Bei der fast fünfstündige Büttensitzung in Zell kamen die Zuschauer aus dem Lachen gar nicht mehr heraus.
Wie nicht anders zu erwarten, hat der Elferrat des TSV Zell am Ebersberg auch für diese Faschingssaison ein fast fünfstündiges Büttensitzungs-Programm zusammengestellt.
Am kommenden Freitag und Samstag gehen die beiden nächsten Büttensitzungen im Sportheim des TSV Zell über die Bühne. Aus diesem Grund soll auch noch nicht allzu viel verraten werden.
Schon vor der Büttensitzung hatte das Musik-Duo "La Vita" musikalisch vorgelegt. Die Büttensitzung begann traditionell mit dem Einzug des Elferrates und dem Begrüßungsprolog des Sitzungspräsidenten Willi Fuß mit dem Zeller Faschingslied.
Gleich danach zeigte die Tanzgarde "Sweetys" des TV Sand mit einem schmissigen Auftritt, dass sie mit zu den besten Jugend-Gardetanzgruppen Bayerns gehört. Tanzmariechen Sabrina Hertinger wirbelte sich mit ihrer hervorragenden Darbietung in die Herzen der Zuschauer in Zell.
Ein "Grantler" in der Bütt Ein Fastnachter mit Leib und Seele ist Engelbert Mahr, der frühere Sitzungspräsident, der nach dreijähriger Pause wieder in die Bütt stieg und mit einer gereimten Rede als "Grantler" so manches Geschehen sehr kritisch beleuchtete.
Gezielt nahm er das Tierheim aufs Korn: "Es war schon eine schlimme Sach', was der alt Landrat heimlich vor der Wahl mit den Zellern gemacht" oder "Als Rentner können wir jetzt die Hunde ausführ', am besten vor die Knetzgauer Rathaustür. Da können sie dann ihren Haufen machen. Der Bürgermeister kann sie ja wieder aufräumen, die Sachen."
Die Zeller Jugendtanzgruppe XYZ ging "völlig losgelöst von der Erde" mit einem Raumschiff auf eine Zeitreise. Nach ihnen brachte Michael Bonfig als "Tiersachverständiger" in der Bütt das Publikum zum Lachen. Er wusste zu berichten, dass der Hund der beste Freund des Mannes sei, weil er bei der Sportschau nicht stört. Auch sei ein Zeller Fußballer wegen Tierquälerei angezeigt worden, weil er während des Spieles 20 Minuten lang auf einem Regenwurm stand.
Nach Stimmungsliedern stand das Saalkandidatenspiel an, bei dem die Absolventen Geschicklichkeit beim Balancieren beweisen mussten.
Eine Premiere Mit der Premiere der "Altfotschenbrunner Feuerwehrkapell'n" stand der nächste Höhepunkt an. Die naturgetreue Kopie der Formation aus "Fasching in Franken" schoss spitze Pfeile in alle Richtungen ab. Die Sander bekamen wegen der Wildgänse ebenso ihr Fett weg wie die Knetzgauer wegen der Hofmannhalle sowie die Zeller Fußballer, der Zeller Wein und die Heckenwirtschaften.
Auch den Landrat i.R. Handwerker hatten sie wegen des heimlichen Ankaufs der Gärtnerei für ein Tierheim auf dem Kieker. "Da hat er sich aber verschätzt. Denn die Zeller sind ein ganz besonderer Stamm, denn wenn es um was geht, da halten die z'samm." Selbst lobte sich die Feuerwehrkapell'n aber auch: "In der Presse macht die Runde, das Golddorf Fatschenbrunn ist in aller Munde."
Katze, Hund und Gockel Die drei Zeller Originale Friedbert und Holger Betz sowie Kilian Hügerich kamen als Katze, Gockel und Hund - als "Stadtmusikanten" - auf die Bühne. Sie revanchieren sich für die Spitzfindigkeiten der Fatschenbrunner gleich mit der Feststellung: "Wisst ihr, gute Leut, in Fatschenbrunn ist die Katz gebleut." Dass den "Stadtmusikanten" der Esel fehlte, liege daran, dass der von der Tierinitiative "gemobbt" worden sei und keine Lust mehr habe.
Im Visier der Drei waren jedoch auch die Sander, die Knetzgauer, Haßfurter und Zeiler. Am Ende stellten sie fest: "Nur bei uns in Zell ist es schön. Wer einmal da, will nicht mehr gehen." Mit den Showtänzen der Zeller "Tiny Cats" und der Sander "Sweetys" ging es in die Pause.
Der Elferrat glänzte diesmal mit einer "Pferde-Dressur", mit einer Kopie der bekannten Rock-Band AC/DC und mit dem hervorragend glossierten Hit "Halleluja" der Klostertaler.
Persiflage auf "Atemlos" Den Vogel schoss Arthur Kraus mit der Persiflage von Helene Fischers Hit "Atemlos" ab. Wie bei allen Vorträgen und Auftritten ging auch hier das Publikum begeistert mit, sodass die Stimmung im Zeller Sportheim nicht besser hätte sein können.
Als letzter Büttenredner heizte Sitzungspräsident und TSV-Vorsitzender Willi Fuß die Narretei als "Bauer sucht Frau" weiter an. Zum Einstieg testete er die Humorfähigkeit des Publikums auf originelle Art. Er beleuchtete die Unterschiede zwischen einem italienischen und einem deutschen Liebesbrief und stellte fest, dass er fünfmal die Nacht kann. Schon als Kind habe er eine schwache Blase gehabt.
Nach dem Tanzauftritt der "Kitty Cats" folgte der mit Spannung erwartete letzte Höhepunkt des Abends mit dem Auftritt des Zeller Herrenballetts. Es hatte sich das Thema "Banküberfall mit Gangster und Polizei" ausgesucht, das es ausdrucksstark in Szene setzte.