Altersberater im Dienst der Nächstenliebe

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In einem feierlichen Gottesdienst stellte Dekan Hanspeter Kern die neuen ehrenamtlichen Altersberaterinnen und Altersberater vor. Foto: es
In einem feierlichen Gottesdienst stellte Dekan Hanspeter Kern die neuen ehrenamtlichen Altersberaterinnen und Altersberater vor.  Foto: es

Bei der Kirchlichen Allgemeinen Sozialarbeit (KASA), einer Einrichtung der Diakonie, haben sich in den zurückliegenden Monaten elf Personen zum Altersberater ausbilden lassen.

"Ich kenne die Probleme mit Verwandten, die pflegebedürftig sind und ich möchte alten Menschen helfen. Ich freue mich auf diese Aufgabe", erzählt Annelie Hager-Tramski, eine von acht Altersberaterinnen, die am Sonntag der Öffentlichkeit vorgestellt wurden.

Petra Hösch vom Diakonischen Werk Kitzingen und Bettina Fünkner-Kraus vom Diakonischen Werk Schweinfurt leiteten die Ausbildung.

Sie wollen Ratsuchenden in allen Fragen, die mit dem Alter auftauchen, weiter helfen. Bei diesem Gemeinschaftswerk der Diakonie Kitzingen, des Evangelischen Bildungswerkes Main Steigerwald und des Evangelischen Dekanats Kitzingen geht es neben grundlegenden Informationen um die körperlichen Veränderungen im Alter, auch um alterstypische Erkrankungen und um Fragen rund um die Medikamenteneinnahme.

"Ein Hörakustiker gab uns Tipps, wie wir mit den Senioren am besten Gespräche führen können", erzählt Hager-Tramski. Außerdem standen Übungen zur Gesprächsführung auf dem Programm. Bei einem Besuch im Seniorenheim machten sich die Teilnehmer ein Bild vom Alltag in einer stationären Einrichtung.
Altersberater, wie Annelie Hager-Tramski, versehen ihren Dienst ehrenamtlich. Sie wollen erste Anlaufstelle in Rufweite eines Seniors sein und ihm oder ihr dann zur Verfügung stehen.
"Professionelle Hilfe - etwa die eines Pflegedienstes, eines Steuerberaters oder eines Arztes können und wollen wir nicht ersetzen", erklärt Hager-Tramski. Vielmehr wollen die Altersberater Rat und Impulse geben und klärende Gespräche sowie erste Hilfe bei mancher Unsicherheit anbieten. "Damit tun sie im Grunde das, was sich Menschen zu allen Zeiten gewünscht haben - dass sie nicht allein gelassen werden, wenn ihre eigene Kraft nicht mehr ausreicht", erklärte Dekan Hanspeter Kern bei der Präsentation der Ehrenamtlichen im Gottesdienst am Sonntag.

Verschiedene schauspielerische Anspiele machten den Gottesdienstbesuchern deutlich, welche Probleme mit Angehörigen in zunehmenden Alter auf manche Familien zukommen können:

"Du, Oma wird immer eigenartiger. Gestern hat sie den Herd angelassen und vorgestern schon den dritten Staubsauger in diesem Jahr gekauft. Ich habe den Eindruck, sie wird langsam dement. Da bräuchten es jemanden, der uns mal weiterhelfen und einen Rat geben kann, was wir unternehmen könnten und sollen".
Altersberater können auch Ratschläge erteilen, wenn Opa oder Oma aus dem Krankenhaus entlassen werden - aber pflegebedürftig sind oder ob es Hilfen für den Umbau einer Wohnung gibt, wenn die Senioren nicht mehr so mobil sind. Fragen gibt es mehr als genug, wenn ein Familienmitglied im Alter Hilfe braucht.
Antworten liefern Altersberater wie Annelie Hager-Tramski. "Manchmal gibt es eben doch diesen oder diese Jemand - gleich am anderen Ende der Telefonleitung", meinte Dekan Hanspeter Kern.