Zum dritten Mal hintereinander bestanden die Volleyballerinnen der SpVgg Ermershausen den Nerventest Relegation und schafften somit nach einem dramatischen Tag den Klassenerhalt in der Bezirksklasse Ost Unterfranken. Dazu jedoch bedurfte es einer vor allem mental sehr starken Leistung.
Zunächst standen sich die jeweils Zweiten der Kreisliga Nordost und Südost gegenüber. Nach spannenden Satzverläufen gewann Gastgeber TG Kitzingen gegen den TSV Lengfeld mit 3:0. Somit spielte nun der TSV Lengfeld gegen die Ermershäuserinnen. Lengfeld war den Damen um Spielführerin Kerstin Käferlein in allen Belangen hoffnungslos unterlegen, und so stand es schnell 2:0 für Ermershausen.
Was dann folgte, ließ alle mitgereisten Fans und auch den Trainer Thimo Völkel fast verzweifeln. Ab Beginn des dritten Satzes lief nichts mehr zusammen. Einzig Nicole Albert, die ihre beste Saisonleistung zeigte, hielt durch ihre tollen kämpferischen Akzente die Mannschaft im Spiel. Auch Marie Bayersdorfer wusste Punkte zu setzen.
Am Ende stand nach etwas mehr als zwei Stunden dennoch ein unfassbares 2:3 (25:18, 25:14, 21:25, 21:25, 10:15) fest.
Umstellungen bringen Erfolg Nachdem sich die totale Enttäuschung ausgebreitet hatte und einige Tränen der Enttäuschung geflossen waren, musste Trainer Thimo Völkel sich etwas einfallen lassen, um für das nächste, entscheidende Spiel etwas zu verändern. Schließlich bestand noch die Chance, mit einem Sieg von 3:1 oder 3:0 die Relegation doch noch zu gewinnen. Die Anfangssechs wurde auf drei Positionen verändert.
Etwas unsicher, aber bestimmt begannen die Damen mit Dauerantreiberin Eva Wunderlich, das Versäumte aus der Partie gegen Lengfeld nachzuholen. Kitzingen führte bis zum 14:13, doch dann wurde der Druck der gesamten Angriffsmaschinerie aus Ermershausen zu stark für den Kreisligisten.
Mit Köpfchen ließ Lisa Wels gekonnt Heber ins gegnerische Feld fallen. Diana Gräf ließ ihre Nervosität aus Spiel zwei völlig vergessen. In der Feldabwehr wurde kein Ball mehr kampflos verloren gegeben. Kerstin Käferlein gab als Libero den Ton an. Aylin Alber glänzte, wie in der ganzen Saison, mit ihrer Vielseitigkeit. Maria Brückner verteilte gewohnt sicher und präzise. Eva Wunderlich und Eileen Wels ließen es im Angriff ein ums andere Mal richtig krachen.
Fans sorgen für eine tolle Atmosphäre Die gesamte Mannschaft spielte wie aus einem Guss. Die mitgereisten Fans sorgten zusammen mit dem stimmgewaltigen Publikum aus Kitzingen für eine tolle, emotionale Atmosphäre.
Die Kitzingerinnen bekamen nun keinen Fuß mehr auf den Boden, und so siegten die Damen aus Ermershausen verdient mit 3:0 (25:22, 25:19, 25:18).
Der Jubel kannte nun keine Grenzen mehr. Nach dieser enormen Berg-und-Tal-Fahrt flossen nun die Freudentränen. Im dritten Jahr hintereinander behaupteten sich die Damen der SpVgg in der Relegation und können nun wieder für die Vorbereitung der Bezirksklasse Ost Unterfranken planen. "Wir waren haushoch überlegen und haben es uns wieder mal selbst schwer gemacht. Das war heute ein Spiegelbild der gesamten Saison. Man wird alt und grau an solchen Tagen. Heute war der Psychologe genauso gefragt wie der eigentliche Trainer", resümierte der sichtlich gezeichnete, aber glückliche Trainer Thimo Völkel.
