Sommerliche Randnotizen (Teil 1): Ein völlig neues Urlaubsgefühl war das diesmal. Auf Schritt und Tritt unter Beobachtung. Verheiratete Männer kennen das. Aber nachdem nun klar ist, dass man ständig die NSA im Schlepptau hat – Entspannung sieht dann doch irgendwie anders aus.
Sommerliche Randnotizen (Teil 1): Ein völlig neues Urlaubsgefühl war das diesmal. Auf Schritt und Tritt unter Beobachtung. Verheiratete Männer kennen das. Aber nachdem nun klar ist, dass man ständig die NSA im Schlepptau hat – Entspannung sieht dann doch irgendwie anders aus.
Bei mir kam erschwerend hinzu, dass rund um mein Feriendomizil eine Pflanze auftauchte, die Angst und Schrecken verbreitete. Ein Fiesling, der Allergien und Hautreaktionen auslösen kann. Die hochgefährliche Blume, man könnte auch von einer Bestie sprechen, tarnt sich mit apartem Aussehen und dem bürgerlich-harmlos daherkommenden Namen „Beifuß-Ambrosie“.
Wer sich von den Äußerlichkeiten täuschen lässt, hat schon verloren. Zumal das Ding – und das kann nun wirklich kein Zufall sein – aus Nordamerika stammt. Also eingeschleust wurde. Wahrscheinlich, um uns zu schwächen.
Es ist ja so: Wenn man sich einmal im Visier der NSA befindet, ändert das alles. Ich zum Beispiel habe mich entschieden, die Geheimagenten bis aufs Blut zu quälen. Mit der Einschläfer-Methode. Wie das geht? Einfach im Urlaub nichts machen. Wer auch immer mich beobachten, abhören und ausspionieren durfte – ich habe ihn zu Tode gelangweilt. Für den Überwacher muss es so einschläfernd gewesen sein, dass es körperliche Schmerzen verursachte. Dass er immerzu gegähnt hat, bis der Kiefer mehrmals ausgerenkt und schließlich unwiderruflich kaputt war.
Um ganz sicher zu gehen, dass mein NSA-Mann einen möglichst schlechten Sommer hat, ging ich dazu über, jede halbe Stunde meinen Lieblingswitz zu erzählen. Also: Wie nennt man ein weißes Mammut? Ist doch klar: Hellmut!
Ja, der ist gut. Aber nicht gut genug, um ihn alle 30 Minuten loszulassen. Das verursacht dann doch – spätestens nach neun Tagen – selten heftige Blähungen.
Bestimmt saßen die Spione angenervt da, haben die Augen verdreht und geflucht: „Oh no, this german Nervsack again! This ist not funny!“