Die Verhandlungen über einen Sozialtarifvertrag beim Unternehmen Fehrer sind in der entscheidenden Phase. Immerhin eine kleine gute Nachricht verkündet die IG Metall: Die Heißschaum- und Kleinserienfertigung könnten in Kitzingen bleiben.
Um wie viele Arbeitsplätze es sich dabei handelt, wollte niemand jetzt schon konkretisieren. Einen Richtwert kann man sich ausrechnen, wenn er weiß, dass bei der Kleinserienfertigung nur wenige Mitarbeiter gebraucht werden und dass in Kitzingen rund 360 Beschäftige vier Anlagen bedienen - eine Heißschau- und drei Kaltschaum-Anlagen. Über die Zukunft der Kaltschaum-Anlagen lässt der Arbeitgeber weiterhin nicht mit sich verhandeln. Alle drei sollen in andere deutsche und europäische Werke verlagert werden. Kitzingen wäre demnach nur noch ein kleiner Produktionsstandort, gibt die Gewerkschaft zu bedenken.
Holger Lenz ist enttäuscht Holger Lenz, Betriebsratsvorsitzender des Kitzinger Werkes, zeigte sich darüber gestern enttäuscht. Er möchte, dass deutlich mehr Produktionsarbeitsplätze am Standort erhalten bleiben.
Im Gegenzug für das "Zugeständnis" beim Heißschaum fordert der Arbeitgeber laut IG Metall zum Beispiel flexiblere Arbeitszeiten an allen deutschen Fehrer-Standorten.
Abfindungen, Qualifizierungen Für den Verlust des Arbeitsplatzes in Leipzig und Kitzingen will der Arbeitgeber eine Sozialplansumme, über deren Höhe Stillschweigen vereinbart wurde, zur Verfügung stellen. So sollen einerseits Abfindungen und anderseits eine Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft finanziert werden.
"Wenn wir die Heißschaum-Anlage in Kitzingen belassen, brauchen wir zur Weiterentwicklung Fördermittel und Finanzierungskonzepte, also die Vertreter der Politik und der Automobilproduzenten am Runden Tisch", sagt Walther Mann von der IG Metall Würzburg.
Ein Tropfen auf dem heißen Stein Kurt Wexlberger, stellvertretender Betriebsratsvorsitzende des Fehrer-Werkes in Kitzingen ergänzt: "Die Pläne des Arbeitgebers, die Kaltschaum-Anlagen zu verlagern, stellt für den Standort und die betroffenen Menschen eine Katastrophe dar. Eine Weiterentwicklung der Heißschaumanlage ist vorerst nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. Doch beinhaltet dies eine mögliche Aufwertung für Zukunftsprojekte."
Die nächste Verhandlungsrunde findet am 18. Juni in Leipzig statt.