Eltmanner sind endgültig am Boden

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Jonas Sagstetter von den Heitec Volleys liegt am Boden - so, wie der gesamte Verein. Foto: Ryan Evans
Jonas Sagstetter von den Heitec Volleys liegt am Boden - so, wie der gesamte Verein. Foto: Ryan Evans

Der vorläufige Insolvenzverwalter hat den Spielern, Trainern und Mitarbeitern der Heitec Volleys gekündigt und sie mit Wirkung vom 1. April freigestellt.

Am Ende war es nicht Corona, sondern die ständig kritische Liquiditätslage: Trotz aller Bemühungen des vorläufigen Insolvenzverwalters Hubert Ampferl und Manohar Faupel, Geschäftsführer der der Eltmann Volleys, ist das Bundesliga-Projekt in Eltmann endgültig gescheitert. Kürzlich versandte der Insolvenzverwalter an Spieler, Trainer und weitere Mitarbeiter die Kündigungen mit sofortiger Freistellung zum 1. April 2020. Damit sind die restlichen zwei bzw. drei Monatsgehälter nur noch eine symbolische Forderung gegen die insolvente Spielbetriebsgesellschaft des VC Eltmann. Überrascht war Faupel, dass es zuvor keine interne Absprache oder Kommunikation gab. "Ich hätte mir schon gewünscht, dass ich vorher mit einbezogen werde. Und nicht von Trainer und Spielern am Samstag angerufen werde, weil sie das Schreiben im Briefkasten vorgefunden haben. Ich habe meine Kündigung erst heute in Bühl aus dem Briefkasten gezogen, da ich bis Montagabend noch in Eltmann gearbeitet habe."

Keine Alternativen

Unprofessionell und wenig förderlich für die Kommunikation mit den Spielern sei das Vorgehen, wenngleich es auch aus der Sicht von Faupel keine Alternativen mehr gab. Bis zuletzt habe man daran gearbeitet, die April-Gehälter abzudecken und für Mai und Juni Abfindungslösungen zu finden. Zu den Gründen der erneuten Insolvenz hält sich der im Januar in die Bresche gesprungene Geschäftsführer bedeckt. Damals war der bisherige "Macher" Rolf Werner wegen des Insolvenzantrags von allen seinen Funktionen innerhalb der GmbH zurückgetreten. "Wir hatten wiederholte Zusagen, dass trotz der verständlichen Enttäuschung unserer Partner alle Sponsorengelder bezahlt werden. Es fehlt nun aber eine erhebliche Summe, weil ein Großsponsor auch in Hinblick auf die Corona-Krise nicht mehr seinen Leistungen in voller Höhe nachkommen möchte", sagte Faupel. Natürlich sei das wirtschaftlich nachvollziehbar und zu respektieren, aber die große Enttäuschung sei nicht zu verleugnen.

Erschwerend käme noch hinzu, dass trotz nachdrücklicher Bitten seitens des Insolvenzverwalters ein Gesellschafter seinen Zahlungsverpflichtungen nicht nachkomme. Auch hier gehe es um eine größere Summe, die zur Finanzierung der restlichen Gehälter erforderlich gewesen sei. Welche Schritte hier noch möglich seien, das sei Aufgabe des Insolvenzverwalters, so Faupel.

Faupel hört auf

Mit Aufkündigung seines Arbeitsvertrages durch die Spielbetriebsgesellschaft legt Faupel auch sein Mandat als Geschäftsführer nieder. "Es ist leider ein Desaster, was hier in Eltmann passiert ist. Wie sich der Verein für die Zukunft aufstellen wird, dazu müssen sich die Vorstände äußern. Aber definitiv hat das Team eine solche Saison nicht verdient."red