Trotz des Ausbruchs der Krankheit in einem Seniorenheim und einer Gemeinschaftsunterkunft für Flüchtlinge halten sich die Zahlen im Landkreis Kitzingen in Grenzen. Ein Überblick.
144 bestätigte Corona-Fälle verzeichnete der Landkreis Kitzingen zum Wochenauftakt bei rund 90 000 Einwohnern. Bemerkenswert: 105 dieser Erkrankten sind wieder gesund, Stand von Montagmittag. 39 zeigen also tatsächlich Krankheitssymptome. 89 Kontaktpersonen sind in häuslicher Quarantäne.
Zugleich verzeichnete der Landkreis zum Wochenbeginn den dritten Corona-Toten. Alle drei Betroffenen waren Männer, die unter teils chronischen Vorerkrankungen litten: einer Jahrgang 1932, einer Jahgang 1936 und einer Jahrgang 1951, teilte Landratsamt-Sprecherin Corinna Petzold mit.
Zehn Kranke in der Klinik
Derzeit sind zehn Landkreis-Bewohner in der Klinik Kitzinger Land in stationärer Behandlung. Für die Zahl der Erkrankten gilt, dass sie altersmäßig bunt gemischt sind, aber darunter auffällig wenige Kinder. Die Ursache dafür ist unklar. Erkrankungen verbreiten sich im Landkreis in der Regel über das häusliche Umfeld. Deshalb haben die Kontakt- und Ausgangsbeschränkungen der jüngsten Zeit die Verbreitung auch hierzulande deutlich reduziert.
Aufsehen erregten zwei Meldungen der vergangenen Tage: So waren in der Gemeinschaftsunterkunft (GU) für Flüchtlinge im Kitzinger Gewerbegebiet Innopark mehrere Corona-Kranke bestätigt worden. Deshalb wurden bereits alle 262 Bewohner getestet; die Ergebnisse kommen in Kürze. Außerdem meldete ein Mainstockheimer Seniorenheim, dass es dort drei erkrankte Bewohner und zwei betroffene Mitarbeiter gebe.
In beiden Fällen reagierten die Verwaltungs- und Gesundheitsbehörden und trafen mit den Leitungen vor Ort Vorkehrungen, um eine weitere Ausbreitung möglichst zu verhindern, wie Landratsamt-Sprecherin Corinna Petzold und Regierungssprecher Johannes Hardenacke erklärten. An beiden Orten seien die Bewohner isoliert worden. In Mainstockheim sei dies beispielsweise durch die vorhandenen beiden Gebäudeteile, Alt- und Neubau, möglich.
Mehr als 1000 Landkreis-Bürger getestet
Parallel sind in der Teststrecke des Landkreises bislang rund 1000 Bürger auf Covid-19 überprüft worden, etwa 35 am Tag. Die Vorgaben, wer getestet wird, sind in ganz Deutschland einheitlich. So muss es sich um Menschen handeln, die als Corona-Verdachtsfälle gelten, die Kontakt mit Covid-19-Kranken hatten und die unter Atemwegsbeschwerden leiden. Ebenfalls untersucht werden Bürger mit viralen Lungenkrankheiten oder Angehörige von medizinischen Berufen oder Risikogruppen. Petzold betont, dass auch schon vor Einführung der zentralen Testeinheit Bürger überprüft wurden.
Die Ärzte in der Teststrecke arbeiten auch am Wochenende. In dringenden Fällen werde sofort getestet, bestätigte Petzold. Auch die Kreisbehörde sei quasi rund um die Uhr besetzt, um auf aktuelle Entwicklungen reagieren zu können.