Auf rund zehn Hektar Fläche sollen die Gewächshäuser für Salat stehen, die eine Großgärtnerei aus Holland plant. Die Wiesentheider Gemeinderäte sahen die Anfrage eher skeptisch.
Eher skeptisch sahen die Wiesentheider Gemeinderäte in ihrer Sitzung die Voranfrage einer Großgärtnerei aus Holland. Diese will auf einem Grundstück südöstlich von Wiesentheid ein Kulturgewächshaus mit Regenwasser-Auffangbecken und einem Wärmeenergiespeicher errichten.
Räte haben kein Interesse
Nach eingehender Diskussion zeigten die Räte kein großes Interesse. Das Projekt wird nun erst einmal zur Prüfung an die Fachbehörden weiter gegeben.
Bürgermeister Werner Knaier stellte das Projekt vor. Das Unternehmen hat in Wiesentheid eine insgesamt 17,4 Hektar große Fläche für das Vorhaben ins Auge gefasst, die direkt an der Straße nach Abtswind liegt.
Pionier im Salatanbau
Die Firma Deliscious mit Sitz im holländischen Beesel, die laut ihres Firmenprofils als „ein Pionier im Anbau von Salat mit Wurzelballen“ gilt, ist ein Familienunternehmen und liefert ganzjährig Salate, unter anderem an Großkonzerne sowie viele Supermärkte im In- und Ausland. Den Samen für die Pflanzen zieht die Gärtnerei vor Ort selbst.
Auch in Wiesentheid sollen die Salatarten in Gewächshäusern mit insgesamt rund zehn Hektar Fläche heranwachsen. Die Gewächshäuser hätten eine Höhe von sieben Metern, die Arbeitshalle und die Klima-Zellen wären rund elf Meter hoch.
Energie aus dem Boden
Das Ganze würde über einen Ecovat-Energiespeicher in einem geschlossenem System betrieben. Der Speicher ginge bis zu 26 Meter in die Tiefe, um sich die Energie aus dem Boden zu holen. Er würde zudem rund zehn Meter aus dem Grundstück herausragen. Für die Erzeugung des Salats ist außerdem eine LED-Beleuchtung vorgesehen.
Die Gemeinderäte waren unter anderem wegen der Dimension und der Lage der Bauanfrage besorgt. In dem Bereich an der Straße nach Abtswind besteht bislang keinerlei Bebauung. Nicht nur Ratsmitglied Michael Rückel sah das Vorhaben als „einen massiven Eingriff in unser Landschaftsbild.“ Enorme Erdbewegungen wären wegen des Gefälles nötig. Robert Kaiser hatte Bedenken wegen des Wassers, das für den Betrieb gebraucht werde. Das Bohren eines Brunnens werde laut Architekt nicht angestrebt, das Projekt sei ein geschlossenes System.
30 Arbeitsplätze, aber keine Gewerbesteuer
Den Räten missfiel, dass zwar rund 30 Arbeitsplätze entstehen sollen, jedoch keine Gewerbesteuer zu erwarten sei. „Das Ganze ist es uns für die 30 Arbeitsplätze nicht wert“, kommentierte Ratsmitglied Otto Hünnerkopf.