Sprechende Kamele und nackte Männer: Ebern wird bei bunten Abenden in den Orient verzaubert
Autor: Janina Reuter-Schad
Ebern, Sonntag, 10. Februar 2019
Der Kulturring Ebern gestaltete zwei gelungene bunte Abende. Das Programm entlockte dem Publikum wahre Lachattacken.
Stadtmaus, Jagdvorsteher, Kamele, Scheichs und Schotten: Sie alle standen am Wochenende bei den bunten Abenden des Kulturrings Ebern auf der Bühne. Dabei ließen die Eberner Faschingsnarren in der Frauengrundhalle wieder die Sau - in diesem Fall eher das Kamel - raus. Das Motto war nämlich "1001 Eberner Nacht".
Daran hielten sich auch "Die Gipfelstürmer", die den Höhepunkt des Abends lieferten und Standing Ovations beim Publikum ernteten, indem sie einige Eberner Originale nachspielten. Kalif Henne (Christian Giebfried) stand vor einem großen Problem: Ihm war schon wieder sein Kamel "gfregt". Sein treuester Diener "Herbert" (Johannes Geuß) kam, um ihm mit seinem "Wurschtwedel" Luft zuzufächern.
Eberner Fasching mit Kalif und Kamel
Mit einer Wunderlampe wollte sich Kalif Henne ein neues Kamel wünschen. Doch jedes Mal funkte jemand dazwischen. So etwa Helga Müller-Pokoj (Sonja Weingold-Bargenda), die sich mehr Mitglieder für den Gesangverein wünschte. Oder der Schulleiter des Gymnasiums, Martin al Pöhner (Lukas Geuß) und Landrat Willi Schneider (Thomas Müller). Als der Flaschengeist (Martin Ankenbrand) geärgert wurde, trat er höchstpersönlich auf die Bühne und erfüllte diverse Wünsche. Nur zehn Prozent mehr für die SPD bei den nächsten Wahlen könne er nicht erfüllen.
Erstmalig traten David Pfeu-fer als "Heubacher Jagdvorsteher" und Eberhard Wohl als "Ebi die Stadtmaus" in die Bütt. Beide nahmen die (politischen) Geschehnisse in und um Ebern auf die Schippe. Eberhard Wohl berichtete über die Kirchenmaus Vroni und die nun gepolsterten Kniebänke in der Stadtpfarrkirche. Einen Streifzug machte er durch die Eberner Leerstände und die "Fressmeile" in der Kapellenstraße. Einen gescheiten Kaffee gäbe es schließlich nur noch beim Wagner. "Ich sag euch, wenn der mal schließt, das lese ich in meinem Kaffeesatz, dann gehören wir der Katz."
Bunte Abende in Ebern: Eine Maus wird politisch
Weiter überlegte die Stadtmaus, wie es wohl mit dem Gall's Heinz und dem Pommes weitergehen wird, wenn die Landesbaudirektion dort aufmachen wird. Bei der Überlegung zu den Bürgermeisterwahlen brachte er an: "Ich kann euch beruhigen, wenn ihr glaubt, es geht noch schlimmer: Die Baumbach kommt nimmer." Der Faschingsnarr erntete tosenden Applaus und wurde gleich für nächstes Jahr verpflichtet.