Komet Neowise nur noch wenige Tage zu sehen: So beobachten Sie "C/2020 F3" am besten
Autor: Jakob Halm
Hof an der Saale, Donnerstag, 23. Juli 2020
In wenigen Tagen ist Komet Neowise nicht mehr zu sehen. Wer jetzt also „C/2020 F3“ noch beobachten möchte, muss sich beeilen. Ein Experte der Sternwarte Hof erklärt, wie Sie den Kometen am besten verfolgen können.
- Komet Neowise verblasst langsam, ist aber aktuell noch zu sehen
- "C/2020 F3" bald nur noch mit dem Fernglas erkennbar
- Experte der Sternwarte Hof gibt Tipps zur Beobachtung
Komet Neowise entfernt sich langsam von der Erde. Sternenfreunde sollten sich also beeilen: Noch ist er nachts bei wolkenfreiem Wetter mit bloßem Auge erkennbar. In den nächsten Tagen muss man jedoch ein Fernglas nutzen, um "C/2020 F3" beobachten zu können.
Bis Ende Juli bleibt die Chance, einen Blick auf das Natur-Spektakel zu werfen, erklärt das Haus der Astronomie in Heidelberg. Danach verblasst der Komet am Himmel immer mehr. Spätnachts und in den frühen Morgenstunden ist Neowise am besten zu erkennen. Mit Fernglas wird sein Schweif erheblich deutlicher. Der Kern des Kometen glänzt tief am Horizont goldfarben. In den Morgenstunden verschmilzt sein Schweif mit der aufziehenden Dämmerung. Auch vom Kreis Forchheim aus lässt sich Neowise betrachten. Der Leiter der Sternwarte Feuerstein in Ebermannstadt kennt Details zu diesem beeindruckenden Himmelskörper.
Komet Neowise nur alle 5000 bis 7000 Jahre zu sehen
Das ist für uns die einzige Möglichkeit den Kometen jemals zu sehen, denn seine Bahn verläuft nur alle 5000 bis 7000 Jahre so nah an der Sonne und der Erde vorbei.
Dabei sind die besten Beobachtungstage schon vorbei: "Anhand der letzten Messwerte lässt sich erkennen, dass die Helligkeit des Kometen bereits schwächer wird. Man sollte den Kometen also möglichst schnell noch beobachten", erklärt der Neowise-Experte Tobias Feigel von der Sternwarte Hof.
„Schon zum Ende des Monats wird er so dunkel sein, dass Neowise und sein Schweif nicht mehr mit bloßem Auge zu sehen sein wird.“ Der Schweif und die Leuchtkraft sind nämlich abhängig von der Entfernung zur Sonne. Der Schweif entsteht dadurch, dass das Eis, aus dem Kometen – neben Staub, Steinen und Gas - bestehen, schmilzt. Die dabei frei werdenden Gase fangen dann, vergleichbar mit der Entstehung von Polarlichtern, durch Sonnenwinde an, zu strahlen. Je weiter weg der Komet allerdings von der Sonne ist, desto weniger Gase werden frei und umso schwächer sind auch die Sonnenwinde.
Komet Neowise beobachten: Experte empfiehlt Fernglas
Ein entscheidendes Kriterium für die Sichtbarkeit des Kometen ist natürlich auch das Wetter. Aktuell haben wir Glück, denn in Franken gibt es gute Chancen auf einen sternenklaren Himmel. Damit man die Sterne und den Kometen gut sehen kann, sollte die Umgebung bei der Beobachtung allerdings dunkel sein.