Gemeinsam aufblühen

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Liselotte Lutz und Helene Schamann sorgen dafür, dass im Rosengarten-Beet kein Pflänzchen den Kopf hängen lässt. Fotos: Diana Fuchs
Liselotte Lutz und Helene Schamann sorgen dafür, dass im Rosengarten-Beet kein Pflänzchen den Kopf hängen lässt.  Fotos: Diana Fuchs
Zusammen wachsen - gemeinsam aufblühen: Dieses Wettbewerbs-Motto setzen viele Bürger in die Tat um. Unter das Team der Kitzinger "Tafel" hat sich Hilmar Hein (städtischer Verantwortlicher für "Entente Florale", 2. von links) gemischt. Zu Hacke, Gießkanne und Rechen greifen Karl Sennert, Manfred Seigner (Tafel-Vorsitzender), Arno Ewert, Carola Stetting, Helene Schamann, Liselotte Lutz und Anna Ewert.
Zusammen wachsen - gemeinsam aufblühen: Dieses Wettbewerbs-Motto setzen viele Bürger in die Tat um. Unter das Team der Kitzinger "Tafel" hat sich Hilmar Hein (städtischer Verantwortlicher für "Entente Florale", 2. von links) gemischt. Zu Hacke, Gießkanne und Rechen greifen Karl Sennert, Manfred Seigner (Tafel-Vorsitzender), Arno Ewert, Carola Stetting, Helene Schamann, Liselotte Lutz und Anna Ewert.
 
 
 
 

In Kitzingen wird es bald drei Bürgergärten auf städtischem Grund geben. Motto: Wer jätet, darf auch ernten - zusammen mit anderen Hobbygärtnern.

Stadtgärtner Johannes Lindner grinst. Es funktioniert! Kaum sind im Rosengarten die ersten Tomaten-, Gurken- und Paprika-Pflanzen ins neue Bürgerbeet gesetzt, geht's auch schon los. "Die gehören bald ausgegeizt", meint eine Hobbygärtnerin. "Ja, aber nicht so stark", wendet eine andere ein - und schon ist das schönste Gespräch im Gange. "Genauso soll es sein", ist Lindner zufrieden. Im Bürgergarten sollen nicht nur Pflanzen wachsen und gedeihen, sondern auch zwischenmenschliche Beziehungen.

In Berlin und München ist das "Urban Gardening", das Stadtgärtnern, längst Kult. Mitten im Rosengarten wurde gestern ganz offiziell der Kitzinger Bürgergarten Nummer 2 eröffnet - Nummer 1 am Falterturm ist auch schon fertig bepflanzt, Nummer 3 in der Franzensbader Straße (Siedlung) folgt in Kürze. Im großen Rosengarten-Beet wird die "Kitzinger Tafel" Regie führen.
Vorsitzender Manfred Seigner und sein bewährtes Helfer-Team packten gestern voller Elan die Gärtnergeräte aus.

Geplant ist, gemeinsam mit den Tafel-Kunden, also den bedürftigeren Mitbürgern, zu jäten, gießen, pflegen - und am Ende natürlich zu ernten. Verschiedene Blattsalate und Kräuter, Bohnen, Tomaten, Paprika, Rot- beziehungsweise Blaukraut sowie Auberginen sind im "Angebot". Die von der Stadtgärtnerei gespendeten Nutzpflanzen werden von Sonnenblumen und "Stinkerli" hübsch eingerahmt.

"Wer mit der Pflege dran ist, wird eingeteilt", kündigt Seigner an. Das Ernten dagegen soll jederzeit möglich sein: "Unsere Kunden können sich einfach im Beet bedienen."

Seigner ist sicher, dass Kitzingen "reif" ist für den sozialen Aspekt des Gartens. "Wenn man wo eingebunden ist, hat man gleich einen ganz anderen Elan", meint er. "Gemeinsam zu arbeiten schweißt stärker zusammen als alles andere."

Diese Ansicht harmoniert bestens mit dem des Städtewettbewerbs "Entente Florale": Zusammen wachsen - gemeinsam aufblühen.

Am 10. Juli wird dessen Jury Kitzingen begutachten. "Wir arbeiten aber nicht auf diesen Termin hin!", macht Hilmar Hein, der städtische Wettbewerbs-Koordinator, klar. "Wir wollen etwas Dauerhaftes schaffen." Die "Entente" sei ein willkommener Anlass gewesen, Kitzingen nach der Gartenschau weiterhin grüner und schöner zu machen - etwa durch die Bürgergärten.

Naschgarten für Siedler

Nachdem Stadtgärtner Lindner in allen Ortsteilen für den Wettbewerb geworben hatte, seien viele Projekte angelaufen - von Baumpflanzungen bis zu Kinderaktionen. Die Etwashäuser Gärtner haben ihre Salatblume heuer noch größer und schöner gestaltet. "Schwerpunkt ist aber die Siedlung, die mit ihrem Förderprogramm 'Soziale Stadt' den Nerv des Wettbewerbs genau trifft", stellt Hein klar. Und Quartiersmanager André Hahn betont: "Über das Grün kommt auch das Soziale in die Gemeinschaft rein." Zum Beispiel haben die Siedler am Quartiersbüro einen "Naschgarten für alle" mit Him- und Johannisbeeren angelegt; ein Kräuterbeet soll folgen.

Johannes Linder freut sich über dieses langfristig angelegte Engagement: Man wolle ja noch viele Jahre "zusammen wachsen, gemeinsam aufblühen".