Das Interesse der Siedler an der Entwicklung ihres Stadtteils ist groß. Rund 100 Bewohner informierten sich über den Bau des Seniorenheims und die Zukunft der Häuser in der Breslauer Straße.
Die Siedlung wächst weiter - und zwar nicht nur um einzelne Gebäude. Das wurde am Dienstag bei der Vorstellung des Bebauungsplans Mühlenpark in der Bürgerversammlung im Pfarrheim St. Vinzenz deutlich. 17 Bauplätze sollen südlich der Armin-Knab-Straße entstehen sowie ein Alten- und Pflegeheim des Diakonischen Werkes.
"Mich schockiert diese Planung etwas, weil ich glaube, dass sie zu viel von diesem Grüngürtel und dem Erhalt des Naturschutzgebietes wegnimmt", kritisiert Friedrich Griessmeier. Er forderte, dass möglichst viel Grün und Natur erhalten bleiben solle.
Erholungsgebiet für FamilienDer Argumentation, dass es in Kitzingen an Bauplätzen mangle, kann Griessmeier nicht folgen. Seiner Ansicht nach gibt es in der Stadt noch genügend Bauplätze.
"Ich würde dafür plädieren, dass nicht nur die finanziellen Möglichkeiten forciert werden, dass die Eigentümer ihren Grundbesitz vermarkten, sondern dass uns hier ein Stück Erholungsgebiet für Familien mit Kindern und alte Leute, auch auf der rechten Seite der Sicker, erhalten bleibt", sagte Griessmeier. Er bat, darauf zu achten, dass nicht alles versiegelt und bebaut wird. Oberbürgermeister Siegfried Müller (UsW) wies darauf hin, dass nach dem bestehenden Bebauungsplan schon jetzt eine Bebauung möglich wäre. Michael Goller ergänzte, dass er schon mit der Naturschutzbehörde gesprochen habe und das geplante Baugebiet kein Naturschutzgebiet sei.
Heinz Haag bat eindringlich um die Unterstützung des Projekts. Die Sparkasse Neustadt biete nur das ganze Areal zum Verkauf an.
Von dem 24 500 Quadratmeter großen Grundstück sind für den Bau des Seniorenheims 5 500 Quadratmeter Grundfläche vorgesehen. "Wir müssen den Rest des Grundstücks vermarkten können. Wenn uns das nicht gelingt, kann auch der Bau des Altenheims nicht gelingen", weist Haag auf das Problem mit dem großen Areal hin.
Johann Schlander sprach die Situation der Bürger in der Breslauer Straße an. Er war der Meinung, dass den Bewohnern der Häuser schon gekündigt worden sei, weil die sanierungsbedürftigen Wohnblocks abgerissen werden sollen. Müller antwortete, dass keine Kündigungen ausgesprochen worden seien. Fakt sei, dass die Wohnungen renovierungsbedürftig und die Gebäude entsprechend alt sind, eine energetische Sanierung recht teuer würde und ein Abriss und Neuaufbau sich eher rentiere.
Er wies darauf hin, dass die Bewohner dieser Häuser mit einem Schreiben darauf hingewiesen worden seien und sie bis Ende 2015 Zeit hätten, eine andere Wohnung zu finden. Die Bau GmbH habe Unterstützung beim Umzug zugesagt. Müller warnte davor, Fehlmeldungen ausgerechnet aus Reihen des Kitzinger Stadtrats, dass die Bewohner sich um nichts kümmern müssten, ernst zu nehmen.
Herbert Rügamer beschwerte sich, dass die leeren Wohnungen mit Osteuropäern besetzt würden, die fortwährend Krach machten und ihre Autos kreuz und quer parkten. Der Geschäftsführer der Bau GmbH, Norbert Brand, gab Rügamer zu Antwort, dass eine Firma, die in Kitzingen beschäftigt ist, Wohnungen für ihre Arbeiter gesucht habe. Müller bat Rügamer zu melden, falls es weiterhin Lärmbelästigungen gebe.
Die Stadt oder die Bau GmbH würden dies dann mit der Firma klären.
Ein Raum für mehrere GruppenKilian Eckert von den Pfadfindern befürchtet, dass er nach dem Umbau des Pfarrzentrums St. Vinzenz keinen Raum mehr für seine 20-köpfige Gruppe hat, die sich dort wöchentlich trifft. "Wir müssen nach dem Umbau alle ein wenig zusammenrücken", sagte Quartiersmanager André Hahn, mehrere Gruppen müssten sich einen Raum teilen.
Hahn, dessen Vertrag um zwei Jahre verlängert wurde, stellte die Bau- und sozialen Projekte vor, die in der Siedlung verwirklicht wurden. Der Kleistplatz wurde zu einem Mehrgenerationenplatz umgebaut, an der Panzerstraße wurde ein Grillplatz errichtet, der Spielplatz am Schachen wurde durch neue Spielgeräte aufgewertet.
Sanierung hat begonnen Bauamts-Chef Oliver Graumann informierte
über den Sachstand der energetischen Sanierung und der Umsetzung des Brandschutzkonzeptes der Grund- und Mittelschule sowie den geplanten Anbau. Die Maßnahmen zur Sanierung haben begonnen und sollen Ende 2013 abgeschlossen sein. Die Planung des Anbaus beginnt Anfang nächsten Jahres. Graumann geht davon aus, das Ende 2013 mit dem Bau begonnen werden kann.