Um ein Entwicklungskonzept zur nachhaltigen Nutzung zu erstellen, wird in den nächsten Tagen ein Fragebogen an alle Haushalte in Gleusdorf ausgegeben.
Die letzte von vier Bürgerversammlungen der Gemeinde Untermerzbach in diesem Monat fand, nach den Versammlungen in Untermerzbach, Gleusdorf und Memmelsdorf, am Mittwoch in Gereuth statt. In allen Ortschaften informierte Bürgermeister Helmut Dietz (SPD) über das Gemeindegeschehen.
In Gleusdorf sprach der Bürgermeister die Synagoge an. "Momentaner Stand ist, dass mit den Ausschreibungen der Arbeiten auf den Vorbescheid des Denkmalschutzes gewartet werden muss", sagte Dietz. Eine weitere Förderung für das pädagogische Konzept wird über Leader erwartet.
Nach alten Spuren der Synagoge werde noch gesucht. Bis Ende März werde die Historikerin Adelheid Waschka ein Entwicklungskonzept zur nachhaltigen Nutzung erstellen. Um dies zu unterstützen, werde in den nächsten Tagen ein Fragebogen an alle Haushalte in Gleusdorf ausgegeben. Diesbezüglich wird nach Bildern, historischem Wissen und sonstigen Unterlagen gesucht, sagte der Bürgermeister. Vom Förderverein Synagoge Memmelsdorf werden künftig Veranstaltungen vom Frühjahr bis Herbst abgehalten. Mit dem Projekt soll ein Netzwerk zum Thema der jüdischen Geschichte in der hiesigen Region entstehen. Am 22. März ab 17 Uhr gibt es in der alten Schule eine Gesprächsrunde mit Adelheid Waschka.
Ein Dorfwappen für Hemmendorf
In Gleusdorf, wo die Bürgerversammlung für die Ortschaften Gleusdorf und Hemmendorf anberaumt war, war Kreisheimatpfleger Günter Lipp zu Gast. In seinem Vortrag ging es um ein Dorfwappen für Hemmendorf. Die Krux: Es waren nur vier Bürger aus Hemmendorf anwesend, so dass es letztlich zu keiner Entscheidung über die von Lipp vorgestellten Varianten kam. Die Vorschläge des Kreisheimatpflegers sollen noch einmal bei einer Versammlung nach Ostern in Hemmendorf vorgestellt werden, wo Bürgermeister Dietz auf eine bessere Beteiligung der Bürger hofft.
Unterstützt von seiner Frau Beate, gab Günter Lipp umfassende Informationen zu Wappen. "Wappen braucht keiner, aber trotzdem haben viele Ortschaften, Kommunen und auch Privatpersonen eines", sagte Lipp. Wappen gebe es schon lange, aber Ortswappen wären erst in den letzten 30 Jahren aktuell geworden. "Die Dörfer wollen ihr eigenes Zeichen." Nach seinen Worten habe er um die 50 Ortswappen entworfen.
Was ist Voraussetzung für ein neues Wappen? "Es muss einmalig sein, es darf es nicht schon geben, es muss den heraldischen Regeln entsprechen und einen Bezug zum Ort haben und dessen Wesen komprimiert darstellen. Es muss einfach, ein Blickfang für den Ort und heraldisch sauber gezeichnet sein", sagte der Kreisheimatpfleger. Zur Einstimmung gab der ehemalige "Schulmeister" den Versammlungsteilnehmern ein Ratespiel auf, indem er mit seiner Frau Beate die Ortswappen aus Ebern und seinen Stadtteilen raten ließ. Es war wie in der Schule: Manche lagen richtig, manche falsch.
Auf seine Entwürfe für ein Hemmendorfer Dorfwappen eingehend, erläuterte Lipp, dass Hemmendorf (Heinrichs-Dorf) im Jahr 1225 erstmals genannt wurde und zum Kloster Langheim und nach Sachsen Coburg orientiert war. "Es war ein reiches Bauerndorf, das nach einem Blitzschlag im August 1868 halb niederbrannte. Danach, beschloss die Regierung, sollte aus dem grundsoliden Bauerndorf ein Musterdorf, ein Straßendorf, entstehen", erklärte Günter Lipp. In seinen Entwurf hatte er Flammen mit aufgenommen, die Straße und die Itz. "Wir können über alles, auch über Farben sprechen, aber der Bezug zum Ort muss erkennbar sein", sagte der Kreisheimatpfleger.
