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Hof/Münchberg: Erneut Aufrufe zu Massen-Partys im Netz - Polizei wappnet sich nach Gewaltausbrüchen


Autor: Elisabeth Offial

Hof an der Saale, Donnerstag, 07. Oktober 2021

Nach einer Party mit etwa 500 Gästen am Untreusee Hof wurden online erneut Feiern in Hof und Münchberg angekündigt. Die Polizeiinspektionen wappnen sich für das Wochenende. Die Stadt Hof erlässt sogar eine Allgemeinverfügung.
Nach der Party am Untreusee Hof am vergangenen Wochenende, sind nun weitere Feiern angekündigt. Die Stadt Hof reagiert.


  • Landkreis Hof: Erneut Freiluft-Partys angekündigt
  • Letzte Party am Untreusee Hof führte zu mehreren Auseinandersetzungen
  • Polizeiinspektionen Münchberg und Hof wappnen sich für mögliche Massenpartys
  • Stadt Hof reagiert und erlässt Allgemeinverfügung

Nach der großen Party mit Ausschreitungen am Untreusee Hof am vergangenen Samstag (2. Oktober 2021) verbreiten sich nun neue Party-Einladungen für das kommende Wochenende auf Instagram. Am Freitag (8. Oktober) wird eine am Rohrbühl in Münchberg angekündigt und für Samstag (9. Oktober) eine am Theresienstein Hof. Die Teilnehmenden werden online dazu aufgefordert, sowohl Alkohol als auch Musik mitzubringen.

Münchberg: Partygäste erwarten Temperaturen um fünf Grad

"Wir haben Vorbereitungen getroffen", erklärt Jörg Urban, Leiter der Polizeiinspektion Münchberg, auf Anfrage von inFranken.de. "Die Resonanz scheint aber nicht so groß zu sein", zeigt er sich eher unbesorgt. Vor allem das Wetter können den Feiernden die Laune schnell verderben. "Wir haben nachts fünf Grad. Viel Spaß bei der Party auf einem Freigelände."

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Bei der für Samstagabend angekündigten Party am Hofer Theresienstein rechnet die Polizei mit mehr Teilnehmenden. "Diesen Accounts folgen etwa 300 Personen, das ist die Menge, auf die wir mindestens gefasst sein müssen", erklärt Heiko Mattke, Sprecher der Polizeiinspektion Hof, inFranken.de. "Wir rüsten uns entsprechend."

Dazu gehöre vor allem, dass genügend Personal verfügbar ist, um alles in "geregelte Bahnen zu lenken". Betroffen sind dabei der Schutz der Grünanlagen, das Glasflaschenverbot und der Jugendschutz. Auf alles drei will die Polizei bei der Veranstaltung achten. 

Hof: Anonyme Party-Veranstalter erschweren die Polizeiarbeit

"Eigentlich müsste so eine Veranstaltung angemeldet werden", so Mattke. "Dann hätten wir auch einen Ansprechpartner, an den wir uns wenden können, wenn etwas aus dem Ruder läuft." Die Einladungen über Instagram machen es aber bereits deutlich: Die Veranstalter wollen lieber anonym bleiben. "Das macht es schwieriger, auf die Leute einzuwirken."

Auch die Stadt Hof versucht gegen die Feiern vorzugehen, wie in einer Mitteilung von Donnerstag (7. Oktober) deutlich wird. Sie erlässt für das gesamte Wochenende vom 8. bis zum 10. Oktober eine Allgemeinverfügung mit dem Verbot, am Theresienstein und am Untreusee Alkohol mitzuführen oder zu trinken. Davon ausgenommen sind lediglich die Gastronomieflächen am Untreusee.

Ein Verstoß gegen das Verbot kann einen Platzverweis sowie eine Strafe von 200 Euro nach sich ziehen. Die Stadt Hof bezieht sich hierbei auch auf die Party am vergangenen Wochenende, in deren Vorfeld - ähnlich wie diesmal - von den Veranstaltenden dazu aufgefordert wurde, alkoholische Getränke mitzubringen. In vielen Fällen konnte seitens der Polizei ein Verstoß gegen das Glasflaschenverbot festgestellt werden, welches durch die eingesetzten Beamten auch durchgesetzt wurde, erklärt die Stadt.

Stadt Hof zieht Vergleich zu Ausschreitungen am Vatertag

Nach der Feier seien große Mengen an leeren Flaschen sowie sonstiger Müll auf den Liegeflächen zurückgeblieben. Die Seewärter der Stadt Hof hätten hunderte zerschlagene Glasflaschen, vor allem auch im Bereich des Kinderspielplatzes vorgefunden, was einen erheblichen Reinigungsaufwand nach sich gezogen habe. Ebenso seien die öffentlichen Toiletten durch Kot, Urin und Erbrochenes derart verunreinigt gewesen, dass sie nicht mehr benutzbar waren.

Die Stadt Hof zieht einen Vergleich zu den Vatertagsfeiern in den Jahren 2006 und 2007, bei denen ähnliche Zustände herrschten. Seitdem habe sich ein Alkoholverbot am Untreusee zum Vatertag als "taugliches Mittel" erwiesen, um solche Ausschreitungen zu verhindern. Denselben Effekt erhofft sich die Stadt Hof nun auch in Bezug auf die Partys.

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