Eigentlich standen im Großlangheimer Gemeinderat Haushaltsberatungen auf der Tagesordnung. Aber wenn Gerüst und Plan stimmen, wird in dieser Runde nicht lange gefackelt.
Eigentlich stand in der Sitzung des Marktgemeinderates am Dienstagabend der Punkt „Haushaltsberatungen“ auf der Tagesordnung. Aber wenn Gerüst und Plan stimmen, wird in dieser Runde nicht lange gefackelt. Nachdem Bürgermeister Karl Höchner die Eckdaten des Haushalts vorgetragen hatte und alle Ratsmitglieder damit einverstanden waren, wurde die Haushaltssatzung für 2016 einstimmig verabschiedet.
Der Verwaltungshaushalt weist 2 414 432 Euro auf und der Vermögenshaushalt ist auf 1 524 292 Euro festgesetzt. Die Steuerkraft der Gemeinde liegt bei 522 Euro pro Nase und liegt damit erheblich unter dem Landesdurchschnitt von 697 Euro. Wichtigste Einnahmequellen sind der Gemeindeanteil an der Einkommenssteuer (732 000 Euro), die Schlüsselzuweisungen (514 864), die Gewerbesteuer (200 000), die Grundsteuer B (89 000), die Einkommensteuerersatzleistung (58 251) und der Gemeindeanteil an der Umsatzsteuer.
Dem gegenüber stehen auf der Ausgabenseite die Kreisumlage (527 730), die Verwaltungsgemeinschafts-Umlage (181 300) und die Gewerbesteuerumlage (49 000). Hinzu kommen die Schulverbandsumlage mit 102 990 Euro und die Ausgaben für Kindergarten und –krippe. Der Überschuss aus dem Verwaltungshaushalt liegt bei 401 242 Euro und wird dem Vermögenshaushalt zugeführt.
Seit Jahren schuldenfrei
Der Vermögenshaushalt hat als höchsten Posten die Planungskosten und Vorarbeiten für die Sanierung der Kläranlage (200 000 Euro) aufgelistet, daneben den Erwerb bebauter und unbebauter Grundstücke (180 000), die Zuführung an die Rücklagen (81 000), die Digitalfunkgeräte für die Feuerwehr (35 000), die Renovierung von Bildstöcken (20 000) und viele weitere Posten wie zum Beispiel die Ausgaben für Weinfest und Weinfestgelände am See. Auf der Habenseite beim „Vermögen“ stehen neben der schon erwähnten Zulage aus der Verwaltung der Investitionszuschuss des Freistaates (117 200) für die Kinderkrippe, die Investitionspauschale (126 500) und der Verkauf von Grundstücken im Baugebiet Viehtrieb (30 000).
„Nicht mehr ausgeben, als notwendig ist“ lautet das Prinzip von Bürgermeister Höchner und seinem Gemeinderat. Dies sei die Grundlage dafür, dass Großlangheim seit Jahrzehnten schuldenfrei ist.
Höchner freute sich zudem darüber, dass es um den Nachwuchs nicht schlecht bestellt ist; kamen im Jahr 2015 doch 22 Kinder auf die Welt. „Außerdem haben wir im Kreis den niedrigsten Steuersatz mit jeweils 260 Prozent bei den Grundsteuern und mit 280 Prozent bei der Gewerbesteuer“, erinnerte der Bürgermeister. Beim Thema „Kernwegenetz“ riet der Bürgermeister dazu, das in Ruhe anzugehen, „da noch Grunderwerb nötig ist“.