Über- und unterhalb des stillgelegten Zeiler Hallenbades ist es laut: Sanierungsarbeiten sind im Gange. Zudem werden erste entscheidende Gespräche zum Allianz-Bad aufgenommen.
Am 31. Juli musste das Zeiler Hallenbad schließen. Das vor allem bei Kindern und Senioren beliebte Bad war mit seinen rund 45 Jahren so stark sanierungsbedürftig, dass sich eine Generalsanierung nicht mehr lohnen würde, wie der Zeiler Bürgermeister Thomas Stadelmann (SPD) im Frühjahr mitteilte. Der Missmut in der Bevölkerung war groß. "Noch immer kommen Leute zu mir und wollen über die Schließung reden", sagt der Bürgermeister. Die Frage drängt sich auf: Wie geht es jetzt weiter?
Standort für mögliches Allianz-Bad wird besprochen
Aktuell stehen alle Möglichkeiten offen, was mit dem leerstehenden Bad passiert. Stadelmann selbst habe keine Wunschvorstellung. "Wir wollen uns in Ruhe Gedanken machen".
Ausgelotet wird bereits die Möglichkeit, ein Allianz-Bad mit mehreren Gemeinden im Maintal zu gründen. "Wir haben 45 Jahre lang Unterhaltskosten mitbezahlt, jetzt ist es nicht allein die Aufgabe der Stadt, ein Bad zu eröffnen", sagt Stadelmann. Vielmehr sei es die Aufgabe des südlichen Landkreises. Aus der statistischen Besuchererfassung sei zum Beispiel auch hervorgegangen, dass das Bad zu etwa 70 Prozent von Gästen besucht wird, die nicht aus Zeil stammen.
Wo ein Neubau errichtet werden soll, das wurde in einem Gutachten überprüft. "Es liegt eine Standortanalyse für die Bädersituation vor. Diese gilt es gemeinsam zu diskutieren und zu bewerten", sagt Monika Göhr, Pressesprecherin des Landratsamtes Haßberge. "Nächste Woche steht ein Termin mit dem Landrat und den zehn Gemeinden der ,Lebensregion plus‘ an", führt Stadelmann aus. Die "Lebensregion plus" ist ein Zusammenschluss der Gemeinden Breitbrunn, Ebelsbach, Eltmann, Kirchlauter, Knetzgau, Oberaurach, Rauhenebrach sowie Sand am Main, Stettfeld und Zeil am Main zur Förderung von Wirtschaft und Familien im Rahmen der Integrierten Ländlichen Entwicklung.
Die weitere Vorgehensweise könne sich der Bürgermeister so vorstellen, dass die Gremien über die Ergebnisse informiert werden und Gespräche mit Politikern, wie beispielsweise mit Landtagsabgeordneten und Staatssekräter Gerhard Eck, folgen werden.
Harte Zeiten für die Schwimmer Die Schwimmkurse, die über Jahrzehnte in Zeil stattfanden, sind durch die Schließung weggefallen. Doch die Schüler der Grundschule Zeil/Sand können aufatmen: Sie müssen nicht auf den Schwimmunterricht verzichten. "Die Schule hat seit längerer Zeit Kurse in Königsberg gebucht", sagt Stadelmann. "Für die Senioren ist es leider schwierig, Stunden zu kriegen." Möglicherweise könne man diese mit einem Shuttle-Service nach Königsberg oder Knetzgau unterstützen.
Auch die Mitglieder des Schwimmclubs Haßberge trifft die Stilllegung hart. "Es sind gerade unsere Kleinsten, unsere Wettkampfmannschaft, aber auch die Aquafitness-Kursteilnehmer, die unter der Schließung leiden müssen", beklagte Vorsitzender Julian Müller schon im August. Damals fehlten dem Verein mindestens zwölf Stunden pro Woche.