Ilona Platzer aus Ebern fotografiert leidenschaftlich gern. Mit der Kamera in der Natur unterwegs kann sie den Alltag komplett ausblenden.
Eigentlich ist sie eher ungeduldig, eine junge Frau, bei der alles, was sie sich in den Kopf setzt, schnell gehen muss. Deshalb wundere sie sich über sich selbst, da sie beim Fotografieren Geduld ohne Ende aufbringt. Das sagt die 29-jährige Ilona Platzer aus Unterpreppach, die schon immer gerne fotografiert, über sich selbst. Seit einiger Zeit fängt sie die tollsten Motive ein und es gelingen ihr bemerkenswerte Fotos, die Anerkennung finden.
Die Gesundheits- und Krankenpflegerin für den Operationsdienst ist in den Haßbergkliniken, Haus
Ebern, beschäftigt. "Bereits im Jugendalter habe ich gerne mit einer einfachen Kamera Fotos geknipst", sagt Ilona Platzer. Als dann der Lebensgefährte ihrer Mutter vor einigen Jahren samt seiner Spiegelreflexkamera bei ihnen einzog, sei sie eifersüchtig gewesen. "Nicht auf ihn, aber auf dessen Spiegelreflexkamera", grinst die junge Frau.
Von der Technik dieser Kamera sei sie fasziniert gewesen und habe sich gefreut, wenn sie das gute Stück ab und zu bekam und damit auf Fototour gehen konnte. Bei der Fotografie könne sie alles um sich vergessen, berichtet sie. Sie sei ein wunderbarer Ausgleich zum Alltag.
Die eigene Kamera
Der Gedanke, sich eine Spiegelreflexkamera anzuschaffen, ließ sie nicht mehr los. Nach "jahrelanger Überlegung" hat sie im Jahr 2015 ihre kleine Digitalkamera gegen eine gebrauchte Spiegelreflexkamera Canon 700d getauscht. "Da war ich mächtig stolz, diese Kamera mein eigen nennen zu können." Doch rasch kam wieder ihre Ungeduld auf. "Nach einem Jahr wollte ich mehr, etwas Hochwertigeres musste her", sagt sie. Entschieden hat sie sich für eine Vollformatkamera Canon 6D.
Mittlerweile weiß sie, dass Fotografieren weit mehr ist als nur "Knöpfchen drücken". Es gebe viele Möglichkeiten, einzigartige Fotos einzufangen und unterschiedliche Perspektiven machen Bilder erst zu Hinguckern, sagt Ilona, die sich zuerst der Makrofotografie gewidmet hat. "Details sichtbar machen, die man mit dem Auge nicht wirklich so erkennt, wenn überhaupt, ist faszinierend."
Einzigartige Szenen
Jeder Moment sei einzigartig und es wäre beglückend, selber entscheiden zu können, Augenblicke im Bild festzuhalten. Den Blick für das Wesentliche finde man mit der Zeit.
"Ich liebe es, mit meiner Kamera nach Motiven zu suchen, das tue ich am liebsten in der Natur", sagt Ilona Platzer. An "Lost Places" habe sie Gefallen gefunden, an Bildern verlassener Orte, bei denen jeder seine eigene Geschichte besitze.
Aber auch im Wildpark und in der freien Natur geht sie auf Motivsuche. Um gute Fotos zu bekommen, bedarf es einer entsprechenden Fotoausrüstung. Mit ihrer Canon und mehreren Objektiven unterschiedlicher Brennweite ist sie da gut dabei, in ihrem Fotorucksack hat sie einen Makrovorsatz, ein leistungsstarkes Aufsteckblitzgerät und weiteres Zubehör.
Ausrüstung ist nicht billig
Was hat sie bisher in ihre Ausrüstung investiert? "Ich habe das kürzlich mal zusammengerechnet und war selber überrascht, welche Summe da so nach und nach zusammengekommen ist, es sind fast 5000 Euro", sagt sie. Meist versuche sie, gebrauchtes Zubehör zu erwerben. "Das ist wie bei einem Jahreswagen, man spart einiges an Geld."
Ins Schwärmen gerät sie, als sie vom Foto-Creativ-Kreis Ebern spricht, in dem sie Mitglied ist. Begeistert erzählt sie von gemeinsamen Clubabenden, Ausflügen, Workshops, Fotoreisen, internen Wettbewerben und Ausstellungen. "Da wird schon was geboten und man kann von anderen viel lernen", sagt sie. Vom Vorsitzenden Steffen Schanz wurde sie eingeladen, einfach mal vorbeizukommen, ganz unverbindlich. "Ich bin hin und habe das nicht bereut. Mit der Zeit eröffneten sich mir ganz andere Welten in der Fotografie, die ich bisher so nicht kannte. Seit Januar 2016 bin ich Mitglied und seitdem ist für mich der Fotoclub nicht mehr wegzudenken", schwärmt die begeisterte Hobbyfotografin.
Gerne macht sie beim internen Wettbewerb "Bild des Monats" mit. "Interesse geweckt?", fragt Ilona und hat auch gleich den Link zum Fotoclub parat:
www.fotocreativkreis-ebern.de.
Stolz ist sie, dass sie als Neuling im Fotoclub im Jahr 2016 beim Zeitungsleserfotowettbewerb "Blende 2016" zweimal den ersten Platz erreichte und beim Wettbewerb "Blende 2016" des Fränkischen Tags auf den vierten Platz kam. Ihren bisher letzten Erfolg errang sie bei der Sonneberger Fotorallye im September 2016. Einige ihrer Bilder, darunter ihr Lieblingsfoto von der Libellenhochzeit, hat der FT bereits abgedruckt. Auch im Bayerischen Fernsehen waren schon Leserfotos von ihr zu sehen. "Ich selber veröffentliche meine Bilder auf meiner Facebookseite ,ilomotion'", sagt Ilona. Wer möchte, könne da gerne mal reinschauen. "Bei der Fotografie", schwärmt sie, "kann ich alles um mich vergessen, sie ist für mich ein wunderbarer Ausgleich zum Alltag".