Magdalena Hofmann freut sich: Sie kann ihren Souvenir- und Trendshop in der Falterstraße in Kitzingen künftig auch am Sonntag öffnen - ebenso wie andere Ladeninhaber.
Was haben frische Früchte, Souvenirs und Bade-Gegenstände gemeinsam? Sie dürfen demnächst auch sonntags in Kitzingen verkauft werden.
Mit 22:2 Stimmen erließ die große Mehrheit des Kitzinger Stadtrats am Donnerstagabend eine entsprechende Verordnung. Konkret bedeutet das: Ab dem ersten Sonntag nach Ostern bis einschließlich dem letzten Sonntag im Oktober dürfen jeweils von 11 bis 18 Uhr bestimmte Läden im gesamten Stadtgebiet öffnen.
Die Geschäfte, die dies tun wollen, müssen "einen erheblichen Teil" ihres Umsatzes aus Bade-Gegenständen, Devotionalien, frischen Früchten, alkoholfreien Getränken, Milch(erzeugnissen), Süß- oder Tabakwaren, Blumen, Zeitungen oder Souvenirs generieren.
Volkach macht´s schon Was "ein erheblicher Teil" genau sei, wollte Jens Pauluhn (ödp) wissen.
Er fragte auch, wann die Verwaltung bei Missbrauch einschreite - etwa, wenn ganz andere Warengruppen verkauft würden.
Rechtsrätin Susanne Schmöger meinte, dass es auf jeden Fall weit mehr als die Hälfte des Umsatzes sein müsse. Sie habe sich im Landkreis umgehört und festgestellt, dass in vielen Kommunen eine ähnliche Verordnung gelte - in Volkach, Dettelbach, Schwarzach und Geiselwind etwa.
Dass das Thema nun auch in Kitzingen aktuell geworden ist, lag an einem Antrag von Magdalena Hofmann, der Inhaberin des Souvenir- und Trendshops "Tritt ein - Drop in" in der Falterstraße. Sie möchte ihr Geschäft gern auch sonntags ein paar Stunden öffnen, damit die Touristen - etwa Hotelschiff-Reisende oder Radfahrer - sich Andenken kaufen können. Dies jedoch ist nur dann möglich, wenn eine entsprechende Verordnung erlassen wird, die fürs gesamte Stadtgebiet gilt, erklärte Schmöger.
"Dadurch wird niemandem etwas genommen, sondern es wird etwas ermöglicht", konstatierte Schmöger. Sie stellte aber auch klar, dass die Frage der Kontrolle dabei durchaus im Raum stehe. "Es ist jetzt erst einmal eine Entscheidung des Stadtrats, ob man das möchte oder nicht."
Der Kitzinger Stadtrat möchte. Es könnte also durchaus sein, dass Kitzingen sich künftig auch an den Sonntagen belebter zeigt als bisher.
Bravo Frau Schmöger! Den Leuten, die da wohnen wird etwas genommen, nämlich ihre Sonntagsruhe.
Aber dafür können sie ja jetzt rund um die Uhr Bade-Gegenstände und Andenken kaufen. Die anderen Sachen (alkoholfreie Getränke, Milch(erzeugnisse), Süß- oder Tabakwaren, Blumen, Zeitungen oder Souvenirs gibt es Sonntags schon lange an jeder geöffneten Tankstelle. Bin mal gespannt wie das mit den "Umsätzen" kontrolliert werden soll. Darauf haben viele, die jetzt auch am Sonntag ihren Reibach machen wollen nur gewartet. Und die wollen keine Andenken verkaufen.
22:2 Stimmen zeigt mir klar, das der Kitzinger Stadtrat nichts vom letzten verbliebenen Ruhetag der Woche hällt, wohl auch weil man ja meist fernab dieser Läden wohnt und in beschaulicher Umgebung seine Ruhe genießt.
Mfg