Sieben Bilder führen durch die 1200-jährige Geschichte Birkenfelds

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Die Akteure und Teilnehmer. Foto: Gerhard Schmidt
Die Akteure und Teilnehmer. Foto: Gerhard Schmidt
Reginold übergibt in dieser Spielszene Birkenfeld an das Kloster Fulda.
Reginold übergibt in dieser Spielszene Birkenfeld an das Kloster Fulda.
 
Um die historische Dorfordnung geht es in dieser Szene.Foto: Gerhard Schmidt
Um die historische Dorfordnung geht es in dieser Szene.Foto: Gerhard Schmidt
 
Farbenfrohe Kostüme und fantasievolle Masken gab es auch in der Szene "Dickhaut " zu bewundern.Foto: Gerhard Schmidt
Farbenfrohe Kostüme und fantasievolle Masken gab es auch in der Szene "Dickhaut " zu bewundern.Foto: Gerhard Schmidt
 
Die Beziehung Birkenfelds zu Luther wurde in dieser Szene dargestellt. Foto: Gerhard Schmidt
Die Beziehung Birkenfelds zu Luther wurde in dieser Szene dargestellt. Foto: Gerhard Schmidt
 
Szene zu Dickhaut
Szene zu Dickhaut
 
Von der Stiftung Elflein hat Birkenfeld viel profitiert. Auch darüber wurde berichtet. Foto: Gerhard Schmidt
Von der Stiftung Elflein hat Birkenfeld viel profitiert. Auch darüber wurde berichtet. Foto: Gerhard Schmidt
 
"Die magische Ente" nannte sich diese Spielszene. Foto: Gerhard Schmidt
"Die magische Ente" nannte sich diese Spielszene. Foto: Gerhard Schmidt
 
Foto: Gerhard Schmidt
Foto: Gerhard Schmidt
 

Der Maroldsweisacher Gemeindeteil Birkenfeld feiert sein 1200-jähriges Bestehen. Die Bürger des einst kleinsten Marktflecken Bayerns führten mit dem "Atelier Wandlungskunst" ein Maskenspiel mit alten Geschichten aus Birkenfeld auf.

Die Bürger des Maroldsweisacher Gemeindeteils machten sich mit dem in Birkenfeld angesiedelten "Atelier Wandlungskunst" zusammen, um in einem Maskenspiel alte Geschichten aus Birkenfeld aufzuführen. Der einst kleinste Marktflecken Bayerns feiert sein 1200-jähriges Bestehen. Fantasievoll spielten die Akteure Stefanie Bernhardt, Jürgen Bock, Rupert Fichtner, Erika Gerner, Nadine Gerner, Carola Haßfurter und Michael Lutz um die Wandlungskünstler Reinhard Winkler und Malou Eberspächer in sieben Bildern mit Masken, Musik und Gesang die 1200-jährige Geschichte des kleinen Grafenortes nach.

Mit Gitarrenspiel umrahmt

Mit der Gitarre umrahmte Manfred Haßfurter das Geschehen. Die Masken, Kostüme und Requisiten stammten aus dem Fundus des staatlich anerkannten "Ateliers Wandlungskunst", welches sein 40-jähriges Bestehen feiert und seit 17 Jahren in Birkenfeld besteht.
Das Quellenmaterial zu den einzelnen Bildern stammt von Alfred Karg und Dr. Hermann Dommach. Die Aufführungen wurden im Tonnengewölbe auf der Probenbühne des Birkenfelder Theaters von Reinhard Winkler und Malou Eberspächer geboten.

In den sieben Bildern stellten die Akteure die Übergabe von Birkenfeld im Jahr 814 an das Kloster Fulda dar. Unter dem Motto "Ein Dorf wird verschachert" stand diese Szene, in der Reginold das Dorf übergab. Das nächste Bild drehte sich um die Reformationszeit, als der berühmte Reichsritter Ulrich von Hutten, ein Freund Luthers, den protestantischen Glauben um 1520 nach Birkenfeld brachte und die erste lutherische Kirche von Vetter Bernhard von Hutten bauen ließ. Damals wurde auch der Kirchengesang Luthers, der als "Die Macht der Wittenberger Nachtigall" galt, eingeführt.

Schmunzeln entlockte dem Publikum das dritte Bild, in dem die "Kirchensitzordnung" dargestellt wurde. Diese Sitzordnung, die heute noch teils eingehalten wird, stammte aus der Zeit der Wöllwarth um 1836 und wurde von Pfarrer Friedrich Magnus Haffner ausgearbeitet.

Dorfordnung mit 40 Geboten

Schon um 1760 stellten die Birkenfelder Moses mit seinen zehn Geboten in den Schatten, denn da entstand die Dorfordnung mit ihren 40 Geboten, die bei Nichteinhaltung drakonische Strafen nach sich zog. Auch schon früher gab es Fehltritte, wie den einer Freifrau von Hutten, die ihr Vergehen mit einem Selbstmord sühnte. Noch heute soll sie als "Weiße Frau" zur Geisterstunde im Schloss auftreten.

Einen Fehltritt machte auch Alfred Alexander Ritter von Dickhaut, der nach der Verleihung des Bayerischen Ritterschlags 1916 auf eine Mine trat. Nach einer "magischen Entleinkur" ging es um die Elfleinstiftung von 1912: Friedrich Elflein, der nach Amerika auszog und Fabrikbesitzer wurde, stiftete seinem Heimatort als ein "fränkischer Ami" eine erkleckliche Summe, aus der ein Schulharmonium und jährlich 100 Wecken und Schulbücher für die Birkenfelder Kinder angeschafft wurden.

Bemerkenswert, welche Klasse das "Atelier Wandlungskunst" und die Amateure bei der Aufführung an den Tag legten. Dies stellte auch der älteste Birkenfelder Einwohner Rudi Schardt in Dankesworten heraus.