Es geht um die Zukunft des Kitzinger Horts

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Hurra, Wochenende: Die Hortkinder nutzten am Freitag das weiträumige Areal in den Marshall-Heights, um sich auszutoben. Foto: Diana Fuchs
Hurra, Wochenende: Die Hortkinder nutzten am Freitag  das weiträumige Areal in den Marshall-Heights, um sich auszutoben. Foto: Diana Fuchs

Die Stadt Kitzingen sucht einen neuen Ort für den Kinderhort Spielraum. Oberbürgermeister Siegfried Müller fordert die Stadträte auf, erst einmal ein klares Bekenntnis für die Einrichtung zu formulieren.

Die Vergangenheit des Schülerhorts Spielraum war mehr als lebendig. Für die Zukunft ist keine Beruhigung in Sicht. Dabei wäre eine langfristige Lösung für alle Beteiligten das Beste.

Erst der Wasserschaden in der Flugplatzstraße, der einen schnellen Umzug nötig machte. Dann die Übergangslösung im Seniorenheim Frida-von-Soden-Haus und jetzt die erneute Übergangslösung in der ehemaligen Elemantary School in den Marshall-Heights. Mitarbeiter und Kinder des Horts mussten sich in kürzester Zeit immer wieder auf Veränderungen einstellen. "Der Hort braucht Planungssicherheit", sagte Oberbürgermeister Siegfried Müller in der Finanzausschuss-Sitzung am Donnerstagabend. "Gerade die Eltern müssen wissen, wie es weiter geht."

34 Kinder von der 1. bis zur 6. Klasse nutzen aktuell das Angebot des Schülerhorts.
Nach der Schule werden sie in die Marshall-Heights gefahren, wo genügend Raum zur kreativen Entfaltung zur Verfügung steht. Die Frage lautet allerdings: Wie lange noch?

Der Mietvertrag mit der Eigentümerin der Fläche, der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima), läuft zum
31. August des nächsten Jahres aus. Die Bima hat der Stadt mitgeteilt, dass eine Verlängerung des Vertrages um weitere zwölf Monate durchaus denkbar ist. Ein Sonderkündigungsrecht mit einer Frist von acht Wochen wäre allerdings ein Unsicherheitsfaktor. Auch deshalb denkt die Stadt über Alternativen nach.

Wie sich in der Sitzung zeigte, haben die Stadträte bereits einen Favoriten: Die Deuster-Turnhalle, zentral gelegen, inmitten der Stadt, gleich neben der St. Hedwig- und der Paul-Eber-Schule. Die Halle ist seit dem Sommer gesperrt, weil das Flachdach nicht mehr dicht ist. Erst kürzlich hat der Stadtrat entschieden, eine Mehrzweckhalle auf dem Deuster-Gelände, etwa 300 Meter Luftlinie entfernt, zu bauen. Die alte Halle wäre also frei, müsste aber umgebaut werden. Kostenpunkt? Noch unklar.


Ausweitung des Angebotes auf Hort plus Krippe?

Genau darin liegt das Problem für die Stadträte - und das bei allen alternativen Standorten. Noch sind keinerlei Kosten ermittelt, ein Vergleich fällt damit äußerst schwer. Die Stadtverwaltung will sich auf der anderen Seite keine unnötige Arbeit aufhalsen und hat die Stadträte deshalb um eine Vorauswahl der möglichen Standorte gebeten, um nicht vier detaillierte Kostenberechnungen erstellen zu müssen. Neben der Deuster-Turnhalle wäre auch ein Hort im Bereich der Siedlungsgrundschule, im Innopark oder in den Marshall-Heights denkbar. Die Stadt würde bei letzterer Variante eine Teilfläche der ehemaligen Kaserne kaufen - genau die, in der der Hort die letzten zwei Jahre untergebracht war. Einen Neubau für den Hort, irgendwo in der Stadt, schloss OB Müller kategorisch aus.

Der Träger des Hortes, das Haus Marienthal, hat seine Bereitschaft erklärt, weiter mit der Stadt zusammen zu arbeiten. Grundsätzlich sei sogar eine Ausweitung des Angebotes auf Hort plus Krippe beziehungsweise Hort plus Krippe und eingruppiger Kindergarten denkbar. Ein Angebot, das derzeit auf wenig Interesse stößt. "Es gibt Kapazitäten in unseren Kindergärten", erinnerte Müller und Hauptamtsleiter Ralph Hartner berichtete von einem "Runden Tisch" in dieser Woche, bei dem zwei, eventuell drei weitere Kindergärten angekündigt haben, Krippenplätze zu schaffen.

In der nächsten Woche soll das Thema im Stadtrat noch einmal diskutiert werden. Bis dahin will OB Müller von den Räten wissen, ob sie ganz generell ein Hortangebot in Kitzingen unterstützen wollen und welchen Standort sie favorisieren. Noch einmal 80 Minuten wie am Donnerstagabend dürfte die Diskussion dann nicht mehr dauern.