Die Theater-Arbeitsgemeinschaft der Dr.-Ernst-Schmidt Realschule Ebern hat am Mittwochabend das Stück "Der Geizige" von Molière aufgeführt. Das Publikum war begeistert von den schauspielerischen Fähigkeiten der Schüler.
Kurz vor 19 Uhr sind am Mittwoch die Stühle im Saal der FTE-Kantine fast bis auf den letzten Platz besetzt. Eltern, Schüler und Lehrer sind da, um die Aufführung der Theater-AG zu sehen. Auf dem Programm steht "Der Geizige" von Molière.
Plötzlich war es Liebe... Warum gerade dieses Stück? Das ist mehr oder weniger Zufall, wie Ulrich Offenwanger, der Leiter der Theatergruppe, erklärt: "Eigentlich hatte ich das Stück nur als kleine Übung herausgesucht. Dann sind wir aber irgendwie daran hängen geblieben, und den Schülern hat es auch gefallen. Also sind wir auf die Idee gekommen, es aufzuführen." Die Rollen von männlichen und weiblichen Akteuren sind in etwa gleich verteilt, und es ist eine Komödie. "Es war auch wichtig, dass es kein primitives Stück ist, sondern schon anspruchsvoll", sagt Offenwanger.
Kürzungen mussten sein Freilich musste das Stück stark gekürzt und somit vereinfacht werden. Seit September 2014 sind die neun Theater-AG-Mitglieder der siebten bis zehnten Klassen damit beschäftigt, das Stück einzuspielen. Nun ist der große Tag mit der Aufführung auf der FTE-Bühne da. "Wir, die schon länger dabei sind, sind nicht so aufgeregt. Wir lassen es auf uns zukommen. Man kann eigentlich nur seinen Text lernen, und vor dem Publikum kommt es dann eh wie es kommt. Wenn man dann mal einen Hänger hat, muss man halt einfach improvisieren", erklären die "alten Hasen" der Theater-AG. "Ich bin schon ziemlich aufgeregt. Ich bin erst seit diesem Schuljahr bei der Theatergruppe und das ist mit einer der ersten großen Auftritte", erzählt eine Akteurin.
Und schon geht der Vorhang auf.
In dem Stück geht es um den alten Geizhals Harpagon (Uwe Ebauer). Der will noch einmal heiraten und verguckt sich genau - Ironie an der Geschichte - in Mariane (Anna Steinert) - gleichzeitig die Verehrerin seines Sohnes Cléante (Lukas Büchner). Harpagon liebt sein Geld noch viel mehr und als man es ihm stiehlt, will er alles dafür tun, um es wieder zu bekommen.
Harpagons Tochter Elise (Maren Lang) ist auch verliebt, und zwar in den Verwalter (Christopher Trucks) ihres Vaters. Doch Harpagon möchte sie mit einem reichen Greis (Kevin Janicek) verheiraten. Da sich bei Harpagon alles ums Geld dreht, stellt ihm sein Sohn Cléante, der weiß, wo sich das gestohlene Geld befindet, ein Ultimatum: Wenn er Mariane heiraten darf, bekommt sein Vater das Geld zurück. Am Ende zählt für Harpagon das Geld. Er geht auf das Angebot ein.
Als sich noch herausstellt, dass der reiche Greis, der für Elise bestimmt war, der Vater des Verwalters und von Mariane ist und sich zudem bereit erklärt, beide Hochzeiten zu bezahlen, stimmt Harpagon zu - schon wieder Geld gespart.
Professionelles Spiel Die Schüler gestalteten das Stück lustig, und die Zuschauer waren begeistert über ihre Professionalität.
Als Akteure bewährten sich in der Rolle des Harpagon: Uwe Ebauer, als Sohn Cléante: Lukas Büchner, Tochter Elise: Maren Lang, Verwalter: Christopher Trucks, Mariane: Anna Steinert, Polizist: Maximilian Behringer, reicher Greis: Kevin Janicek, Kutscher und Koch: Pascal Thime.