Auf dem Autohof ist jetzt besonders viel los. Urlauber aus allen Richtungen machen dort Rast. Die Mitarbeiter wissen genau, was die Reisenden, wie die Familie Nocker, an heißen Tagen brauchen.
Die Speisekarte im Restaurant ist in neun Sprachen geschrieben. Wenn gar nichts mehr geht, gibt es noch eine mit Bildern. Das ist wichtig, denn beim Autohof Strohofer machen Menschen aus vielen Nationen Rast während ihrer Reise. Besonders in der Ferienzeit, wie jetzt.
"Die Kommunikation funktioniert gut", sagt Elke Schubert und lächelt. Sie arbeitet seit 20 Jahren bei dem Familienunternehmen in Geiselwind. In der Zeit hat sie ein Gespür für die verschiedenen Reisenden entwickelt. Eines haben sie aber gemeinsam, weiß die Restaurantleiterin: "Egal aus welcher Gegend die Leute kommen, wenn sie lange im Stau gestanden haben, sind alle frustriert." Dann hilft oft auch ein nettes Wort, meint die 46-Jährige. Eltern merke sie es meist an, wenn sie gestresst sind. Dann macht sie den Kindern die Spielecke im Gasthof schmackhaft.
"Die können ja auch nicht den ganzen Tag sitzen."
In der Ferienzeit rollen am Tag gut 1000 Pkw durch den Autohof, die in Richtung Urlaub unterwegs sind. In Stoßzeiten an den Wochenenden auch mal doppelt so viele. Die beiden Frauen Chris und Regine aus Amsterdam zählen auch dazu. Sie sind auf dem Weg in Richtung Süden und machen auf dem Autohof in Geiselwind Halt. Bei München wollen die Niederländerinnen ein paar Tage Urlaub machen. Die Distanz legen sie an zwei Tagen zurück. "Es ist zu heiß", sagt Chris.
Internationale Urlauber Bei der Hitze wird während der Reisewelle höchstens das Eis einmal knapp, erzählt Ruth Strohofer. "Die Maschinen laufen dann auf Hochtouren." Zwischen Juli und Mitte August sind die meisten Urlauber auf den Straßen und machen auf dem Autohof einen Zwischenstopp, sagt die 46-Jährige.
"An den ersten drei Wochenenden im Juli ist am meisten los." Da beginnen nicht nur für viele Deutsche die Sommerferien, sondern "auch in Skandinavien und Holland".
Auch eine fünfköpfige Familie aus Dänemark ist auf Achse und hat in Geiselwind eine kurze Pause eingelegt. Halbzeit auf ihrer Reise nach Venedig. Sie sind extra früh gestartet, "weil es so sehr warm ist", erzählt die Mutter der drei Jungs. Bisher sind sie in noch keinen Stau geraten und das soll auch so bleiben. Dass sie unter der Woche losgefahren sind, war kein Zufall: "Da ist nicht so viel los wie am Wochenende."
Dazu rät auch der Auto Club Europa (ACE). Besser sei es, wenn man mit dem Auto in die Ferien reist, montags statt am Ende der Woche zu starten. Ansonsten erwischt viele der erste Stau gleich vor der Haustür.
Auch Karlheinz Nocker aus Reiskirchen in Hessen ist mit der Familie im Pkw unterwegs.
Sie konnten sich den Abfahrtstag nicht aussuchen, denn sie fahren zu einem Fußballspiel nach München. Auf halber Strecke halten sie in Geiselwind. "Wir sind gut durchgekommen." Auf dem Autohof wird getankt und Brotzeit gemacht.
Die dänische Familie ist mit ihrem Kombi unterwegs und froh, wenn sie ihr Ziel erreicht. Zwischendurch übernachten die Fünf im Hotel und auf dem Campingplatz.
Viele kommen immer wieder Einen Platz für die Caravaner und Wohnmobile gibt es auch auf dem Autohof. Die Camper können außerdem einen überdachten Stellplatz anfahren und der ist bekannt: "Wenn zum Beispiel eine Unwetterwarnung raus geht, ist der gleich voll", meint Ruth Strohofer. "Wir haben auch sonst viele Stammbesucher." Die stoppen auf ihrer Fahrt in den Urlaub regelmäßig in Geiselwind.
100 Reisende mit Wohnwagen und Wohnmobil nehmen in der Reisezeit jeden Tag die Abfahrt zum Autohof. Ein paar von ihnen fahren auch einmal mit einer Panne ein.
"Viele sind genervt und wollen weiter, die meisten sind dann froh, dass ihnen schnell geholfen wird", sagt Johann Schneider. Er ist Leiter der Werkstatt auf dem Hof. Häufig repariert er mit seinem Team dann heiß gelaufene Bremsen und Klimaanlagen und kümmert sich um defekte Reifen oder "Falschtanker". "Das ist in der Eile schnell passiert. Meistens auf der Rückfahrt, wenn die Leute nach Hause wollen."
Wichtig ist, dass bei den Temperaturen die Getränkekühlung funktioniert, meint Ruth Strohofer. Darauf hat Hans Mahr ein Auge. Er ist Hausmeister und packt überall an. Auch um den Platz kümmert er sich, auf dem während des Sommerreiseverkehrs noch mehr los ist als sonst. Die Camper seien ordentliche Leute, die auf ihre Umgebung achten, meint er.
In der Hauptzeit werden die Servicekräfte und der Putzdienst verstärkt, sagt Ruth Strohofer. "Damit sich die Leute wohl fühlen." Was außerdem mehr wird, ist der Bedarf an fränkischen Würstchen und Fleisch aus der Region. Die gibt es in der eigenen Metzgerei auf dem Autohof. Da greifen die Urlauber besonders gern zu und decken sich mit den Spezialitäten für daheim noch einmal ein, erzählt sie. So haben sie noch länger etwas vom Urlaub.