Das Reichshuhn in Schwarz-Weiß-Rot

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So sieht es aus, das Reichshuhn, benannt nach den Flaggenfarben des ehemaligen deutschen Reichs schwarz, weiß und rot.
Fotos: WINFRIED WORSCHECH
Welche Tierrassen bei den Kleintierzüchtern in Großlangheim im Stall stehen, zeigten Mitglieder des Vereins bei der Jungtierschau und präsentierten Kaninchen, Tauben, Hühner, Enten und Gänse des ...
Winfried Worscvhech

Die Besucher des Sommerfests beim Großlangheimer Kleintierzuchtverein sahen, worum sich dessen Mitglieder kümmern: unter anderem um das seltene Reichshuhn..

Die Besucher des Sommerfests auf der Zuchtanlage des Großlangheimer Kleintierzuchtvereins konnten wieder einmal in Augenschein nehmen, um wie viele Tierrassen sich die Mitglieder des Vereins kümmern. Bei der Jungtierschau wurden die heurigen Exemplare von Kaninchen, Tauben, Hühnern, Enten und Gänsen in der Ausstellungshalle präsentiert.

Die Farben des einstigen Reichs

Unter den Prämierten waren besondere Züchtungen, wie zum Beispiel „deutsche Reichshühner“, benannt nach den Farben schwarz, weiß und rot auf der Flagge des Deutschen Reichs. Diese alte Rasse ist inzwischen vom Aussterben bedroht, und nach Aussage des Vereinsvorsitzenden Willi Habermann nehmen sich in ganz Deutschland nur noch etwa zehn Züchter dieser Rasse an.

Besser ist die Situation bei den Rassen „Australorp“ und bei den „Wyandotten“. Erfreut zeigte sich der Vorsitzende, weil bei den Tauben und Kaninchen die verschiedenen Rassen genügend Züchter haben.

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Apropos Zuspruch: Wer sich mit Tieren abgibt, weiß ein Liedchen davon zu singen, wieviel Zeit für Versorgung und Pflege aufgewendet werden muss. Das ist auch die Krux bei den Jungzüchtern. Obwohl die Großlangheimer im Vergleich zu anderen Vereinen doch noch etliche Mitglieder vom Züchternachwuchs in ihren Reihen haben, macht man sich für die Zukunft doch Sorgen. „Es ist ähnlich wie bei den Sportvereinen, dass sich viele Kinder und Jugendliche lieber mit Handys oder Smartphons abgeben; Tiere nehmen halt viel Zeit in Anspruch und brauchen täglichen Einsatz“, weiß Habermann zu berichten. Dazu komme, dass manche vom Jungvolk schon beruflich eingespannt seien und auch mal am Wochenende arbeiten müssen. Sorgen macht man sich im Verein auch mit Blick gen Westen, da von Frankreich her die zweite Variante der RHDV-Seuche bei den Kaninchen im Anmarsch ist und auch schon westliche Bundesländer erreicht hat. „Wir hoffen sehr, dass wir davon nicht betroffen werden“, so Willi Habermann. Zunehmend Sorge bereitet den Kleintierzüchtern die Zahl der Füchse, Marder und Greifvögel, die stark angestiegen ist. In der Zuchtanlage im Waldgebiet „Schindgrube“ holte sich das Raubwild schon manche Exemplare, da es zum Beispiel den Mardern gelingt, durch die Umzäunungen zu schlüpfen.

Mit dem Sommerfest war man bei den Züchtern rundum zufrieden, zeigte doch die Zahl der Besucher, dass es seit Jahren zu einem Anziehungspunkt im August geworden ist.