Schlappentag brutal: Zwei Maßkrug-Hiebe, pöbelnder Wildpinkler und Prügel-Pärchen vs. Security

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Viel zu tun hatte die Polizei beim traditionellen Schlappentag 2024 am Montag in Hof. Unter anderem wurde gleich zweimal ein Maßkrug als "Waffe" zweckentfremdet.

Im Zuge des diesjährigen Hofer Schlappentages musste die Polizei zu etlichen Einsätzen ausrücken. "Der Alkoholkonsum spielte hier eine gewichtige Rolle", erklärt die Polizei Hof in einer Pressemitteilung. 

Die Stadt Hof hatte am Montag, 27. Mai 2024, zu traditionellen Schlappentag eingeladen, zu dessen Programm unter anderem die Hussitenführung und das Schlappenschießen gehörten. Die Veranstaltung gehört zu den ältesten Schützenfesten Deutschlands. Mehr zur Herkunft des Brauchs liest du hier

Schlappentag in Hof: Sicherheitsdienst bedroht - Maßkrüge als Waffen

Wie die Hofer Polizei berichtet, fiel gegen 18.30 Uhr ein 26-Jähriger durch ungebührliches Verhalten negativ auf, als er neben eine Sitzbank urinierte und andere Besucher anpöbelte. Als er von Mitarbeitern des Sicherheitsdienstes des Festes verwiesen werden sollte, beleidigte diese mit unflätigen Begriffen und sprach sogar Drohungen gegen sie aus. Nachdem der Mann diese verbalen Entgleisungen auch im Beisein von verständigten Beamten der Hofer Polizei nicht unterlassen hatte, wurde er in Gewahrsam genommen. Während der Fahrt zur Dienststelle beleidigte er auch die eingesetzten Polizisten mit verschiedenen Schimpfwörtern. Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Hof sowie des Amtsgerichts Hof musste er im weiteren Verlauf eine Blutentnahme durch einen Arzt über sich ergehen lassen. Zudem wurde die Ingewahrsamnahme des renitenten Mannes bis zum nächsten Morgen richterlich bestätigt. Der 26-Jährige muss sich nun wegen mehreren Fällen von Beleidigung sowie wegen Bedrohung strafrechtlich verantworten.

Gegen 21.45 eskalierte eine Auseinandersetzung zwischen zwei 20-jährigen Frauen, die sich bereits vorher in verbalem Streit befanden. Dabei zog die einer ihrer Kontrahentin zunächst an den Haaren und schlug ihr anschließend einen Bierkrug ins Gesicht. Dadurch erlitt die Geschädigte Prellungen und Schwellungen im Gesichtsbereich, die in einem nahen Krankenhaus behandelt werden mussten.  Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Hof wurde der Beschuldigten bei der Polizeiinspektion Hof durch einen verständigten Arzt eine Blutprobe entnommen. Sie muss sich wegen gefährlicher Körperverletzung verantworten. 

Kurz darauf ereignete sich ein ähnlicher Vorfall im Festzelt. Hierbei schlug ein bislang unbekannter Täter einem 45-Jährigen ebenfalls einen Maßkrug auf den Kopf. Dem Täter gelang es, sich unerkannt zu entfernen. Der mit knapp 1,9 Promille erheblich alkoholisierte Geschädigte erlitt eine Schwellung am Kopf und der Wange. Nach einer kurzen Erstversorgung durch den Rettungsdienst entließ sich der Mann kurzerhand selbst vor Ort. Die Polizeiinspektion Hof ermittelt nun wegen gefährlicher Körperverletzung gegen Unbekannt. 

25-Jähriger "auf Ärger aus" - Pärchen schlägt sich mit Securitys

Wenig später verhielt sich ein 25-Jähriger beim Verlassen des Festgeländes merklich aggressiv gegenüber den dort befindlichen Polizeibeamten. Diese forderten den mit über 1,8 Promille deutlich alkoholisierten Mann auf, weiterzugehen. "Da dieser jedoch scheinbar auf Ärger aus war," wurde ihm ein Platzverweis erteilt, welchen er ebenfalls missachtete, heißt es im Polizeibericht weiter. Daher wurde er nach vorheriger Androhung in Gewahrsam genommen. Hierbei widersetzte sich der 25-Jährig und "führte Schlagbewegungen gegen die Beamten aus", die dabei jedoch unverletzt blieben. Zudem beleidigte er die Polizisten mit verschiedenen Kraftausdrücken. Auch er musste sich auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Hof einer ärztlichen Blutentnahme unterziehen, ehe er seinen Rausch in einem Haftraum der Polizeiinspektion Hof ausschlafen konnte. Gegen ihn wurde ein Ermittlungsverfahren wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte und Beleidigung eingeleitet.

Ebenfalls negativ fielen eine 27-Jährige und ihr 23-jähriger Begleiter auf. Die beiden sollten sich nach Veranstaltungsende nach Aufforderung des Sicherheitsdienstes von Gelände entfernen, womit sie sich nicht einverstanden zeigten. Infolgedessen kam es zunächst zu einer körperlichen Auseinandersetzung zwischen den beiden und Mitarbeitern des Sicherheitsdienstes, wobei die beiden nach den Securitys schlugen. Dabei wurde die Smartwatch eines Mitarbeiters beschädigt. Zudem rief die 27-Jährige verschiedene Beleidigungen gegen einen der Mitarbeiter aus.

Während der anschließenden Übergabe der beiden an die informierten Polizeibeamten wurde die 27-Jährige abermals aggressiv und musste von den eingesetzten Beamten zurückgehalten werden. Dabei wehrte sie sich und traf einen Polizisten mit der Hand im Gesicht. Die Frau wurde zu Boden gebracht und gefesselt, wobei sie versuchte, um sich tu treten, dabei jedoch niemanden traf. Durch den Widerstand der Frau wurden zwei Beamte leicht verletzt, konnten ihren Dienst aber fortsetzen. Auch sie musste sich auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Hof durch einen Arzt eine Blutprobe entnehmen lassen und verbrachte im Anschluss die Nacht in einer Gewahrsamszelle der Polizei Hof. Sie muss sich nun wegen tätlichen Angriffs und Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte sowie weiterer Delikte strafrechtlich verantworten. Auf ihren jüngeren Begleiter kommt unter anderem eine Anzeige wegen Körperverletzung zu. 

Vorschaubild: © Archivbild (Symbolfoto)