Ermershausen geht es offenbar gut. So gut, dass junge Familien nur schwer Wohnraum finden. Der Umbau der alten Schule könnte eine Lösung sein.
Bürgermeister Günter Pfeiffer nutzte die Bürgerversammlung am Mittwoch im Gasthaus "Goldener Schwan" zu einem Überblick auf Situation der Gemeinde. Die Pro-Kopf-Verschuldung liegt demnach bei 140 Euro. Dem stehen aber Rücklagen von 700 000 Euro bei rund 600 Einwohnern gegenüber. Als herausragendes Ereignis 2014 bezeichnete er die Übergabe des neuen Feuerwehrautos, wobei die Gemeinde 160 000 Euro investierte. Gegenwärtig stehe Ermershausen vor allem vor dem Problem, dass junge Familien vergeblich eine Wohnung suchen. Pfeiffer teilte dazu mit, dass im Frühjahr der Besitzer der ehemaligen Schule in der Schafäckersiedlung Wohnungen einrichten wolle. Interessenten können sich heute schon bei ihm melden.
Sauberkeit ist auch in Ermershausen ein Thema. Ob kehren oder Schneeräumen vor den Anwesen, aber auch beseitigen von Hundekot klappt nicht immer so wie gewünscht. Tüten für Hundekot können kostenlos im Rathaus abgeholt werden. "Vorausgesetzt, der Hund ist auch gemeldet", so der Bürgermeister.
Nachdem im Oberdorf ein Teil der Anwesen vom Bayernwerk erdverkabelt wurde, will das Unternehmen nun im Rahmen einer Netzverstärkung von der Trafostation auch entlang der Hauptstraße bis zur Fresengasse die Erdverkabelung vornehmen. Bei dieser Maßnahme will die Gemeinde gleich ein Leerrohr für den späteren Breitbandausbau verlegen. Dabei profitiere die Gemeinde von einer 80-prozentigen Förderung. Zwei Angebote für den Ausbau seien mittlerweile eingegangen und würden nun geprüft.
Nachdem die Gemeinde im laufenden Jahr den Haßbergverein (HBV) dabei unterstützt hat, das gemeindeeigene Kneippbecken in der Au wieder auf Vordermann zu bringen, will der Verein Pfeiffers Worten zufolge nun ein Nutzungskonzept schaffen und dabei den Hauptverein mit einbinden.
Die evangelische Kirchengemeinde plant kommendes Jahr, einen Kraftakt und will eine aufwendige Außensanierung der Kirche vornehmen. Die Baulast für das Kirchenschiff liegt bei der Kirche, für den Kirchturm bei der Gemeinde. In den nächsten Jahren soll auch die Erneuerung der Inschriften am Ehrenmal vorgenommen werden.
Mittelfristig soll die Teichkläranlage in Birkenfeld, die zusammen mit dem Markt Maroldsweisach betrieben wird, saniert werden, teilte das Wasserwirtschaftsamt mit.
Für kommendes Jahr plant Bürgermeister Pfeiffer zusammen mit dem HBV eine Flurgrenzbegehung, die in zwei Etappen vollzogen werden soll. Die erste Wanderung an der 17 Kilometer langen Flurgrenze soll im Mai erfolgen.
Am 3. Mai ist für das Gebiet der Gemeindeallianz Hofheimer Land ein Musikfestival in Hofheim geplant, Neben Musikgruppen, Chören und Bands aus der Region soll auch ein Gesamtchor, bestehend aus den Gemeinderäteg aus dem Allianzgebiet, gegründet werden.
Brennholz ist begehrt Ermershausen kann auf seinen Gemeindewald stolz sein, erklärte Revierförster Wolfgang Meiners, der in der Bürgerversammlung einen Überblick über den knapp 300 Hektar großen Wald gab. Ziel sei, erklärte Meiners, einen stabilen Wald zu schaffen, der naturgerecht bewirtschaftet wird und auch das nötige Brennholz liefert.
Meiners zufolge benötigen dieses Jahr 34 Interessenten Brennholz. Damit alle etwas davon bekommen, forderte er die Ermershäuser auf, auch bei umliegenden Waldbesitzern Bedarf anzumelden, um ihren Holzbedarf zu decken. 200 Festmeter Los-Holz und 250 Ster Brennholz stehen zur Verfügung. Neben dem Holz sollte aber nicht vergessen werden, welche Naherholung der Wald biete. Dies zeige sich besonders bei der jährlichen Waldwoche mit Baumpflanzaktion und beim Ferienprogramm. Das Interessante am Gemeindewald Ermershausen sei, dass die Waldabteilungen Lederhecke, Schillingschlag, Bauholz, Rehberg und Zigeunergrund rund um den Ort lägen und die Ortschaft den Mittelpunkt bilde. Besonders erwähnte Meiners den hochwertigen Eichenbestand. Noch überwiege das Nadelholz, es solle aber künftig nur ergänzend im Wald vorhanden sein.
Wie Meiners erklärte, sei der Gemeindewald zwischen 1990 bis 2006 von Stürmen geprägt worden. Durch Naturverjüngung sei es gelungen, einen stabilen Wald mit allen Baumarten zu erhalten, obwohl Zweidrittel des Waldes auf schweren Tonböden gründe. An Werthölzern liefert der Gemeindewald rund 1000 Festmeter pro Jahr.
Ehrung für die Schulbesten In Ermershausen wohnen gute Schüler, wie sich in der Bürgerversammlung zeigte, wo Bürgermeister Pfeiffer drei Jugendliche seitens der "Alfred-Dietz-Stiftung" ehren konnte. Christian Hofmann, Günter Steinert und Luisa Bayersdorfer erhielten je ein Buch und einen Gutschein.
Der Schriftsteller Alfred Dietz war 1977 zum Ehrenbürger von Ermershausen ernannt worden und hatte eine Stiftung ins Leben gerufen, die künftig die Besten aus der Mittelschule Ermershausen mit Buchpreisen bedenken sollte. Pfeiffer hob besonders Christian Hofmann hervor, der einen Notendurchschnitt von 1,6 erreicht hatte und damit Schulbester war.