Zell: Waldsteinhaus hat neue Pächter - Wiedereröffnung in wenigen Wochen
Autor: Isabel Schaffner
Zell im Fichtelgebirge, Montag, 10. Juni 2024
Das Waldsteinhaus im Fichtelgebirge kann bald wieder Gäste empfangen, nachdem sich die ehemaligen Betreiber Ende 2023 verabschiedet hatten. Eine sechsköpfige Familie steht in den Startlöchern.
Eine Einkehr im Waldsteinhaus in Zell zählte bis vergangenes Jahr für viele Ausflügler im Fichtelgebirge dazu. Die ehemalige Betreiberfamilie Mulzer verabschiedete sich jedoch im Dezember 2023 wegen Personalmangels. Daraufhin lief die Suche nach neuen Pächtern.
Mit der ukrainischen Familie Chapinska sind diese nun gefunden. Oleksandra, ihr Mann Thomasz, die Kinder Liliya, Kataryna und David sowie Großmutter Maria wollen ab Mitte Juli wieder Gäste empfangen. "Die Leute sind richtig heiß drauf", sagt der Hauptgeschäftsführer des Fichtelgebirgsvereins Stefan Lorke im Gespräch mit inFranken.de.
Waldsteinhaus in Zell soll Mitte Juli öffnen - das haben die Pächter vor
In den 1990ern sei das Haus generalsaniert worden, inzwischen seien wieder ein paar Auffrischungen nötig, so Lorke. Die drei Doppelzimmer, zwei Familienzimmer und das Acht-Bett-Zimmer seien modernisiert, ein behindertengerechtes WC in den Gasthof eingebaut und die Küche erneuert worden. "Es wird gesäubert, hergerichtet, poliert und gewienert", so Lorke. Die Neugier der Touristen sei zu spüren. "Die Leute klopfen und fragen, ob sie einen Kaffee oder ein Bier trinken können", habe er bemerkt.
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Die neue Pächterfamilie könne auf viel Gastronomie-Erfahrung zurückgreifen, teilt Oleksandra Chapinska inFranken.de mit. Von 2006 bis 2018 habe die Familie in Italien gelebt, wo die dreifache Mutter in der Gastronomie tätig gewesen sei. 2018 sei Wunsiedel die neue Heimat geworden, wo die Familie im Restaurant Museo in Fichtelberg gearbeitet habe. Schon immer habe ihr ein eigener Gasthof vorgeschwebt. "Wir haben es gesehen und es hat für uns gepasst." Die Küche bleibe fränkisch, etwas Geeigneteres könne sich die 45-Jährige für solch einen Ort gar nicht vorstellen.
So solle es Klassiker, wie Schäuferla oder Sauerbraten mit Klößen geben, doch noch werde ein Koch gesucht. So stünden zunächst kleinere Speisen, wie kalte Platten auf der Karte. Kulmbacher Bier und Hönicka-Bräu aus Wunsiedel könnten die Gäste zudem erwarten. Das Team sei ansonsten komplett. Die Familie könne auf ein Netzwerk unter anderem im Raum Marktredwitz, Weißenstadt und Wunsiedel zurückgreifen. Das Personal habe ebenfalls ukrainische Wurzeln und von Familie Chapinska zu Beginn des Ukraine-Kriegs Hilfe erfahren.
Arbeiten an Burgruine Waldstein ebenfalls bald abgeschlossen - Fichtelgebirgsverein hat viele Pläne
Das Waldsteinhaus soll zunächst ohne Ruhetag geöffnet sein. Die Gastronomin erhofft sich viele Gäste. Der Innenraum bietet etwa 150 Sitzplätze, hinzu kommt der Biergarten. Mitte Juli sollen laut Lorke auch voraussichtlich die Arbeiten an der Burgruine Waldstein abgeschlossen sein.
Für eine Eröffnung am 15. Juli zeigt er sich unter Vorbehalt zuversichtlich. Das Waldsteinhaus biete auch Raum für Schulungen und Vorträge und auch in Bezug auf die Festspiele freue sich Lorke über eine Wiederbelebung des Waldsteinhauses. Und auch weitere Ideen gebe es, die jedoch noch nicht spruchreif seien. Weitere Nachrichten aus Hof und Umgebung findest du in unserem Lokalressort.