ESC Haßfurt gewinnt nach 0:3-Rückstand noch

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Der Lindauer Marko Miller (links) und der Haßfurter Kapitän Zoltan Revak beim Zweikampf.
Der Lindauer Marko Miller (links) und der Haßfurter Kapitän Zoltan Revak beim Zweikampf.
Die Haßfurter Alexander Stahl (links) und Patrick Märkl nehmen den Lindauer Andre Martini in die Zange.
Die Haßfurter Alexander Stahl (links) und Patrick Märkl nehmen den Lindauer Andre Martini in die Zange.
 
Lindaus Michal Mlynek (vorne) kann sich gegen Haßfurts Alexander Stahl durchsetzen.
Lindaus Michal Mlynek (vorne) kann sich gegen Haßfurts Alexander Stahl durchsetzen.
 
Der Lindauer Michal Mlynek auf dem Weg zum Haßfurter Tor. Bei Torwart Timo Jung war aber Endstation.
Der Lindauer Michal Mlynek auf dem Weg zum Haßfurter Tor. Bei Torwart Timo Jung war aber Endstation.
 
Verdiente Ehrenrunde: Die Haßfurt (von rechts) Philipp Bates, Christian Dietrich, Patrik Dzemla, Patrick Märkl, Martin Oertel und ihre Teamkollegen hatten nach einer tollen Aufholjagd allen Grund zur Freude.
Verdiente Ehrenrunde: Die Haßfurt (von rechts) Philipp Bates, Christian Dietrich, Patrik Dzemla, Patrick Märkl, Martin Oertel und ihre Teamkollegen hatten nach einer tollen Aufholjagd allen Grund zur Freude.
 
Sein bestes Spiel im "Hawks"-Dress lieferte Zoltan Revak ab. Trotz einer blutenden Lippenverletzung im letzten Drittel biss sich der zweifache Torschütze durch und spielte mit ungewöhnlichen Verband weiter.
Sein bestes Spiel im "Hawks"-Dress lieferte Zoltan Revak ab. Trotz einer blutenden Lippenverletzung im letzten Drittel biss sich der zweifache Torschütze durch und spielte mit ungewöhnlichen Verband weiter.
 

Einen größeren Kontrast kann es einfach nicht geben. Nach der unrühmlichen Partie gegen den EHC Nürnberg sahen die nur knapp 150 Zuschauer im Haßfurter Eisstadion beim 4:3 nach Penaltyschießen (0:3, 1:0, 2:0) gegen den EV Lindau den besten Auftritt der "Hawks" seit dem Aufstieg in die Eishockey-Bayernliga.

"Das war einfach phantastisch", strahlte ein seit langem wieder einmal sehr zufriedener Trainer Doug Kacharvich, der nach dem nie zu erwartenden 4:3-Penaltysieg über den EV Lindau aufgrund einer sagenhaften Aufholjagd "sehr, sehr stolz auf die Mannschaft" war.

Der Kanadier hatte allen Grund zur Freude, denn gerade die personellen Vorzeichen ließen nichts Gutes erwarten. Sowohl Frederic Rambacher (Zerrung) als auch der nach seiner Matchstrafe gesperrte Eugen Nold standen nicht zur Verfügung. Schlimm erwischte es zudem Silvio Bruno und Pascal Marx, die sich beide im Juniorenheimspiel gegen Dingolfing schwer verletzten und vermutlich längere Zeit pausieren müssen.
Damit es auf der Auswechselbank zumindest etwas voller aussah, standen die beiden Juniorenspieler Daniel Wildenauer sowie Alexander Stahl als Ersatz parat.

Der Gast legt mächtig los

Die stark dezimierten "Hawks", die dennoch nur mit zwei Reihen ins Rennen gingen, mussten sich gegen 18 "Islanders" zur Wehr setzen, die lediglich ein Ziel hatten: Gewinnen und drei Punkte mit an den Bodensee nehmen. Und der Tabellenzweite erzielte bis zur ersten Drittelpause durch Benjamin Arnold (5.), Zdenek Chech (17.) und Jiri Mikesz (20.) die auch nicht überraschend deutliche 3:0-Führung.

Doch die Unterfranken, die sich schon in diesem Abschnitt nach ihren Möglichkeiten zur Wehr setzten, taten dies auch weiterhin. Zwar bestimmten die technisch und spielerisch hochüberlegenen Gäste, deren Torschussbilanz bei vier Latten- und Pfostentreffern am Ende bei 75:19 lag, auch weiterhin das Geschehen auf dem Eis. Jubeln durften aber nur die ESC-Fans, denn Zoltan Revak, der sein bis dato bestes Spiel im "Hawks"-Trikot ablieferte, verwertete einen tollen Pass von Martin Oertel nach kurzem Sprint zum 1:3-Anschlusstreffer (25.). Und wer gedacht hatte, die Unterfranken seien mit ihren Kräften nun am Ende, sah sich getäuscht: Revak (47.) sowie Philipp Bates (54.) stellten während der letzten 20 Minuten sogar noch den Ausgleich her.

Erst der 22. Penalty entscheidet

Zu einem Langzeit-Krimi entwickelte sich dann das Penaltyschießen. Erst nach dem 22. Alleingang entschied der Mannheimer Dennis Friedberger die Partie und sicherte seiner Mannschaft den zweiten Saisonsieg sowie die Punkte drei und vier. Torwart Timo Jung, der sich bereits während der regulären Spielzeit als "Fels in der Brandung" erwiesen hatte, behielt bei vielen Penaltys die notwendige Ruhe.

"Ich habe immer an die Mannschaft geglaubt, selbst nach dem deutlichen Rückstand", freute sich Doug Kacharvich über den Coup. "Viele üben Kritik, aber heute hat sie vier Drittel lang trotz der widrigen Voraussetzungen sehr gut gespielt und vor allem ganz hervorragend gekämpft", bescheinigte der 66-Jährige seinem Team "Herz, Wille, Leidenschaft und harte Arbeit. Wenn wir miteinander arbeiten und an uns glauben, dann können wir viel bewegen." Für ihn war der Sieg gegen Lindau eine "Bestätigung, dass wir nicht absteigen wollen und auch nicht absteigen werden."

Zoltan Revak erhält ein Sonderlob

Zwar verdienten laut Kacharvich "alle ein Riesenlob" für diese Energieleistung. Er freute sich aber besonders für den Ungarn Zoltan Revak, der trotz stark blutender Lippe mit Notverband weiter spielte und nicht nur aufgrund seiner zwei Tore maßgeblich zum Sieg beitrug. "Er hart gearbeitet und zwei super Tore geschossen. Ich hoffe, sein Selbstvertrauen kommt jetzt endlich zurück", sagte der Trainer.