Mit dem Bau einer neuen Straße im Gewerbegebiet könnte die Stadt Iphofen zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Auch zur Nachbargemeinde werden neue Wege führen.
                           
          
           
   
          Auf dem Weg zur Firma Knauf winden sich Lkw, von der Bundesstraße B 8 und der Kreisstraße KT 16 kommend, durch die Alte Reichsstraße im Iphöfer Gewerbegebiet südlich der Stadt. Wobei der ruhende Verkehr vor allem in der Straße Am Breitenstein für die Anlieger oft noch das größere Problem darstellt. Die Straße ist beidseitig zugeparkt, Einfahrten sind verstellt.
Bürgermeister Josef Mend (FWG) hatte die Anlieger vor Kurzem an einen Tisch gebeten. Bei dieser Versammlung stellte die Stadt eine Lösung des Problems vor, die das Ingenieurbüro Balling ausgearbeitet hat. Bürgermeister Mend berichtete in der Bauausschuss-Sitzung am Montag davon, wie die Vorschläge angenommen wurden.
Keine Einbahnstraße
Zunächst einmal: Die Alte Reichsstraße soll keine Einbahnstraße in Richtung Osten werden.
 Vielmehr soll die Straße Am Galgengrund zur KT 16 verlängert und somit als neue Zufahrtsstraße zum Parkplatz und dem Gelände der Firma Knauf erschlossen werden.
Das Dreieck, das von der Straße Am Breitenstein, KT 16 und Willanzheimer Straße umschlossen wird, könnte der Stadt die Möglichkeit offen halten, ihr Gewerbegebiet zu erweitern. 7,6 Hektar wäre es groß. "Viel mehr andere Flächen haben wir eigentlich gar nicht", sagte Mend in der Ausschusssitzung.
Die Stadträte waren alle dafür, dass die Verwaltung mit den Vorbereitungen für den Bau der neuen Straße beginnen soll. Das letzte Wort hat dann der Stadtrat bei seiner nächsten Zusammenkunft.
Und noch einmal beschäftigte die Ausschussmitglieder ein Straßenbauprojekt - ein schon gut bekanntes. Beschlossen ist die Verlegung der Gemeindeverbindungsstraße nach Markt Einersheim.
 Sie wird von der Einersheimer Straße abzweigen und über die Äcker auf die Bundesstraße 8 einbiegen. Die jetzige Kreuzung der Gemeindeverbindungsstraße mit der B 8 auf Höhe der Firma Fritsch wird zurückgebaut. Das heißt, zum Werk II der Firma Knauf muss dann über eine Stichstraße gefahren werden.
2. Bürgermeister Ludwig Weigand (FWG) hatte das Vorhaben mit den Anliegern besprochen und berichtete von der Beratung. Im Ausschuss stieß Otto Kolesch (SPD) eine Diskussion darüber an, wer die Werkszufahrt bezahlen wird. Bürgermeister Mend sagte, das werde wohl die Stadt sein. Es kam ein gewisser Unmut am Ratstisch auf. Mend riet zur Besonnenheit. Das Verhältnis der Stadt mit Knauf sei sehr gut. Mend stellte es als eine Art von Geben und Nehmen dar.
Gesprochen wurde auch über den Radweg. Er soll neben der neuen Straße verlaufen und mittels einer Unterführung die B 8 unterqueren.
 Stadtrat Jürgen Adler (FWG) aus Possenheim regte an, eine Verlängerung des Radweges in den Stadtteil einzuplanen.
Neuer Gastronomiebetrieb
Werner Hassold möchte in der Oberen Bergstraße in Nenzenheim einen ehemaligen Stall zu einer Weinstube umbauen. Bürgermeister Josef Mend begrüßte das Vorhaben. Gastronomie sei in Nenzenheim sowieso nur beschränkt vorhanden. "Es wäre nicht schlecht, wenn durch das Weinlokal eine Anlaufstelle für die vielen Wanderer in Nenzenheim geschaffen wird", sagte er. Die Ausschussmitglieder sahen das genau so und stimmten für den Umbau.
Windrad an der Grenze
Die Naturenergie Zeilinger UG beabsichtigt, auf dem Enzlarberg an der Grenze zur Gemarkung Hellmitzheim eine Bürgerwindanlage zu errichten und zu betreiben. Der Hügel befindet sich an der Bundesstraße 286 gegenüber dem Weilers Bruckhof. Das Unternehmen hat die Fläche vom Freistaat Bayern gepachtet. Der Bauausschuss hatte nichts gegen das Vorhaben.
Waldränder werden gelichtet
Das Naturschutzprojekt Life+ "Wälder und Waldwiesentäler am Steigerwaldrand bei Iphofen" läuft noch bis Ende 2014.
 Während dieser Phase soll zwei Mal der Übergang von Wald zu Wiese aufgelockert werden. Einmal ist das schon geschehen. Die nächsten Arbeiten hierfür soll laut Beschluss der Landschaftspflegeverband Kitzingen übernehmen. Die Kostenobergrenze beträgt 20 000 Euro.
Wer will schnell ins Netz?
In kleinen Schritten geht es weiter mit der Breitbandversorgung für die Stadtteile Hellmitzheim, Dornheim, Nenzenheim, Mönchsondheim und - auf Wunsch von Stadtrat Jürgen Adler - Possenheim. Vorhandene Kabelverzweiger wurden gesichtet und mit unterschiedlichen Radien unterlegt, um die Reichweite abschätzen zu könenn.
 Bürgermeister Mend will nun genügend Gewerbetreibende gewinnen, die schnelles Internet wollen, damit die Förderbedingungen so schnell wie möglich erfüllt werden.
Urnengräber sind denkbar
Da sich die Anfragen zu Urnengräbern häufen, will die Stadt über die Errichtung entsprechender Anlagen nachdenken. Der Bauausschuss unterhielt sich schon einmal kurz darüber. Nicht nur Georg Güntner (CSU) war dafür, dass die Verwaltung das Thema weiterverfolgen soll. Zunächst soll ermittelt werden, in welche Richtung die Wünsche der Bevölkerung gehen: Urnenwände oder Urnengräber, Ablage von Grabschmuck oder nicht?