Viele Hände machten trotz der heißen Temperaturen ein baldiges Ende bei der jüngsten Ausräum-Aktion in der Wiesentheider Mauritiuskirche. Per Handarbeit wurden dieser Tage die Kirchenbänke aus dem Gotteshaus abgebaut und herausgetragen. Die Kirche wird annähernd leer geräumt, damit die Innensanierung weitergehen kann.
Viele Hände machten trotz der heißen Temperaturen ein baldiges Ende bei der jüngsten Ausräum-Aktion in der Wiesentheider Mauritiuskirche. Per Handarbeit wurden dieser Tage die Kirchenbänke aus dem Gotteshaus abgebaut und herausgetragen. Die Kirche wird annähernd leer geräumt, damit die Innensanierung weitergehen kann.
Nur zu den Arbeiten sind derzeit die Türen des Wiesentheider Wahrzeichens geöffnet. Drinnen wird vieles geschützt oder komplett ausgebaut, um das kostbare Mobiliar und die Kunstgegenstände vor dem Staub, der bei den Arbeiten zur Restaurierung des Innenraums anfallen wird, zu bewahren. Der Hauptaltar, die beiden Seitenaltäre und die Orgel sind mit großen Folien zugehängt – beinahe so, als hätte Verhüllungskünstler Christo Hand angelegt.
Dieser Tage baute Kirchenpfleger Paul Schug zusammen mit etlichen Freiwilligen die alten Kirchenbänke aus Eichenholz trotz der heißen Temperaturen aus. Einige Male fuhren die Kleinlaster zum zwischenzeitlichen Lagerplatz nach Greuth, in die Halle eines ehemaligen Fuhrunternehmens.
Eher zufällig sei man an die 400 Quadratmeter große, leer stehende Halle dort gekommen, sagt Schug. Gleichzeitig zum Ausräumen wurde der gesamte Holzaufbau, der auf den Bodenplatten des Gotteshauses angebracht war, mit weggerissen. Dank der helfenden Hände reichte ein Nachmittag für die Arbeit.
„Vorsicht! Nicht zu ruckartig, damit nichts abbricht“, mahnte Schreiner Frank Bissert, als die Freiwilligen aus der Kirchengemeinde eine weitere der insgesamt 38 großen, rund fünf Meter langen Kirchenbänke aus der Holzverkleidung lösten. Ganz genau passt er auf, dass möglichst wenig beschädigt oder abgebrochen wird. Bissert ist Fachmann und weilte mit seinem Chef Hubert Labisch vor Ort, als die Bänke und weitere Teile der Einrichtung verladen werden. Die Ratsherrenstühle, die kleineren Holzbänke aus dem hinteren Bereich, sogar die Kirchentüren werden weggebracht.
Die Firma aus Unterpleichfeld wird die alten Bänke aus Eichenholz später in ihrer Werkstatt wieder herrichten. Getreu den alten Techniken übrigens, die früher angewendet wurden. „Man muss sich einarbeiten, ein bisschen Liebe dazu entwickeln“, sagt der Restaurator zu der nicht gerade einfachen Arbeit. Fast 300 Jahre alt sind sie bereits, die kunstvoll verzierten Bänke, die der Kunstschreiner Johann Georg Neßtfell einst fertigte.
Vom Denkmalschutz kam die Auflage, das alte Mobiliar wieder herzurichten. Sein Zustand? „Das ist unterschiedlich, es gibt welche, die haben größere Schäden, andere sind gar nicht oder kaum beschädigt“, sagt Bissert. Vor allem die Kniebänke weisen meist Risse auf. Der Restaurator hat vorher bereits die Bänke fotografisch aufgenommen, die genau nach ihrem vorherigen Standort beschriftet sind.