Nach den Kanalarbeiten in Hohnhausen sind die Bürger alles andere als zufrieden. Doch mit dem Aufbringen von Asphalt auf die Verkehrswege ist es wohl nicht getan. Daneben sorgen stehendes Wasser und Schmutz für Unmut im Ort.
Weite Strecken und den Einbruch der Dunkelheit erlebten die Teilnehmer bei der Ortsbegehung in Hohnhausen, wo sich alles um die Kanalisierung drehte. Durch den Anschluss an die Hainbachschiene in die neue Großkläranlage in Burgpreppach war der Ort regelrecht umgepflügt worden. Bürgermeister Hermann Niediek und sein Ratsgremium durften sich deshalb einiges anhören.
Es ging schon los am Platz vor dem Feuerwehrgerätehaus, der sich in einem jämmerlichen Zustand befindet. Aufgerissener Asphalt wechselt sich mit Schotterflächen ab. Dass etwas gemacht werden muss, war allen klar. Nur wie? Die Hohnhäuser hätten am liebsten umgehend eine Asphaltschicht aufgebracht, Helmut Schwappach plädierte für eine punktuelle Dorferneuerung und Bürgermeister Niediek für ein Konzert für eine umfassende Dorferneuerung.
Schwappach verwies darauf, dass eine umfassende Dorferneuerung eine lange Vorlaufzeit benötige und deshalb ein punktuelles Vorgehen bevorzugt werden sollte, denn der Platz stelle einen Schandfleck dar.
Dagegen, nur ein bisschen Asphalt aufzubringen, wandte sich Bauhofleiter Manfred Schirdewahn, weil es keinen Dauererfolg bringe. Bürgermeister Niediek möchte den Ausbau des Platzes mit der Sanierung der Kreisstraße verbinden. Nach Aussage von Markus Schorn bestünden hier gute Aussichten, in den Ausbauplan des Kreises zu kommen. Niediek erklärte den Hohnhäusern, dass bei einer umfassenden Dorferneuerung erst eine Führungsgruppe gegründet werden müsse. Schirdewahn berichtete von Gesprächen mit dem Landratsamt, das erst den Ausbau der Straße - wie in Burgpreppach und anderen Gemeindeteilen - verwirklicht sehen will.
Letztlich wies Schwappach daraufhin, dass alles mit finanziellen Belastungen der Bürger verbunden sei. Willi Ebert brachte es auf den Punkt, denn er meinte, die Waldstraßen in Hohnhausen seien besser als die Ortsdurchfahrt. Bürgermeister Niediek versprach, im Herbst eine Bürgerversammlung anzuberaumen, um alle Punkte zu klären.
Die Ortsbesichtigung führte am Zabelsbach weiter bis zur Ortsmitte. Auch hier gab es wegen des Kanalbaus Probleme. Nach Meinung der Anlieger wurde beim Bau geschlampt und kein Entwässerungssystem eingebaut. Nun steht auf der Wiesenfläche Wasser. Schirdewahn betonte, dass in diesem Sumpfgebiet die Arbeiten so gut wie möglich ausgeführt worden seien. In dem Bereich drehe es sich gar nicht um einen offiziellen Weg der Gemeinde, sondern um Grundstücke der Anlieger, die bis zum Zabelsbach reichen.
Die Nutzung als Weg für die Anlieger sei von ihnen bisher nur geduldet.
Am Dorfplatz angekommen, wurden verschiedene Restarbeiten angesprochen, die durch den Kanalbau noch erledigt werden müssen. Zwischen der Kläranlage und dem See bildet sich auf der Wiese bei Regenwetter schnell eine Pfütze, die das Befahren der Wiese behindert. Zurück im Dorf wurde das Wehr für Löschwasser am Zabelbach angesprochen, das gerichtet und gestrichen werden müsste. Auch der Glockenturm im Friedhof könnte wieder einen neuen Anstrich gebrauchen. Ein Teilnehmer brachte es auf den Punkt, indem er sagte, "die hier beim Rundgang mitgehen, machen schon genug und die etwas machen könnten, gehen gar nicht mit".
Weiter wünschen die Hohnhäuser einen Verkehrsspiegel an der Bischwinder Straße und Einmündung Friedhofsstraße, weil die Einfahrt sehr unübersichtlich sei.
Niediek hat nach seinem Notizblock etliches abzuarbeiten. So geht es um eine Mauer am Ibinder Weg wegen eines Geländers und am Anwesen Schmidt, wo seitens der Gemeinde erst noch die Besitzverhältnisse geklärt werden müssen.
Ein weiterer heißer Brocken kommt auf die Gemeinde zu, weil der Weg zwischen dem Grundstück Fischer (ehemals Kreisbauhof) und der Firma Kraska staubfrei gebaut werden soll. Die Anlieger Fischer bemängelten, dass den schmalen Schotterweg täglich mehrere schwere Lkw nutzen und rückwärts zur Firma fahren. Dabei gäbe es immer wieder Beschädigungen. Noch ärgerliche sei die Belastung durch den Staub. Willi Ebert erklärte, dass die Flurbereinigungsgenossenschaft den Weg gerne an die Gemeinde abtreten würde und diese ihn dann staubfrei ausbauen könnte. Eine rege Diskussion konnte vor Ort auch keine Lösung bringen. Bürgermeister Niediek will sich um die Sache kümmern, denn hier würden viele Aspekte reinspielen, angefangen, dass die anliegende Firma wenig Interesse an einen Ausbau wegen der Erschließungskosten zeige und auch die Umlegungsmodalitäten erst zu klären wären.