Stadt heißt willkommen mit Blumen

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Gabriele Marquardt, Petra Schlosser und Andrea Tiessen-Lehmann (von links) von der Theaterwerkstatt Haßfurt bereiteten den Gästen der Blumenschmuckprämierung einen leidenschaftlichen Genuss mit ihrer musikalisch-theatralischen Lesung unter dem Thema "Beglücke mich". Foto: Ulrike Langer
Gabriele Marquardt, Petra Schlosser und Andrea Tiessen-Lehmann (von links) von der Theaterwerkstatt Haßfurt bereiteten den Gästen der Blumenschmuckprämierung einen leidenschaftlichen Genuss mit ihrer musikalisch-theatralischen Lesung unter dem Thema "Beglücke mich".  Foto: Ulrike Langer

Der Haßfurter Gartenbauverband würdigte die Bemühungen zahlreicher Bürger um die Grüngestaltung. Sie wurden mit einem Abend voller Genüsse in der Alten Rathaushalle belohnt.

Menschen, die ihre Fenster, Balkone oder Vorgärten mit Blumen schmücken und sich und anderen damit eine große Freude bereiten, sind leidenschaftlich bei der Arbeit. Um sie für den Genuss zu belohnen, bereitete ihnen der Stadtverband für Gartenbau und Landespflege Haßfurt unter Vorsitz von Katrin Hiernickel bei der Blumenschmuckprämierung einen besonderen Abend unter dem Thema "Leidenschaftlich genießen" in der prächtig geschmückten Rathaushalle.


Danke

"Das war wunderschön", lautete denn auch das Fazit der Eingeladenen. Sie alle wurden nicht nur für ihre Tätigkeit mit einem Blumengruß bedacht, sondern mit einem außergewöhnlichen Programm aus unterschiedlichen Genüssen beschenkt. So wurden sie mit kulinarischen Kostproben aus dem Buch "Genial kochen" von Gabriele Marquardt verwöhnt, die leidenschaftlich gerne kocht und für ihr Buch 175 Rezepte für komplette Mahlzeiten mit nur fünf Zutaten verfasst hat.

Zum anderen bereiteten Andrea Tiessen-Lehmann, Gabriele Marquardt und Petra Schlosser von der Theaterwerkstatt Haßfurt den Zuschauern einen leidenschaftlichen Genuss mit ihrer musikalisch-theatralischen Lesung unter dem Thema "Beglücke mich". Geschichten voller Leidenschaft aus dem gleichnamigen Buch von Andrea Tiessen-Lehmann, vorgetragen von der Autorin selbst, und Lieder voller Sehnsucht, die die drei Frauen solistisch, im Duett oder im Trio zur Klavierbegleitung von Petra Schlosser zum Besten gaben, erfreuten die Gäste ganz besonders. So ging der Wunsch von Katrin Hiernickel, die zu ehrenden Bürger "leidenschaftlich mit allen Sinnen anzusprechen", wie selbstverständlich in Erfüllung.

Die Vorsitzende nutzte die Gelegenheit, um allen Mitwirkenden und Helfern an diesem Abend sowie der Stadt Haßfurt für die Finanzierung der Blumenpreise zu danken. Außerdem lobte sie die aufwändige Arbeit des Prüfungsteams, das den Blumenschmuck in Haßfurt und Unterhohenried bewertet hatte. Der Stadt Haßfurt sprach sie einen inoffiziellen Ehrenpreis zu, da der wunderschöne Blumenschmuck jedes Jahr eine Herzensangelegenheit der Stadtgärtner sei. "Vielleicht erleben wir als Stadtverband noch eines Tages die Verschönerung der Rathausfenster durch Blumenschmuck", wandte sie sich an Bürgermeister Günther Werner, der allerdings erklärte, dass dies aufgrund der empfindlichen Sandsteingewände schwierig sei.


Unverzichtbar

Die jährliche Blumenschmuckprämierung sei unverzichtbar, um die Aktivitäten der Bürger anzuerkennen und sie zu ermuntern, das Stadtbild im privaten Bereich attraktiver zu gestalten, erklärte Werner. "Blumengeschmückte Fassaden und Eingangsbereiche fungieren als Willkommensgruß für Besucher der Stadt und die Kunden der Geschäfte und mein Dank gilt allen, die auch heuer wieder mitgeholfen haben, Haßfurt als blühendes Gesamtbild zu präsentieren", sagte er.

Über die Leidenschaft als äußerst positiv besetzten Begriff und über den Genuss sprach anschließend Katrin Hiernickel. Sie stellte aber in Frage, ob es den Genuss des Verzehrens noch gebe. Halte doch die romantische Vorstellung von der Herkunft der Lebensmittel mit der Wirklichkeit nicht stand. Zudem liege der Anteil der Lebensmittel nur bei 14 Prozent aller Konsumausgaben. Angesichts des Berichts, dass die Deutschen mehr Geld für Kfz-Öl ausgeben als für Speiseöl, sei die Frage naheliegend, was ihnen die Lebensmittel noch wert seien. Ein besonderer Höhepunkt des Genuss-Betrugs durch die Lebensmittelindustrie sei ein neuer Joghurt, der nicht mehr Erdbeeren enthalte, sondern nur noch einen Hauch von Erdbeere. "Steht drauf, schmeckt auch so - zum gleichen Preis allerdings", so Katrin Hiernickel nach einem Selbstversuch. Doch es gehe auch anders und Gabi Marquardts Kochbuch sei ein schönes Gegenbeispiel. Nicht stundenlanges Kochen, das man eben im Alltag doch nicht durchhalten könne, sondern die Einfachheit und die Frische der Zubereitung und damit auch der Genuss stünden bei ihr im Vordergrund. Wenn man dann noch die Möglichkeit habe, Lebensmittel direkt aus dem Garten zu verwenden, dann sei der Genuss doppelt gesteigert.
Landschaftsgenuss wiederum könne nur entstehen, wenn die gestaltende Hand eingreife. Für die Mühen werde man aber mit einer Zufriedenheit erfüllt, die purer Genuss sei, sagte sie.