Die Kölner feierten 1991 trotz Golfkrieg – ein spontaner Rosenmontagszug im Schneetreiben. Eine Ausstellung im Deutschen Fastnacht-Museum zeigt nicht nur davon Bilder.
Es ist der Beginn des Jahres 1991: Der Golfstaat Kuwait ist vom Irak annektiert. Am 16. Januar beginnt der 2. Golfkrieg, eine Koalition angeführt von den Vereinigten Staaten von Amerika starten die Kampfhandlungen zur Befreiung Kuwaits. Und in Deutschland beginnt eine heftige Diskussion, ob und wie man Karneval während eines Krieges feiern soll.
Schnell war klar: Der Karneval, der Fasching fällt in diesem Jahr aus. Feiern und Umzüge wurden reihenweise abgesagt. So auch in Köln, wo üblicherweise die "tollen" Tage mit dem "Weiberfasching" am Donnerstag beginnen. Höhepunkt ist dann der Rosenmontagszug, an dem über eine Million Zuschauer beteiligt sind. Auch der wurde offiziell abgesagt.
Doch nicht alle "Jecken" wollten sich das verbieten lassen und ihren "Fastelovend", also ihren Karnevalshöhepunkt trotzdem feiern. Und das geschah ganz spontan, unorganisiert, ein Rosenmontag im Schneetreiben und gleichzeitig eine Demonstration gegen den Golfkrieg unter dem Motto "Make Fastelovend not War."
Fotografien des spontanen Zuges
Kurator Eusebius Wirdeier hat Fotografien dieses spontanen Zuges gesammelt und zur Ausstellung "Trotzdem Alaaf" zusammengestellt, die erstmals schon im Mai 1991 und natürlich in Köln zu sehen war. Um ein Fotobuch erweitert wurde die Ausstellung erneut in Köln gezeigt.
Im Jahr 2017 gab es für Karnevalisten wieder eine angespannte Lage: Die Stimmung war wegen der Bedrohung durch Terroranschläge mies, ein großes Polizeiaufgebot schütze die Umzüge. Denn gefeiert wurde trotzdem, gemeinsam mit Menschen mit unterschiedlichsten kulturellen Wurzeln. Auch davon gab es Fotodokumente, die in die Ausstellung eingearbeitet wurden und so ein drittes Mal in Köln gezeigt wurden.
Als Köln in Trümmern lag