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Rehau AG verkauft Auto-Sparte an US-Holding - und hofft auf Vorteile


Autor: Isabel Schaffner

Rehau, Mittwoch, 06. November 2024

Eine US-amerikanische Holding übernimmt die Automobilsparte des Kunststoff-Herstellers Rehau aus dem Landkreis Hof. Durch die Fusion mit einem weiteren amerikanischen Unternehmen soll ein neuer globaler Zulieferer entstehen.
Rehau werde einen Anteil an dem neu gegründeten Unternehmen halten, wie es verkündet. Archivfoto der Zentrale: Rehau AG


Freudig hat die Rehau Gruppe mit Gründungssitz in der gleichnamigen Stadt des Landkreises Hof eine weitreichende Neuerung verkündet: "Atlas Holdings übernimmt Rehau Automotive und bildet einen neuen globalen Zulieferer für Exterior-Bauteile." Rehau Automotive entwickelt, fertigt und liefert Produkte für internationale Fahrzeughersteller. 7000 Mitarbeiter arbeiten laut eigenen Angaben an 25 Standorten in neun Ländern.

Atlas hat seinen Hauptsitz in Connecticut, USA, und besitzt und betreibt laut Rehau mit seinen Tochtergesellschaften 26 Unternehmen mit weltweit etwa 50.000 Mitarbeitern an mehr als 300 Standorten. Das Unternehmen ist neben anderen Branchen in der Automobilzulieferindustrie tätig. Rehau Automotive soll Anfang 2025 mit dem US-Automobilzulieferer SRG Global fusionieren, wenn das Kartellamt zustimmt.

Rehau aus Landkreis Hof blickt Fusion mit US-Konzern entgegen - "Vorteile für Kunden und Mitarbeitende"

Rehau werde rund ein Drittel an dem neu gegründeten Unternehmen halten, wie es bekannt gibt. Die Fusion werde in den Worten von Veit Wagner, Präsident der Rehau Gruppe, "zu einer erheblichen Kompetenzerweiterung führen, mit Vorteilen für Kunden und Mitarbeitende". Unterdessen sehen sich viele andere Beschäftigte großer fränkischer Autozulieferer mit besorgniserregenden Nachrichten konfrontiert. So bangen etwa 950 Menschen bei Brose um ihre Jobs und Leoni baut bis 2026 insgesamt 4500 Stellen ab.

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Markus Distelhoff, CEO von Rehau Automotive, lässt zu der Fusion verlauten: "Das neue Unternehmen wird ein breiteres Produktportfolio mit einer vergrößerten Wertschöpfungstiefe anbieten. Auch ergänzen sich beide Unternehmen geografisch sehr gut: Rehau Automotive ist in Europa stark vertreten, SRG Global in Nordamerika." Die stärkere globale Präsenz werde eine stabilere Perspektive für die Rehau-Belegschaft schaffen, wie ein Sprecher dem BR erklärte. 

Laut dem BR soll es keine Standortschließungen geben. Verkauft würden fünf Standorte in Mittel-, Oberfranken, Nieder- und Oberbayern mit insgesamt 2700 Mitarbeitern. Die Rehau AG wurde 1948 gegründet und besitzt einen weiteren deutschen Firmensitz in Erlangen. Inzwischen ist das Unternehmen in über 50 Ländern vertreten.

Auch Schumacher Packaging aus dem Landkreis Coburg verbindet sich mit internationalen Partnern, um angesichts mächtiger, globaler Konkurrenten besser aufgestellt zu sein. Weitere Nachrichten aus Hof und Umgebung findest du in unserem Lokalressort.