Ermittler durchsuchen ein landwirtschaftliches Anwesen in Oberfranken. Der Tatverdächtige steht im Verdacht, auf dem Schwarzmarkt Geld verdient zu haben. Handelt es sich bei dem Gebäude um ein Lager für Waffen und Munition?
Das Bayerische Landeskriminalamts (BLKA) hat ein landwirtschaftliches Anwesen in Münchberg (Kreis Hof) nach Waffen, Teilen von Schusswaffen und Munition durchsucht. Hintergrund der Aktion war laut BKLA, dass ein toter Tatverdächtiger die Gegenstände auf dem Grundstück gelagert haben könnte.
Demnach hätten Beamten bei dem Fund seiner Leiche einen Waffenkoffer mit zwei selbstgebauten Pistolen samt Munition entdeckt. Bei Durchsuchungen in der Wohnung sowie am Arbeitsplatz des 42-Jährigen im Landkreis München seien zudem Waffen, Waffenteile und mehrere hundert Kilogramm Munition sichergestellt worden, die teilweise dem Kriegswaffenkontrollgesetz unterliegen.
Durchsuchung von Anwesen in Hof - Polizei stellt Unterlagen sicher
Der Tote beging Anfang des Jahres Suizid und steht nach der Befragung von Zeugen und der Auswertung von sichergestellten Unterlangen sowie Datenträgern im Verdacht, über einen längeren Zeitraum Schusswaffen, Munition und selbstgebaute Waffenteile verkauft zu haben. Angaben zufolge habe der Mann Zugang zu dem Gelände in Oberfranken gehabt.
Die rund 50 Einsatzkräfte des BLKA, einer Hundertschaft und einer technischen Einsatzeinheit der Bayerischen Bereitschaftspolizei stellten bei der Durchsuchung am Dienstagmorgen (26. November 2024) in Münchberg Unterlagen sicher. Waffen oder Munition seien jedoch nicht gefunden worden.
Die Ermittlungen gegen den toten 42-Jährigen dauern an. Ein politischer Hintergrund sei dem aktuellen Ermittlungsstand zufolge ausgeschlossen, hieß es.
Polizei verschärft Waffenverbot zur Weihnachtszeit
In der Weihnachtszeit verschärft die Polizei als Sicherheitsmaßnahme das Waffenverbot an acht bayerischen Bahnhöfen - darunter sind auch drei fränkische Stationen. Immer wieder findet die Polizei bei Durchsuchungen von Anwesen Waffen. In Würzburg wurde vergangene Woche in einer Wohnung eine Vielzahl von teils verbotenen Messern und andere Waffen gefunden. Bei einer Durchsuchung in Erlangen hoben die Ermittler ein riesiges Waffenarsenal mit Maschinenpistolen und Sturmgewehren aus.
Hinweis der Redaktion: Wir berichten für gewöhnlich nicht über Selbstmorde. Eine Ausnahme bilden Fälle von großem öffentlichen Interesse. Bei der Telefonseelsorge erreichst du unter der kostenlosen Hotline 0800-1110111 oder 0800-1110222 Hilfe in schwierigen, möglicherweise ausweglos erscheinenden Situationen. Innerhalb von Bayern kannst du dich alternativ unter der 0800-6553000 beim Netzwerk Krisendienste Bayern melden. Dort bekommst du rund um die Uhr qualifizierte Hilfe in psychischen Krisen und Notfällen. Unter www.frnd.de ("Freunde fürs Leben") findest du zudem weitere Informationen und Hilfsangebote.