30 Sattelschlepper pendelten eine Woche lang von Maroldsweisach aus zur ICE-Neubaustrecke Breitengüßbach. 25 000 Tonnen Basalt wurden geliefert.
Der gigantische Akt des Neubaues der ICE-Strecke zwischen Breitengüßbach und Ebensfeld zieht weite Kreise und macht sich bis Ebern und darüber hinaus bemerkbar. Nicht nur wegen der Streckensperrung und den Schienenersatzverkehr mit Bussen auf der B 279. Dort sind derzeit noch mehr Laster im Auftrag des Generalunternehmers unterwegs, der eines der größten Bauprojekte in Deutschland abwickelt, das letzte Projekt des Bundes zur Überwindung der Teilung Deutschlands.
Dass von dieser Sonderkonjunktur auch Unternehmen im Haßbergkreis profitieren und damit Arbeitsplätze gesichert werden, zeigt sich an zwei Beispielen. So fährt das Betonwerk in Rentweinsdorf seit einigen Wochen wieder im Volllast-Betrieb. Die Betonmischer verkehren mittlerweile im so engen Takt, dass im Rentweinsdorfer Marktgemeinderat schon der Ruf nach Reglementierungen laut wurde.
Einen großen Auftrag hat jetzt auch der Basaltbetrieb auf dem Zeilberg abgewickelt, der dabei die einst von der Bahnnebenstrecke markierte, historische Verbindung Zeilberg-Breitengüßbach aufleben ließ. Binnen weniger Tage wurden 25 000 Tonnen an Mineralgemische für Frostschutzschichten von Maroldsweisach aus auf die ICE-Baustrecke geliefert, bestätigte eine Sprecherin aus der Firmenzentrale in Erfurt entsprechende Beobachtungen unserer Redaktion.
Hinzu kommen noch mehrere tausend Tonnen an Zuschlagsstoffen (Edelsplitte) für die vielen Betonwerke im Großraum Bamberg, die den Beton liefern, der für Brücken und Seitenwände entlang der Bahnlinie benötigt wird. "Unser Werk in Maroldsweisach ist sehr leistungsfähig. Daher können wir kurzfristig große Bedarfsmengen bereit stellen und an unsere Kunden ausliefern. Gleichzeitig müssen allerdings die Transportkapazitäten disponiert werden. Beides zusammen ist anspruchsvoll, aber machbar", ließ Unternehmenssprecherin Katrin Leupold wissen.
"Das sind schon Hausnummern", bestätigt der Maroldsweisacher Betriebsleiter Sebastian Bär. "Jede Woche brauchen wir das nicht." Denn die angestammten Kunden sollen ja nicht benachteiligt werden.
Rund 30 Sattelschlepper waren im Pendelverkehr zwischen Breitengüßbach und Maroldsweisach an jedem Tag unterwegs, die "wir in ganz Nordbayern und Thüringen unter Vertrag genommen haben". Bär: "Und die sind den ganzen Tag über rauf und runter gefahren."
Sonderschichten mussten die 21 Mitarbeiter auf dem Zeilberg bislang aber nicht einlegen.
Für die Zukunft will Bär aber nicht ausschließen, dass "wir auch an einigen Samstagen zur Verfügung stehen". Weitere Folgeaufträge der Bahnstrecken-Bauer sind nämlich nicht ausgeschlossen.