Viel mehr als nur Kinderkleidung: Neuer Second-Hand-Laden "Zweimal schön" im Schloss Gleisenau eröffnet
Autor: Teresa Hirschberg
Ebelsbach, Montag, 04. März 2019
Alle Eltern kennen das Problem: Kaum wurde die Garderobe der Kinder aufgestockt, schon passen die neuen Kleidungsstücke nicht mehr. Der Second-Hand-Laden "Zweimal schön" im Schloss Gleisenau (Kreis Haßberge) könnte dieses Dilemma beenden.
Gerade einmal zwei Wochen haben Julia Schätzlein und Claudia Werner gebraucht, um die Kleiderstangen und Regalbretter zu füllen. Ihr persönliches Ankleidezimmer haben die beiden allerdings nicht ausgestattet - dafür wäre ihnen der Großteil der Kleidung wohl auch viel zu klein.
Am 4. Februar ist im Schloss Gleisenau der Second-Hand-Laden "Zweimal schön" eröffnet worden. In einem Zimmer im zweiten Stock des historischen Gebäudes befindet sich nun ein kleines Shoppingparadies mit Nachhaltigkeitseffekt. Faschingskostüme, Spielsachen, Schuhe, aber auch Damenbekleidung sowie Babywiegen und Autokindersitze warten dort auf neue Besitzer. "Wir haben uns auch gewundert, wie viel dabei zusammengekommen ist", sagt Julia Schätzlein, Leiterin der Schulkindbetreuung (SKB).
"Zweimal schön": Mehr als nur Klamotten
Viele Mitarbeiter sowie Eltern haben Kleidung vorbeigebracht, die ihren Kindern zu klein geworden ist, oder Spielsachen, an denen sie keinen Gefallen mehr finden. "Jeder von uns hat das gleiche Problem, dass Kinder schnell aus ihren Klamotten rauswachsen", meint Claudia Werner. "Zum Wegwerfen sind die Sachen aber noch zu schön."
Wer seine aussortierten Kleidungsstücke im Second-Hand-Laden zweitverwerten möchte, darf seine Ware selbst auszeichnen und einen Verkaufs- sowie Mindestpreis festlegen - falls es an der Kasse zu Verhandlungen kommt. "Wir selbst geben aber keine Preise vor", macht Julia Schätzlein deutlich. Die Verkäufer können jederzeit nachfragen, welche ihrer Second-Hand-Stücke bereits verkauft wurden und sich die Einnahmen auszahlen lassen. Zehn Prozent davon gehen an die Gleisenauer SKB. "Das war für keinen der Verkäufer ein Problem", sagt Julia Schätzlein. "Wir werden ja nicht reich davon, aber für einen schönen Ausflug oder einen Kinobesuch mit den Schülern reicht es", fügt Claudia Werner hinzu.
Second-Hand-Idee endlich umgesetzt