Diplom-Ingenieur Siegbert Reuther machte dem Gemeinderat Untermerzbach die Internet-Versorgung mittels Glasfaserkabeln schmackhaft.
Informationen zur Breitbandversorgung im Rahmen der vorhandenen Förderprogramme gab es bei der Sitzung des Gemeinderates
Untermerzbach am Montagabend von Diplom-Ingenieur Siegbert Reuther. Über ein Energiekonzept für den Kindergarten Memmelsdorf informierten Diplom-Ingenieur Markus Hahn und sein Mitarbeiter Benjamin Knottek. Die Feuerwehr Gleusdorf bekommt ein neues Tragkraftspritzenfahrzeug (TSF).
Energetische Sanierung des Kindergartens
Die von Knottek geschätzten Kosten für eine energetische Komplettsanierung des Kindergartens Memmelsdorf, einschließlich der dortigen Wohnung, belaufen sich auf 236 500 Euro. Diese würde die Erneuerung der Eingangshalle, die Umstellung der Beleuchtung auf LED, die Erneuerung der Fenster, die Installation von zentralen Lüftungssystemen und die Dämmung der Außenwände umfassen. Knottek erläuterte die einzelnen Maßnahmen im Detail, verwies aber alternativ auf mögliche Verbesserungsmaßnahmen, die nicht so kostenintensiv sind. So könnte zum Beispiel durch Installation von Wassersparaufsätzen 50 Prozent weniger Durchfluss erreicht werden. Undichte Fenster könnten abgedichtet und durch neue Kühlschränke könnte Energie eingespart werden.
"Die Gemeinde muss entscheiden, was sie tun und wie sie vorgehen möchte", sagte Benjamin Knottek. Er zeigte den Weg auf, der mit einem Beschluss des Gemeinderates über die Sanierung beginnen könnte. Dann wären Förderungen zu beantragen und die Maßnahmen müssten ausgeschrieben und schließlich umgesetzt werden.
Gemeinderat Gerald Karl (Bürgerblock/FW) runzelte bei der genannten Summe die Stirn. "Das würde dauern, bis sich diese Investition amortisiert", sagte er. Bürgermeister Helmut Dietz (SPD) erläuterte, dass man die Berechnung habe vornehmen lassen, um einen Gesamtüberblick möglicher Maßnahmen für den Kindergarten zu erhalten. "Es ist immer gut zu wissen, was man machen kann. Dafür ist die Berechnung gedacht, und nun können wir überlegen, an welchen Punkten wir ansetzen und wie wir vorgehen wollen." Er sagte weiter, dass man "was Gescheites" machen sollte, wenn man investiert. Eine weitere Beratung erfolgte vorerst nicht.
"Extrem hohe Planungssicherheit"
Diplom-Ingenieur Siegbert Reuther befasste sich in seinem Vortrag mit der Breitbandversorgung für Untermerzbach und ging dabei vor allem auf die Versorgung mittels Glasfaserkabeln ein, die die Zukunft seien und gegenüber der Kupfertechnik deutliche Vorteile hätten. "Glasfaser ist unerreichbar schnell, kennt kein Limit und ist die Zukunft", sagte Reuther. Mit Glasfaser müsse man sich künftig keine Gedanken mehr über eine Bandbreite machen. Diese Technik biete eine extrem hohe Planungssicherheit, und es sei spannend, wie es mit Glasfaser weitergeht.
Im Gemeindegebiet, erklärte Reuther, müssten 27 Netzverteiler installiert werden. Anhand einer Karte zeigte er dem Gemeinderat das Verteilernetz auf und erläuterte die technische Planung. Die Gesamtkosten bezifferte der Diplom-Ingenieur mit 1 338 025 Euro. "Wir könnten damit 700 Anwesen in der Gemeinde Untermerzbach versorgen, und pro Anschlussnehmer ist mit bis zu 6000 Euro zu rechnen, wobei das Meiste in den Tiefbau fließt", sagte Reuther. Wenn man seinem Vorschlag folgte, wäre im Gemeindegebiet ein strukturiertes Netz vorhanden. Alles sei eine komplexe Sache, die auch mit Fördermitteln vonstatten ginge.
"Ein wichtiges Thema. Das geht nur mit Förderungen. Sind wir gespannt, wie es weitergeht", sagte dazu Bürgermeister Dietz und dankte für die Informationen.
Vergeben wurde im Rahmen der Förderung nach dem sogenannten bayerischen Höfeprogramm der Auftrag zur Breitbandversorgung im zweiten Verfahren für 546 018 Euro an die Firma süc/dacor in Coburg. "Wenn die Vergabe erfolgt ist, können wir hier mit einer Förderung von 90 Prozent rechnen", sagte Bürgermeister Dietz. Er verwies darauf, dass es bisher schon ein langwieriger Prozess gewesen sei.
Für die Feuerwehr in Gleusdorf wurde ein Tragkraftspritzenfahrzeug (TSF) in Auftrag gegeben. Die Vergabe erfolgte nach einem Punktesystem, das Verwaltungsleiter Edgar Maier dem Gremium erläuterte. "Da fließen nicht nur der Preis, sondern weitere Kriterien wie zum Beispiel Folgekosten, Energie-Effizienz und Service mit ein", sagte Maier, der auch von einer guten Förderung sprach. Die Gesamtkosten für das TSF belaufen sich auf 84 200 Euro, wozu es laut Förderbescheid einen Zuschuss von 26 700 Euro gibt.