Betrunkene Frau rammt junge Familie von Autobahn: Bub (4) und hochschwangere Mutter verletzt

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Bei einem Verkehrsunfall auf der A9 prallte eine 31-Jährige mit einem anderen Auto zusammen, das daraufhin von der Fahrbahn abkam. Die Familie war gerade auf dem Weg in den Urlaub.

Auf der A9 im Landkreis Hof hat sich am Sonntagabend (20 . März 2022) gegen 18.50 Uhr ein schwerer Verkehrsunfall ereignet, bei dem zwei Autos miteinander kollidierten. Eines der Fahrzeuge, in dem sich auch ein vierjähriges Kind befand, wurde dabei gerammt und kam in den angrenzenden Straßengraben ab.

Als die Einsatzkräfte am Unfallort eintrafen, fanden sie ein beschädigtes Auto an der Mittelschutzplanke sowie einen schräg auf dem Dach liegenden Wagen im rechten Straßengraben vor, erzählte Nicolas Weiß von der Verkehrspolizei Hof im Gespräch mit News5. In einem der Fahrzeuge habe sich eine junge Familie aus Baden-Württemberg befunden, die gerade auf dem Weg in den Urlaub in Richtung München unterwegs war.

Unfall auf A9: Autos prallen zusammen

Die 32-jährige Mutter, ihr vierjähriger Sohn sowie der 33-jährige Vater, der am Steuer des Autos saß, wurden leicht verletzt. Die Mutter sei laut Angaben der Polizei zudem im achten Monat schwanger. Am Unfallort sei die Lage zunächst recht unübersichtlich gewesen, ergänzte Jörg Vogel, Einsatzleiter der Feuerwehr Lipperts.

Augenzeugen hatten der Polizei berichtet, dass die Unfallverursacherin mit überhöhter Geschwindigkeit zunächst auf der linken von drei Spuren fuhr. Aus bisher ungeklärter Ursache habe die 31-Jährige dann plötzlich kurz vor der Anschlussstelle Münchberg-Nord nach rechts gelenkt und prallte dabei mit dem Fahrzeug der Familie zusammen.

Die Verkehrspolizeiinspektion Hof geht aktuell davon aus, dass sich die 31-Jährige hinter dem Auto der Familie einordnen wollte. Da sie ihre Geschwindigkeit wohl falsch einschätzte, rammte sie das andere Auto von hinten. Der Familienvater verlor dadurch die Kontrolle über sein Fahrzeug, das an einer Böschung entlangschrammte und nach etwa 200 Metern auf der Fahrerseite liegen blieb.

Großeinsatz von Polizei und Feuerwehr im Kreis Hof

Die Unfallverursacherin verlor ebenfalls die Kontrolle über ihr Auto. Dieses blieb nach einer Schleuderpartie und einer Kollision mit der Leitplanke demoliert auf dem linken Fahrstreifen liegen. Es folgte ein größerer Einsatz mehrerer Polizeifahrzeuge, der Feuerwehren aus Selbitz und Lipperts sowie von vier Rettungsfahrzeugen und zwei Notärzten.

Die Unfallverursacherin sowie ihr 37-jähriger Begleiter blieben unverletzt. Die dreiköpfige Familie aus dem Landkreis Konstanz wurde mit Rettungsfahrzeugen ins Klinikum Bayreuth gebracht. Laut Polizeiangaben haben sie leichte Blessuren erlitten, dem ungeborenen Baby gehe es gut.

Bei der Unfallaufnahme stellten die Beamten bei der Unfallfahrerin aus Zwickau Alkoholgeruch fest, ein Test ergab einen Wert von 0,34 Promille. Daraufhin wurde ihr Führerschein beschlagnahmt, eine Blutentnahme wurde angeordnet. Außerdem soll sich die Frau aus Sachsen in einem Drogen-Ersatz-Programm befinden. Auf Anordnung der Hofer Staatsanwaltschaft erwartet sie nun ein Strafverfahren wegen gefährlicher Körperverletzung und Gefährdung des Straßenverkehrs zu, erklärt Nicolas Weiß.

Während der Unfallaufnahme musste die A9 vier Stunden lang komplett gesperrt werden. Den entstandenen Sachschaden schätzen die Beamten auf rund 35.000 Euro.

Vorschaubild: © NEWS5/Fricke