Die Sojamilch und ich. Unser Start war zugegeben nicht der Beste. Die Flocken, die sie am ersten Tag mit in meinen Kaffee brachte, machten mich fast zum Schwarztrinker. Aber ich war tapfer.
Gemäß dem Motto "Augen zu und durch" näherten wir uns an. Und siehe da: Sojamilch lässt sich trinken. Nach einer Woche habe ich mich tatsächlich daran gewöhnt, dass mein Kaffee jetzt halt irgendwie ein bisschen getreidig schmeckt.
Ob ich mich allerdings an alles gewöhnen werde, was dieses Vegan-Sein anbelangt, bin ich mir noch nicht sicher. Eher unheimlich sind mir bisher die vielen Brotaufstriche, die oft in einer Art Katzenfutterdosen-Optik daherkommen. Dass die Optik nicht alles ist, habe ich ja schon gelernt, aber irgendwie sind mir die Aufstriche im Glas doch gleich lieber gewesen. Während meine Kollegen in der Mittagspause also Leberkäsbrötchen und Pizza vertilgen, schmiere ich mir neuerdings Vollkornbrote. Ständig neue, mir unbekannte Aufstrichsorten auszuprobieren, hat ein wenig was von Überraschungsei, zumindest rede ich mir das ein, und lasse es mir schmecken.
Die Brösel sind mit mir Neben meiner Tastatur war früher das Zuhause einer Horde Gummibärchen und Schokoriegel. Jetzt stehe ich jeden Morgen zehn Minuten früher auf, um für diesen Platz Karotten und Äpfel zu schnippeln. Aus Angst vor einem Vitaminschock ernähre ich mich zwischendurch von Reiswaffeln und Knäckebrot - sehr zum Leidwesen der Putzfrau, denn egal, wo ich bin, jede Menge Brösel sind mit mir.
Abends laufe ich in meiner Küche zur Höchstform auf. Am dritten Tag konnte ich gar nicht glauben, dass aus dem Müsli in meiner Pfanne (es waren eigentlich Sojaschnitzel) tatsächlich eine super-leckere Bolognese-Soße für meine Spaghetti geworden ist. Beflügelt habe ich mich gleich am nächsten Tag an Räuchertofu gewagt, hier allerdings nach einem eineinhalbstündigen Schweiß treibenden Küchenakt einen herben Rückschlag erlitten. Aber auch der hatte seine guten Seiten, denn jede Menge lieber Menschen haben mich jetzt mit veganen Rezepttipps versorgt.
Und es ist nicht gelogen, wenn ich jetzt sage: Ich kann's kaum abwarten, sie auszuprobieren.
Hallo Nina, danke für den tollen Artikel. Zu den Aufstrichen in "Katzenfutterdosen-Optik": Es gibt auch viele vegane Aufstriche im Glas, die meist auf Basis von Sonnenblumenkernen hergestellt werden. Insbesondere bei dm und Rossmann, aber auch in mehreren Supermärkten wirst du da fündig. Ich möchte dier vor allem die Sorgen "Kräuter" und "Toskana" von dm ans Herz legen, probier es einfach mal aus