Die wassersportfreundlichste Schleusen ist in Marktbreit

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Die Schleuse in Marktbreit ist besonders wassersportfreundlich. Schleusenbetreiber, Wasserschutzpolizei und Marktbreiter Hockey-Club freut das. Fotos: Carmen Schmitt
Die Schleuse in Marktbreit ist besonders wassersportfreundlich. Schleusenbetreiber, Wasserschutzpolizei und Marktbreiter Hockey-Club freut das. Fotos: Carmen Schmitt
Stolz sind die Herren auf ihren Preis.
Stolz sind die Herren auf ihren Preis.
 
Die Marktbreiter Schleuse ist besonders "wassersportfreundlich" und wurde dafür ausgezeichnet.
Die Marktbreiter Schleuse ist besonders "wassersportfreundlich" und wurde dafür ausgezeichnet.
 
Die kleine Schleuse in Marktbreit kann jeder selbst betätigen.
Die kleine Schleuse in Marktbreit kann jeder selbst betätigen.
 
Man muss nur den roten Knopf gedrückt halten.
Man muss nur den roten Knopf gedrückt halten.
 
3,31 Meter beträgt der Unterschied der Wasserstände in der Staustufe Marktbreit.
3,31 Meter beträgt der Unterschied der Wasserstände in der Staustufe Marktbreit.
 
Der Preis vom Deutschen Motoryachtverband e.V. für die Schleuse Marktbreit.
Der Preis vom Deutschen Motoryachtverband e.V. für die Schleuse Marktbreit.
 
 
Auch Martina Michel, Außenbezirksleiterin de in Marktbreit, freut sich über die Auszeichnung.
Auch Martina Michel, Außenbezirksleiterin de in Marktbreit, freut sich über die Auszeichnung.
 

Nicht immer sind sich Schleusenpersonal und Sportbootfahrer einig. Um stressfrei miteinander auszukommen, zählt oft das richtige Gespür. Die Betreiber der Schleuse in Marktbreit haben das bewiesen.

Fritz Klarhöfer legt den Hebel nach rechts in Richtung "Bergfahrt" und hält den großen roten Knopf gedrückt. Das kleine Sportboot in der Schleusenkammer wiegt sich hin und her. Hinter dem Boot schließt das Tor. Über drei Meter ist das Wasser gestaut. Die Schieber des oberen Tors öffnen sich. In wenigen Augenblicken läuft die zwölf Meter lange Kammer voll mit dem dunklen Wasser des Mains und drückt das Sportboot nach oben. Bis der Wasserstand erreicht ist, dann öffnet sich das Tor und das kleine Boot hat die Marktbreiter Staustufe passiert.

Selbst steuern

"Jeder kann die Bootsschleuse selbstständig bedienen", erklärt Fritz Klarhöfer. Er ist stellvertretender Betriebsstellenleiter im Außenbezirk Marktbreit. Alle, die mit einem Boot unterwegs sind, das breiter ist als zweieinhalb Meter, brauchen seine Hilfe.
Denn dann reicht die kleinere der beiden Schleusen nicht mehr aus.

Zusammen mit den größeren Schiffen überwinden diese Boote die Stauanlage in der 300 Meter langen Schleuse. Dabei hat die Berufsschifffahrt klar Vorrang, meint Klarhöfer. Es gilt die Ordnung: Erst die Großen, dann die Kleinen. "Schon allein aus Sicherheitsgründen", sagt Helko Fröhner, stellvertretender Amtsleiter beim Wasser- und Schifffahrtsamt (WSA) Schweinfurt. Daran müsse sich dringend gehalten werden, auch wenn viele Fahrer wenig Einsicht und Verständnis zeigten. Immer wieder wollen sich einige dazwischen mogeln, weil sie nicht warten wollen. "Das kann richtig gefährlich werden", warnt Helko Fröhner. Nicht nur die Schrauben der Schiffe können zur Bedrohung werden, auch "die Gewalt des Wassers wird oft unterschätzt."

Kein Spielplatz

Die Kommunikation sei deshalb am wichtigsten, meint Fritz Klarhöfer. Er weiß, worauf es ankommt, wenn die Schiffsleute ungeduldig werden: "Man muss versuchen, dem Gespräch den Druck zu nehmen und den Konflikt zu lösen. Und vor allem erklären, dass es um die eigene Sicherheit geht. Das ist schließlich kein Spielplatz. Dabei kommt man am besten mit Freundlichkeit weiter."

Ausgezeichnete Schleuse

Weil das in Marktbreit so gut funktioniert, hat die Schleuse am Main sogar einen Preis erhalten. Der Deutsche Motoryachtverband e.V. hat sie als eine der wassersportfreundlichsten Schleusen im Jahr 2012 ausgezeichnet. Jedes Jahr schreibt der Verband den Wettbewerb aus. Damit will er die Schleusenbetreiber und das Bedienungspersonal für die Bedürfnisse der Sportbootfahrer sensibilisieren und "für die Verträglichkeit zwischen den Beteiligten werben."