Hatte der Trainer in der Pause also die richtigen Worte gefunden? "Ich hab den Jungs gesagt, dass die erste Halbzeit grottenschlecht war und das einzig positive der schöne Treffer zum 1:0 war", sagte Schlereth. "Der Zeitpunkt war natürlich unglaublich wichtig für uns."
Ab der 65. Minute arbeitete sich Erlangen wieder zurück ins Spiel, mehrmals lag der Ausgleich in der Luft - nur fallen wollte er nicht. Es folgte das Frust-Gebrülle von Kuhlabas, das seinem Team aber auch nicht weiterhalf. Denn die Sander ackerten unermüdlich weiter, nur belohnten sie sich nicht für ihre Mühen. Die dickste Chance hatte Shaban Rugovaj, der seinen Ball nach Vorarbeit von Thorsten Schlereth ohne Bedrängnis deutlich über den Querbalken setzte. "Unglaublich. Im Training macht er aus zehn solcher Möglichkeiten zwölf Tore", kommentierte Schlereth.
Fehlentscheidung mit Folgen?
Kurios wurde es in der Nachspielzeit: Die Gäste warfen alles, inklusive Keeper Kraut, nach vorne und verloren den Ball. Adrian Reith und Shaban Rugovaj sprinteten in Richtung ATSV-Gehäuse, beim Abspiel wollte der Unparteiische eine Abseitsposition erkannt haben und pfiff Reiths Treffer zurück. Eine klare Fehlentscheidung, denn Reith startete klar aus der eigenen Hälfte.
Den Dreier hatte der FC Sand dennoch sicher und hält somit die Chance auf den direkten Klassenerhalt am Leben. "Der Schiedsrichter kam nach dem Spielende zu uns in die Kabine und hat sich entschuldigt. Da hat er charakterliche Größe gezeigt, das rechne ich ihm an", sagte Schlereth.
Rechenspiele
Nun "droht" eine Punktgleichheit zwischen dem FC Sand, dem ATSV Erlangen und sogar dem ASV Vach. Die gibt es bei einem Sander Remis in Aubstadt und einer gleichzeitigen Erlanger Niederlage gegen eben diesen ASV Vach. Dann geht es an den direkten Vergleich, und hier hätte Vach die Nase vorn. Sand muss also beim Meister in Aubstadt gewinnen, während Erlangen bestenfalls remis spielen darf. Dann wäre der Klassenerhalt geschafft.
FC Sand: Geier - Bechmann, Rugovaj, D. Schlereth, T. Schlereth (80. Witchen), Karmann, Wagner (85. Moser), Markof (70. Rippstein), Reith, Steinmann, D. Schmitt / ATSV Erlangen: Kraut - Vargas (80. Faßold), Kleefeldt, Geißler, Yüce (70. Fiebig), Guerra (46. Kulabas), List, Marx, Ruhrseitz, Markert, Steininger / SR: Hannes Hemrich / Zuschauer: 250 / Tore: 1:0 (45.+2) D. Schmitt