"Sicherheit geht uns alle an"

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Erster Hauptkommissar Siegbert Weinkauf im neuen Outfit - seit 100 Tagen ist er der Chef der Polizei-Inspektion Ebern . Foto: Helmut Will
Erster Hauptkommissar Siegbert Weinkauf im neuen Outfit - seit 100 Tagen ist er der Chef der Polizei-Inspektion Ebern . Foto: Helmut Will

Siegbert Weinkauf, Leiter der Polizei-Inspektion Ebern, ist seit 100 Tagen im Amt. Er freut sich über Akzeptanz und Unterstützung und setzt auf Teamwork.

Siegbert Weinkauf hat das Amt des Dienststellenleiters der Polizei-Inspektion (PI) Ebern seit dem 1. Februar inne. Vorher war er hier sieben Jahre stellvertretender Dienststellenleiter. Vor 100 Tagen rückte er auf den Chefsessel vor. Wie beurteilt er seine bisherige Zeit als Leiter der Polizei in Ebern?
Der 58-jährige in Breitengüßbach wohnende Beamte ist seit seinem Eintritt in die Polizei im Oktober 1975 dienstlich viel herumgekommen. Stationen waren ein Polizeipraktikum in Bamberg, die Ausbildung bei der Bereitschaftspolizei in Eichstätt, München und Nürnberg sowie Dienst als Streifenbeamter bei der PI Nürnberg-West und PI Flughafen in Nürnberg, bevor er in den gehobenen Polizeidienst in Fürstenfeldbruck aufstieg. Danach war er stellvertretender Dienstgruppenleiter bei der PI Erlangen-Stadt, Dienstgruppenleiter bei der PI Bad Kissingen, stellvertretender Dienststellenleiter bei der PI Hammelburg und seit 1. Juli 2010 bis zu seiner Ernennung zum Inspektionsleiter am 1. Februar 2018 stellvertretender Dienststellenleiter der PI Ebern.
Der frisch gebackene Erste Polizeihauptkommissar lehnt sich in seinem Sessel zurück und sagt, er habe noch keinen einzigen Tag bereut, dass er sich diesen Beruf ausgesucht hat. "Wichtig ist es für mich schon immer, für Recht und Gesetz einzutreten, für die öffentliche Sicherheit zum Wohle aller zu arbeiten." Da das aber für einen Einzelnen nur in den seltensten Fällen möglich und machbar ist, sei es für ihn wichtig, eine vertrauensvolle, kollegiale und gleichgerichtete Zusammenarbeit mit den Kollegen anzustreben. "Mensch bleiben, leben und leben lassen", sei eines seiner Mottos.
Seit er Chef ist, habe es keine wesentlichen Veränderungen im Hinblick auf hausinterne Arbeitsabläufe und Arbeitsprozesse gegeben. "Diese Bereiche wurden von mir bereits zu Zeiten meiner Stellvertretertätigkeit geleitet und gelenkt", sagt Weinkauf. "Ja klar, ich habe nun die gesamte Verantwortung für die PI Ebern, was dienstliche Vorgaben, Entscheidungen und Personalpolitik betrifft. Auch möchte ich meine bereits bestehenden Kontakte nach allen Seiten vertiefen, um noch eine bessere Zusammenarbeit und Vertrauensbildung zu erreichen", sagt Weinkauf.



Was ihn besonders freut und zufriedenstellt ist, dass alle Mitarbeiter der PI Ebern hinter ihm stehen, ihn als Dienststellenleiter akzeptieren und voller Tatkraft unterstützen. "Das ist für mich ein sehr wichtiger und motivierender Punkt. Es ist nicht immer und überall der Fall, dass ein im eigenen Haus aufsteigender Vorgesetzter diesen Rückhalt und diese Akzeptanz seiner Mitarbeiter in diesem Ausmaß erfährt", freut sich der neue Chef der Polizei.
Erstaunt war er auch über die positive Resonanz bei Behörden und Vertretern von Institutionen, mit denen er zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung Kontakte hat, als er Dienststellenleiter wurde. Negative Erfahrungen? "Nein, in keiner Weise!", sagt der PI-Leiter. Das gute Miteinander mit allen Mitarbeitern liegt ihm am Herzen. "Ich denke, das passt, und jeder weiß, dass nicht jeder Tag purer Sonnenschein sein kann. Es sind sicher Entscheidungen zu treffen, die nicht bei allen im Team auf Zustimmung stoßen werden", erklärt der erfahrene Beamte. Gerade in einer kleineren Dienststelle, und die PI Ebern ist nun mal eine "PI 35", stehe das Miteinander besonders im Mittelpunkt. "Da muss ich mich auf alle verlassen können, und meine Mitarbeiter dürfen das auch von mir erwarten", sagt Weinkauf. Ein Ausscheren, Absondern und Ausgrenzen einzelner Mitarbeiter wäre kontraproduktiv. "Nur gemeinsam können wir stark sein und unsere Aufgaben und unseren dienstlichen Auftrag erfüllen. Deshalb muss das Betriebsklima stimmen."
Während seiner bisherigen Zeit als Dienststellenleiter habe er innerhalb der PI Ebern nichts Gravierendes verändert. "Das bis dato Erreichte hat sich bewährt und muss deshalb nicht geändert, ersetzt oder ummodelliert werden", sagt Weinkauf.



Die Zusammenarbeit mit Behörden, Gemeinden und den Städten bezeichnet der Polizeichef als vorbildlich. "Gerade in Bezug auf öffentliche Sicherheit und Ordnung in unseren jeweiligen Verantwortungsbereichen herrscht ein reger Informationsaustausch. Es finden gemeinsame Besprechungen statt, und das ist gut so." Wert lege er besonders auf persönliche Kontakte mit allen, die im Landkreis für die öffentliche Sicherheit und Ordnung mit Verantwortung tragen. Pflegen will er auch die Kontakte zur Staatsanwaltschaft und Justiz. "Formelle Antrittsbesuche beim Landrat und bei einigen Bürgermeistern haben mein Vertreter und ich schon absolviert, einige stehen noch aus", sagt Weinkauf.
Sein Vertreter ist Polizeihauptkommissar Detlef Hauck, der zum 1. Mai seinen Dienst als "Zweiter Mann" der Inspektion angetreten hat. "Sicherheit geht uns alle an, und mit Hilfe der Bevölkerung, die ich um Unterstützung bei unserer Arbeit bitte, werden wir in unserem Dienstbereich und im Landkreis Haßberge relativ sicher leben können. Die Polizei ist ein Garant für Sicherheit, aber wir wollen keine Einzelkämpfer sein und auf das Vertrauen unserer Bevölkerung setzen", sagt Weinkauf.