Welcher Naturschutz wacht über Kreisbauhof?

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Kräftig zu- und eingeschlagen: Von der Hecke zu Hackschnitzeln wurden diese Äste gemacht. Foto: Ralf Kestel
Kräftig zu- und eingeschlagen: Von der Hecke zu Hackschnitzeln wurden diese Äste gemacht. Foto: Ralf Kestel
 
 

Der nächste Aufreger nach dem Radikalschnitt von Hecken: An der Kreisstraße von Salmsdorf nach Kottendorf liegen die Äste kreuz und quer am Straßenrand.

Verursacht durch Arbeiter des Kreisbauhofes. "Was sagt denn die Naturschutzbehörde am Landratsamt zum Kahlschlag der eigenen Leute, wo doch anderswo nach jedem Wurm oder Eidechse geschaut und darauf geachtet wird?", wollte ein entsetzter Anrufer wissen. Mehrere Salmsdorfer fanden im Gespräch mit unserer Zeitung die Maßnahme "total überzogen".


Nachhaltiger Rückschnitt

Aus dem Landratsamt hieß es dazu, dass "entlang der Kreisstraße HAS 59, besonders vor der Einmündung in die Staatsstraße 2274 vor Salmsdorf, ein nachhaltiger Rückschnitt des Aufwuchses durch die Mitarbeiter des Bauhofs Ebern stattgefunden hat".

Wie Pressesprecherin Monika Göhr weiter dazu erklärt, wurden im Zuge dieser Lichtraumarbeiten auch "einzelne Bäume , die regelmäßig mit Astbruch aufgefallen sind, beseitigt".

Das Strauchwerk wurde dabei "auf Stock
gesetzt", so dass das Wurzelwerk erhalten bleibt. Durch dieses Vorgehen werde erreicht, das schon in wenigen Jahren wieder ein kräftiger Böschungsbewuchs vorhanden ist, der, bis er wieder zurückgeschnitten werden muss, auch wieder viele Jahre als Refugium für die heimische Fauna dient. Dieses, für den Beobachter doch recht harte Eingreifen, sei prinzipiell von Zeit zu Zeit nötig, um den Aufwuchs entlang der Kreisstraßen wirtschaftlich im Zaum zu halten.

Bei 321 Kilometer Kreisstraßen im Landkreis sei es mit der vorhandenen Personalstärke der Tiefbauverwaltung, die mit den vielfältigen Aufgaben betraut ist, nicht anders möglich.

Die Arbeiten an der HAS 59 wurden in der achten Kalenderwoche ausgeführt, so wie es das Naturschutzgesetz vorsieht - also vor dem 1. März.