Münchberg: Kult-Modemarke "Madeleine" nach Insolvenz-Drama gerettet - Käufer verrät Pläne
Autor: Redaktion
Zirndorf, Montag, 08. Januar 2024
Der Modehändler "Madeleine" aus Zirndorf hatte nach einer Insolvenz den Betrieb eingestellt und allen Mitarbeitern gekündigt. Doch jetzt gibt es gute Nachrichten für Kunden: Die Marke wird unter einem neuen Eigentümer weiterleben.
Der Modehändler "Madeleine" in Zirndorf bei Fürth hatte im August 2023 Insolvenz angemeldet: "'Madeleine Mode' [...] stellt sich in eigener Regie neu auf und nutzt dazu die Möglichkeiten eines Sanierungsverfahrens in Eigenverwaltung", berichtete die zuständige Kanzlei Schultze & Braun in einer Pressemitteilung. Die Geschäftsführung hatte dazu am Montag (14. August 2023) einen entsprechenden Antrag beim zuständigen Amtsgericht in Fürth gestellt. Das Gericht habe diesen Antrag genehmigt, hieß es.
Doch weil sich kein Investor fand, traf das Unternehmen die Entscheidung, den kompletten Betrieb zum 31. Dezember 2023 einzustellen. Auch die rund 200 Beschäftigten des fränkischen Kult-Modehändlers wurden gekündigt. Doch jetzt gibt es für Fans von "Madeleine" eine gute Nachricht: Denn ein Käufer hat die Marke samt Online-Shop übernommen und verspricht einen Neustart.
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Die Marke und der Online-Shop von "Madeleine" sind jetzt Teil der Goldner-Fashion-Gruppe aus Münchberg (Landkreis Hof). Das hat der Insolvenzverwalter Schultze & Braun in einer Pressemitteilung bekannt gegeben. Nach einer kurzen Umbau-Pause können Kunden demnach seit dem 8. Januar 2024 unter der Homepage wieder Damenmode bestellen. Zuvor seien die Verhandlungen über "den Erwerb der Markenrechte, der Domain des Onlineshops sowie des Warenlagers von Madeleine zwischen den Beteiligten erfolgreich abgeschlossen" worden, erklärt die Kanzlei. Über den Kaufpreis sei Stillschweigen vereinbart worden.
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"Die Marke Madeleine ist eine logische Erweiterung unseres Geschäfts im Bereich hochwertiger Damenmode und Teil unserer strategischen Wachstumsinitiative. Madeleine wird innerhalb unseres Markenportfolios als eigenständige Marke geführt und mit ihrer einzigartigen Ästhetik und Stilistik an vergangene Erfolge anknüpfen", wird Marcus Anton, CEO der Goldner-Fashion-Gruppe zitiert. Das Unternehmen betreibe die "Best Ager Modemarke atelier GOLDNER" und plane, mit dieser Akquisition seine "Position im Bereich hochwertiger Mode weiter auszubauen".
Ohne Investorenlösung musste der Geschäftsbetrieb des seit 1978 bestehenden Damenmode-Händlers Mitte Dezember heruntergefahren und zum 31. Dezember 2023 komplett eingestellt werden. "Eine wirtschaftliche Fortführung des Unternehmens und der Erhalt der Arbeitsplätze waren trotz aller Bemühungen leider nicht möglich. So hart das im ersten Moment klingt: Auch in einem solchen Fall ist es unsere Aufgabe, möglichst viel Geld zu erlösen, mit dem die Forderungen der Gläubiger anteilig bestmöglich bedient werden können", wird Daniela Angerer, Geschäftsführerin der Madeleine Mode GmbH, zitiert.
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Für den Damenmode-Händler "Madeleine Mode" wird es aller Voraussicht nach keine Investorenlösung geben. Die letzten verbliebenen Interessenten haben sich aus dem Verkaufsprozess zurückgezogen, wie Insolvenzverwalter Schultze & Braun in einer Pressemitteilung erklärt. "Um Madeleine eine Zukunftsperspektive zu geben und das Unternehmen neu und vor allem digitaler ausrichten zu können, war und ist aber der Einstieg eines Investors eine zwingende Voraussetzung", wird Daniela Angerer, Geschäftsführerin bei Madeleine, zitiert. "Ohne Investorenlösung musste ich deshalb die schwere Entscheidung treffen, den Geschäftsbetrieb bei Madeleine Stand jetzt mit Ablauf des Monats Dezember einzustellen."
Bis dahin seien Bestellungen und Auslieferungen aus dem vorhandenen Sortiment weiterhin möglich. Es könne "realistischerweise auch nicht davon ausgegangen werden, dass sich noch ein Investor findet", so Angerer. Letztlich hätten unterschiedliche Gründe dazu geführt, dass sich die Interessenten nach und nach aus dem Investorenprozess zurückgezogen haben. "Eine Gemeinsamkeit war die allgemein herausfordernde Situation in der gesamten Modebranche, aufgrund derer Investoren sich derzeit eher zurückhaltend zeigen", heißt es. Das liege unter anderem an den aktuellen Krisen, der Inflation, sinkenden Umsätzen in der Modebranche und notwendigen "erheblichen Investitionen" in Madeleine. Eine "uneingeschränkte Fortführung des Geschäftsbetriebs" sei aus finanziellen Gründen nicht möglich.