Tödlicher Unfall auf schnurgerader Strecke bei Haßfurt

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Völlig zerstört wurden bei dem Unfall der Sharan (rechts) und der Golf. Foto: Klaus Schmitt
Völlig zerstört wurden bei dem Unfall der Sharan (rechts) und der Golf.  Foto: Klaus Schmitt
In diesem VW Sharan starb der Autofahrer.
In diesem VW Sharan starb der Autofahrer.
 
Der Sharan (rechts) und der Golf, in dem die Fahrerin lebensgefährliche Verletzungen erlitten hat.
Der Sharan (rechts) und der Golf, in dem die Fahrerin lebensgefährliche Verletzungen erlitten hat.
 
Mit großer Wucht müssen die beiden Autos aufeinander geprallt sein. Fotos: Klaus Schmitt
Mit großer Wucht müssen die beiden Autos aufeinander geprallt sein.  Fotos: Klaus Schmitt
 

Ein schwerer Verkehrsunfall auf der Bundesstraße bei Wülflingen hat am Montagmorgen ein Todesopfer gefordert. Ein 52 Jahre alter Mann ist das Opfer. In dem Bereich hat es schön öfter gekracht.

Bei einem Frontalzusammenstoß auf der Bundesstraße 26 ist am Montagmorgen ein Autofahrer ums Leben gekommen. Eine Frau erlitt lebensgefährliche Verletzungen und kam ins Krankenhaus. Die B 26 wurde mehrere Stunden total gesperrt. Der 52 Jahre alte Autofahrer ist der dritte Verkehrstote in diesem Jahr im Landkreis Haßberge.

Die Ermittlungen zur Unfallursache führt die Polizei in Haßfurt. Bisher ist nicht bekannt, wie es zu der heftigen Kollision kam. Die Ermittlungen gestalten sich schwierig. "Das wird nicht leicht", bekannte Peter Firsching, der stellvertretende Leiter der Inspektion Haßfurt, bereits an der Unfallstelle.

Die Polizei schildert das Geschehen wie folgt: Gegen 6.20 Uhr sind auf der B 26 bei Wülflingen ein VW Sharan und ein VW Golf mit großer Wucht aufeinander geprallt. Zunächst war unklar, welches Auto in welcher Richtung unterwegs war.
Mittlerweile gilt es als sicher: Die 52-jährige VW-Golf-Fahrerin aus Schweinfurt war Richtung Haßfurt unterwegs, um zu ihrer Arbeitsstelle zu gelangen. Der Sharan fuhr Richtung Schweinfurt.

Bei dem Unfall wurde der ebenfalls 52-jährige Sharan-Fahrer aus dem Landkreis Haßberge so schwer verletzt, dass für ihn jede Hilfe zu spät kam. Der Notarzt konnte nur noch den Tod des Mannes feststellen.

In den Autos eingeklemmt

Beide Autofahrer waren allein unterwegs und wurden durch die Wucht des Aufpralls in ihren Fahrzeugen eingeklemmt. Sie mussten von der Feuerwehr befreit werden. Die Fahrerin des Golfs erlitt lebensgefährliche Verletzungen und wurde vom Rettungsdienst in ein Schweinfurter Krankenhaus gebracht.

Zur Klärung der genauen Unfallursache wurde auf Anordnung der Staatsanwaltschaft in Bamberg inzwischen ein Sachverständiger in die Ermittlungen eingeschaltet. Wer oder was den Unfall ausgelöst hat, ist bislang unklar. Bei der Bergung der beiden Fahrzeuge hatte die Polizei darauf gewartet, dass die beiden Autos von der Bergungsfirma angehoben würden. Vom Blick unter die Fahrzeuge versprach sich die Polizei genauere Erkenntnisse über das Unfallgeschehen. Letzte Klarheit hat die Polizei damit aber noch nicht gewonnen. Die weiteren Ermittlungen werden schwierig, wie die Polizei erwartet.

Die Freiwilligen Feuerwehren aus Wülflingen, Obertheres und Haßfurt waren mit etwa 45 Mann an der Unfallstelle im Einsatz und leisteten technische Hilfe. Die B 26 musste vormittags komplett gesperrt werden.

Der Unfall auf der Bundesstraße, die im Bereich Wülflingen-Obertheres direkt neben den Gleisen der Bahnstrecke Bamberg verläuft, wirkte sich auf den Bahnverkehr aus. Weil der Golf der Frau nahe an die Gleise herangeschleudert worden war, mussten die in Richtung Würzburg fahrenden Züge Schrittgeschwindigkeit fahren. Die Züge in Gegenrichtung auf den anderen Schienen fuhren mit gewohntem Tempo.

Der gestrige Unfall passierte auf schnurgerader Strecke und war nicht der erste an dieser Stelle. Warum es hier immer wieder zu Unfällen kommt, ist allerdings rätselhaft. Möglicherweise verleitet die gerade Trasse dazu, das Tempo zu erhöhen. Hinweise darauf, dass der Golf oder der Sharan oder beide sehr schnell unterwegs waren, hat die Polizei jedoch nicht. Sicher ist aber, dass die Kollision der beiden Autos mit großer Wucht erfolgte. Darauf lassen die Schäden an den Wagen schließen.

Vor nicht allzu langer Zeit hatte es fast an der gleichen Stelle einen Verkehrsunfall gegeben, der sehr spektakulär war, aber glimpflich verlief. Das Auto einer Frau war auf die Gleise neben der Bundesstraße geschleudert worden. Die Autofahrerin hatte zweimal Glück: Sie verfehlte mit ihrem Wagen nur um Haaresbreite das Seil, mit dem ein Mast für die Oberleitung der Bahn gesichert wird. Hätte ihr Wagen das Seil erwischt, wäre möglicherweise die Stromleitung auf ihr Fahrzeug gestürzt. Und: Unmittelbar nachdem das Auto auf den Gleisanlagen gelandet war, rauschte ein Zug durch - knapp am Wagen der Frau vorbei.

In Sichtweite der gestrigen Unfallstelle liegt Wülflingen. Dort war Anfang Mai 2007 ein schrecklicher Verkehrsunfall auf der B 26 passiert, bei dem drei junge Männer im Alter von 17 und 19 Jahren ums Leben gekommen sind.

Damals hatten sich ein Mercedes und ein VW Passat offenbar ein Wettrennen geliefert. Dabei geriet der VW auf die Gegenfahrbahn und prallte mit der Beifahrerseite gegen einen entgegenkommenden Seat, den eine junge Frau steuerte. Der Passat wurde durch die Wucht der Kollision auseinander gerissen.

Zwei Haftbefehle

Im VW starben zwei 19-jährige Männer und ein 17-jähriger Jugendlicher. Der VW-Fahrer, ein 19-Jähriger, kam mit mittelschweren Verletzungen davon. Gegen ihn wie auch gegen den 22 Jahre alten Fahrer des Mercedes' (dieses Auto war nicht unmittelbar in die Kollision verwickelt) wurde später Haftbefehl erlassen. Die Seat-Fahrerin hatte schwere Verletzungen davongetragen.