HvO-Dienst Albertshofen schweren Herzens eingestellt

1 Min

Eine Entwicklung, die sich schon vor über einem Jahr abgezeichnet hatte, ist inzwischen Realität.

Eine Entwicklung, die sich schon vor über einem Jahr abgezeichnet hatte, ist inzwischen Realität. Denn das Szenario, das Bereitschaftsleiter Alfred Sattes vor Jahresfrist verkündet hatte, trat Ende Juni 2018 ein: Die Bereitschaft Albertshofen hat Ende Juni vergangenen Jahren nach fast 14 Jahren ihren Helfer-vor-Ort-Dienst eingestellt. Denn die Personaldecke war einfach zu dünn um den HvO weiter sicherzustellen, da nur Alfred Sattes, Werner Sattes und Stefan Sattes als Einsatzkräfte zur Verfügung standen.

"Am meisten wurden wir in der Öffentlichkeit aber durch unseren Helfer-vor-Ort-Dienst wahrgenommen", erklärte Alfred Sattes, doch schweren Herzens sei ihm und seinen beiden Mitstreitern keine andere Wahl mehr geblieben. Beim ihrem letzten Einsatz hätten die HvO-Kräfte eine gute Erstversorgung bei einem Verdacht auf Herzinfarkt geleistet und der Patient habe dann im Krankenhaus vier Bypässe gelegt bekommen und überlebt. Die Kosten von 1500 bis 2000 Euro pro Jahr für den HvO habe die Bereitschaft selbst aufbringen müssen und war deswegen Spendern wie Wolfgang Busigel oder Günter und Erika Herrmann sowie der Gemeinde für einen Nettozuschuss von 600 Euro pro Jahr dankbar. Das HvO-Fahrzeug hat die Bereitschaft ins Kitzinger Depot des Roten Kreuzes gebracht. Was mit dem Fahrzeug künftig geschehen wird, und wie dies finanziell abgewickelt werden wird, sei noch offen.

Wie Alfred Sattes im seinem Jahresbericht ausführte, hat die Bereitschaft aktuell 19 Mitglieder. An den Blutspendeterminen unterstützen die Helferinnen Gabi Cox, Erika Schmitt, Sabine Uhl, Barbara Hügelschäffer und Marianne Mehnert die Bereitschaft seit Jahren. Vergangenes Jahr konnten die Bereitschaft mit Edgar Scharf und Sabrina Walter zwei neue Helfer gewinnen. Die Sanitäter bewältigten unter der Regie von Manfred Hofmann vier Blutspendetermine und wollen auch heuer wieder so viele durchführen. Die Bereitschaft sichert seit Jahren in Person von Werner Sattes und Stefan Sattes sanitätsdienstlich die Schwimmstunden des TSV Albertshofen. Weitere Absicherungen leistete die Bereitschaft an der Kirchweih und bei Übungen und Einsätzen der Feuerwehr. Zum Jahresgeschehen gehörten Schulungen durch Bereitschaftsarzt Günter Wloczyk und zwei Haussammlungen.

"Es ist gut, dass wir euch haben", lobte Bürgermeister Horst Reuther die Bereitschaft, die gute Dienste für die Bürger leiste. Erstmals war Felix Wallström als neuer BRK-Kreisgeschäftsführer in Albertshofen vor Ort und konnte als selbst aktiver HvO-Mann nachvollziehen, was die Albertshöfer HvO-Leute geleistet hätten. Der stellvertretende Kreisbereitschaftsleiter Andreas Barber bestärkte die Albertshöfer in ihrem Engagement für den Blutspendendienst, das sich Jahr für Jahr auszahle.

Für die Zukunft wünschte sich Alfred Sattes, dass sich wieder mehr Bürger zu einem Wiederholungstraining in Erste Hilfe anmelden würden. Leider gebe es keinerlei Anfragen an die Bereitschaft für einen Grundlehrgang für einen Erste-Hilfe-Kurs und nur vereinzelt die Auffrischungen im Rahmen Ersthelfer in Betrieben.