Neues Jahr, neues Glück? Dieses Sprichwort galt nicht für die Haßfurter "Hawks", denn auch in ihrem ersten Spiel im Jahr 2014 haben sie eine deutliche 2:8-Heimpleite kassiert.
Dabei standen die Vorzeichen gegen die "Eispiraten" des ESC Dorfen so gut wie lange nicht: Erstmals konnten die Hausherren mehr Spieler aufbieten als der Gegner und zudem gab der Ex-Schweinfurter Josef "Beppi" Eckmair das von vielen Fans schon lange ersehnte Debüt.
Und das aus persönlicher Sicht recht erfolgreich, schließlich gelangen dem 36-Jährigen sowohl ein Treffer als auch ein Assist. Das wird Eckmair, der nach der Partie sofort in die Umkleidekabine ging und kein Statement abgeben wollte, allerdings weitaus weniger berühren, als die Niederlage der Mannschaft an sich. "Ich habe ja gewusst, dass es eine schwere Begegnung wird, denn für Dorfen geht es ja um alles", zeigte sich Haßfurts Trainer Martin Reichert, der die Mannschaft nun bis zum Saisonende betreut (siehe extra Bericht), "nicht überrascht" über das konsequente Auftreten der Gäste.
Freilich hatte sich der 49-Jährige ebenso mehr erwartet, wie die ESC-Verantwortlichen, die Zuschauer und vor allem die Mannschaft, bei der nicht nur Eckmair seinen Einstand feierte, sondern auch der zwei Monate lang verletzte Ales Stribny sein Comeback gab. Nach nur einer Trainingseinheit waren von dem ehemaligen Höchstadter, der eher unauffällig agierte, freilich keine Wunderdinge zu erwarten.
Ein Grund für die Pleite war für Reichert zum einen die Abgebrühtheit der "Eispiraten", die sich als "ganz abgezockt" präsentierten, zum anderen seine Mannschaft selbst. "Die Jungs waren leider hypernervös, die wollten zu viel. Scheinbar waren die Anforderungen an sich selbst für einige zu hoch." Des Weiteren waren einige Schiedsrichterentscheidungen aus seiner Sicht "unglücklich". Weniger umschreibende Worte hatten dahingehend die Fans, die sich wieder einmal verschaukelt fühlten und ihren Unmut lautstark äußerten
- ohne Becher zu werfen. Fakt ist, dass die Oberbayern drei von ihren ersten vier Treffern in Überzahl markierten und bis zur Hälfte der Partie fast uneinholbar in Führung lagen. "Jetzt geht´s los", hallte es zwar nach dem durchaus verdienten 1:4-Anschlusstreffer von Jan Michalek durch die Halle (37.). Richtig mit einer erfolgreichen Aufholjagd hatten aber wohl die Wenigsten gerechnet. Die Bemühungen sowie die Chancen für ein weitaus besseres Ergebnis waren zumindest nicht zu übersehen und reichlich vorhanden. "Die Statistik sagt, ich muss eigentlich zufrieden sein", sagte diesbezüglich Martin Reichert und fügte hinzu: "Ich bin es natürlich nicht vom Ergebnis her und weil wir so nervös waren."
Zumindest krönte Beppi Eckmair seine durchaus ansehnliche Premierenleistung nach zuvor längerer Eispause mit dem Tor zum zwischenzeitlichen 2:5 (49.). An der Cleverness der Dorfener, die ESC-Torwart Timo Jung bis zur
Schlusssirene noch drei weitere Male das Nachsehen gaben, änderte dies aber nichts. "Es ist einfach ein langer Weg", machte Martin Reichert deutlich, dass er noch viel Arbeit vor sich hat. Sein Focus richtet sich ganz klar auf die in vier Wochen beginnende Abstiegsrunde. "Bis dahin müssen wir es einfach in den Griff kriegen."
Derweil freute sich Reichert, dass sich Eckmair nach einem Gespräch am Donnerstagabend für einen Einsatz gegen Dorfen entschieden hat. "Das war für alle ein Zeichen, auch für die Mannschaft. Er hatte zwar erst wenige Trainingseinheiten, aber auf was soll man noch warten? Das Spiel ist eine weitere Trainingseinheit und was gibt es Besseres für einen Spieler?"
Statistik des Spiels
ESC Haßfurt - ESC Dorfen 2:8 (0:2, 1:2, 1:4) ESC Haßfurt: Hildenbrand, Jung - Weiß, Friedberger, Mauder, Schorr
- Pleyer, Eckmair, Eller, Dietrich, Zösch, Oertel, Rambacher, Revak, Stribny, Michalek, Nold, Stahl / Schiedsrichter: Braun - Klima, Reitz / Zuschauer: 230 / Tore für Haßfurt: 1:4 (37.) Michalek (Eckmair, Nold), 2:5 (49.) Eckmair (Michalek) / Strafzeiten: Haßfurt 14 / Dorfen 14.