Jürgen Ender aus Hemmendorf störte sich daran, dass im Wappen "negative Aspekte" vorhanden seien. Rita Stüllein, eine weitere von vier Besuchern aus Hemmendorf, gefiel der Bezug in Richtung Klosterlangheim nicht: "Wir tendierten eher nach Lahm." Sie schlug vor, die Varianten der Wappen in Hemmendorf vorzustellen. Lipp wird die vorgebrachten Ideen in einen neuen Entwurf einfließen lassen und diesen in Hemmendorf vorstellen.
Energetisches Konzept für den Kindergarten
Bei der Bürgerversammlung in Memmelsdorf zeigte sich Bürgermeister Dietz mit dem Kindergarten zufrieden. Dieser sei voll belegt. "Etwa 20 Kinder sind zudem in Kindergärten außerhalb der Gemeinde untergebracht. Für Kinder der Krippe musste durch kleinere Umbaumaßnahmen, etwa für einen Fluchtweg, für etwa 10 000 Euro Platz geschaffen werden. Jetzt sind zwei Kinderkrippen-Gruppen vorhanden", sagte der Bürgermeister. Die Entwicklung müsse weiter beobachtet und entsprechend reagiert werden. Das energetische Konzept für den Kindergarten Memmelsdorf sei kürzlich fertiggestellt worden. "Es bietet vielfältige Anreize für die Energie-Einsparung", meinte Dietz.
Im Rahmen der Diskussion fragte Jürgen Sippel, wie er in den Genuss einer größeren Bandbreite seines Internetanschlusses in Memmelsdorf komme. Nachdem Süc//dacor das Netz ausgebaut habe, müsse er den Vertrag beim bisherigen Provider unter Beachtung der Kündigungsfristen kündigen und über die Süc einen Vertrag abschließen, sagte Dietz.
Manfred Michel fragte nach einer Radfahrverbindung von Memmelsdorf in Richtung Setzelsdorf/Heilgersdorf. Eine solche wurde in der Vergangenheit seitens der Stadt Seßlach abgelehnt. Nachdem dies aber schon lange her ist, meinte Manfred Michel, könnte man vielleicht erneut einen Vorstoß wagen.
"Geduld ist angesagt"
Den Abschluss fanden die Bürgerversammlungen der Gemeinde Untermerzbach am Mittwoch in Gereuth. Dort wurde zum wiederholten Mal, diesmal von Georg Flaig, angesprochen, dass am Friedhof immer noch keine Aussegnungshalle realisiert wurde. Und wieder musste Bürgermeister Helmut Dietz vertrösten: "Geduld ist angesagt, aber wir werden das nächstes Jahr angehen."
Von einer Bürgerin wurde eine "bessere Beratung" am Wertstoffhof gefordert. Sie wurde mit Plastikmaterial wieder nach Hause geschickt, weil dortige Mitarbeiter nicht wussten, wo sie das unterbringen sollten. In diesem Zusammenhang wurden auch die Öffnungszeiten des Wertstoffhofes kritisiert.
Ein Neubaugebiet sei in Gereuth überplant worden, aber seitens des Naturschutzes gebe es Probleme, erklärte Helmut Dietz: "Ich bin guten Mutes, dass wir hier auch eine Lösung finden und noch alles bebaubar wird."
Angegangen werden soll im Jahr 2019 ein Kernwegenetz, wofür eine Bewerbung nötig sei, um mit aufgenommen zu werden.
Rolf Ospel, der Ansprechpartner von "Bürger für Bürger" ist, ließ wissen, dass durch eine Gruppe von 20 Personen, die sich hier engagieren, schon in einigen Fällen geholfen worden sei.