekt durch die Sparkasse Mainfranken Kitzingen.
Die KinderPatinnen wollen ab sofort für Eltern oder Alleinerziehende in schwierigen Momenten da sein. Eine Mutter muss mit ihrem Kind ins Krankenhaus oder zum Arzt – und weiß nicht, wo sie das Geschwisterkind so lange unterbringen kann. Ein Elternteil ist krank geworden, das andere muss arbeiten und das gemeinsame Kind kann ausnahmsweise nicht von der Schule oder vom Kindergarten abgeholt werden. „Es gibt vieler solcher Alltagsprobleme“, ist Astrid Glos überzeugt. Jetzt gibt es Frauen, die in der Not einspringen können.
„Ich hätte so eine Hilfe früher gerne selbst in Anspruch genommen“, sagt eine der KinderPatinnen, die genauso wie Marion Scheuring über Flyer, die in der Schule ausgelegt waren, von dem Projekt erfahren hat. Ina Schneider-Stössel ist als Familien-Hebamme prädestiniert für die Arbeit mit kleinen Kindern und zum ersten Mal in ihrem Leben ehrenamtlich aktiv. „Weil so ein Projekt Unterstützung verdient hat.“
Über die Koordinierungsstelle WirKT können sich interessierte Eltern von Kindern im Alter von 0 bis 10 Jahren melden. Sabine Laschinski-Mitnacht übernimmt als Schnittstelle die Koordination zwischen Hilfesuchenden und KinderPatinnen. „Wir haben die Kontaktdaten der KinderPatinnen und ihre möglichen Einsatzzeiten vorliegen“, erklärt sie. Natürlich können die ehrenamtlichen Helferinnen frei über ihre verfügbare Zeit entscheiden und einen Einsatz auch ablehnen. „Rückmeldungen sind uns ganz wichtig“, betont Laschinski-Mitnacht.
Wer sich für eine ehrenamtliche Arbeit als KinderPatin oder KinderPate interessiert, kann sich jederzeit bei WirKT anmelden. Anfang des kommenden Jahres sollen neue Schulungen in Modulen wie „Erste Hilfe am Kind“; „Grenzen setzen“ oder „Interkulturelle Kommunikation“ angeboten werden. Astrid Glos dankte im Rahmen der Zertifikatsübergabe der Stadt Kitzingen, die den Bedarf gesehen und diese freiwillige Leistung angeboten hat.
Kontakt für Eltern, die die Dienste der KinderPatinnen in Anspruch nehmen wollen – und für Menschen, die sich als Kinderpaten ausbilden lassen wollen: Sabine Laschinski-Mitnacht, Tel. Telefon: 09321 9254284; Handy: 0151 64924539; E-Mail: info@ehrenamt-wirkt.de