Es gibt viel anzupacken

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Die achtjährige Antonia aus Volkach findet den neuen Wasserspielplatz super. Begeistert pumpt sie Wasser in die Becken. Foto: Pfannes

Spielplätze Gerlinde Martin hat die Spielplätze in Volkach besucht und dem Stadtrat jetzt eine Mängelliste vorgelegt. Der neue Wasserspielplatz ist in Betrieb.

Gerlinde Martin hat zwar vor wenigen Tagen erst ihren 50. Geburtstag gefeiert, auf Spielplätzen treibt sie sich aber trotzdem noch gerne herum. Als Referentin für Jugend, Familie und Senioren hat sie sich erst kürzlich ein Bild von den Volkacher Spielplätzen, hauptsächlich im Stadtbereich, gemacht. "Es gibt einiges zu tun", fasste sie ihre Eindrücke am Montag für ihre Stadtratskollegen zusammen.
Besonders schlimm sehe es mit den Zäunen aus. Witterung und Hochwasser haben an diesen vielerorts ganz schön gezehrt. Der Spielplatz am Holzberg und der im Ortsteil Köhler müssen komplett neu umzäunt werden. "Ob die 20 000 Euro im Haushalt da genügen?", die Familienreferentin klang eher skeptisch. So viel Geld wurde für die Erneuerung der Zäune eingestellt. Weitere 25 000 Euro sind für Geräte vorgesehen. Wie Martin mitteilte, werden vorhandene Holzzaun-Elemente noch verbraucht und dann ein neues Zaunsystem eingeführt.
Gemeinsam mit Margit Krämer von der Verwaltung, Bauhofleiter Jochen Manger und Spielplatzbeauftragtem Ralf Drescher klapperte Gerlinde Martin die Spielplätze ab. Waren es hier die Zäune, waren es beim nächsten kaputte Geräte. Im Gespräch mit Eltern und Anwohnern wurden alle kritischen Punkte notiert und jetzt dem Stadtrat vorgetragen.
"Wir sollten versuchen, jedes Jahr mindestens einen Spielplatz zu ertüchtigen, damit später kein Investitionsstau auftritt", erläuterte Martin. Kleinere wichtige Arbeiten würden selbstverständlich an allen Spielplätzen gleich erledigt. Der Bauhof schaue wöchentlich auf den Spielplätzen nach dem Rechten.
Einiges tun wird sich am Spielplatz in Köhler. Neben dem neuen Zaun wird hier ein kleines Federtier angeschafft. Auch soll der Platz etwas in die Länge gezogen werden, damit noch eine Sitzgruppe installiert werden kann. Martin lobte, dass die Dorfgemeinschaft zirka 3000 Euro an Spendengeldern für die Instandsetzung zur Verfügung stellt.

Aus für zwei Spielplätze

Es gibt auch Überlegungen, Spielplätze aufzugeben. So sprach sich der Stadtrat zum Beispiel dafür aus, den Platz an der Stadtmauer zu schließen. "Er wird kaum frequentiert", berichtete Martin. Der Rat entschied, ihn als Grünfläche zu belassen und die dort vorhandene Sitzgruppe anderweitig zu verwenden.
Auch der Skaterpark verabschiedet sich vorübergehend. Die Geräte sind defekt und müssen abgebaut werden. Allerdings werden sie im Bauhof gelagert und können bei Bedarf wieder eingesetzt werden. Laut Jugendhausleiter Robert Ihrig sei dieser im Moment nicht gegeben.
Geteilte Meinung gab es in Bezug auf den Spielplatz in der Pappelallee. Ursprünglich hatte Martin vorgeschlagen, dort nur die Tischtennisplatte und die Sitzgruppe zu belassen und die anderen Spielgeräte auf andere Plätze zu verteilen. Kinder seien hier kaum vertreten, sondern würden vermehrt den Spielplatz in der Sonnenstraße nutzen. Ingrid Dusolt (Bürgerliste) fand dies gegenüber den Familien in den Geschosswohnungen ungerecht. Kornell wand hier jedoch ein, dass Häuser mit mindestens sechs Wohneinheiten eigentlich selbst baurechtlich zu einem Spielplatz verpflichtet wären. Der Stadtrat entschied, ein Gespräch mit den Hausbesitzern zu führen. Vielleicht sei ja eine Ablöse denkbar.
Dem Spielplatz in der Sonnenstraße würde eine weitere Aufwertung guttun, fand Martin. Leidiges Thema sei hier - wie an vielen anderen Plätzen auch - das Thema Hundekot. Peter Haupt (FWG) appellierte an die Anwohner, uneinsichtige Hundebesitzer bei der Stadt zu melden.

Spielplatz führt Schattendasein

Unbedingt eine Lösung müsse man in Escherndorf finden, wo der bisherige Spielplatz sehr abgelegen ist. Auch hier sind jedoch noch einige Gespräche von Nöten.
Es gibt aber nicht nur offene Baustellen bei den Volkacher Spielplätzen. Ein echtes Positivbeispiel ist der neue Wasserspielplatz auf der Wiese am Stadtgraben. Nachdem dieser zwei Jahre lang weg war, wurde er jetzt mit neuen Geräten wieder installiert. "Er ist jetzt auch hochwasserfester", berichtete die Familienreferentin. Seit knapp zwei Wochen können die Kinder auf dem Wasserspielplatz nach Herzenslust planschen. "Was hier noch fehlt, ist eine Sitzgruppe", teilte Gerlinde Martin mit. Außerdem soll vom Spielplatz-TÜV im Juni geprüft werden, ob zum Bach hin ein Zaun nötig wäre. "Für viele ist gerade das reizvoll und der Bach ist ja nicht tief", sagte Kornell, will sich aber auch durch den TÜV absichern.